Spielergebnis

95:79

Zuerst die Turudic-Disqualifikation und dann die Niederlage

Zuerst die Turudic-Disqualifikation und dann die Niederlage

11.12.
2022

Es war leider nichts mit dem dritten Auswärtssieg in Folge. Unsere Löwen haben am Samstagabend mit 79:95 (45:41) bei den MLP Academics Heidelberg verloren und stehen damit weiterhin bei zwei Saisonsiegen. Die Partie fing gut an, ehe Center Benedikt Turudic bereits in der Anfangsphase ein disqualifizierendes Foul erhielt. Zwar konnten die Löwen, bei denen auch der grippekranke Ondrej Sehnal fehlte, den Ausfall zunächst kompensieren und lagen aufgrund ihres guten und mannschaftsdienlichen Spiels mit starken Trefferquoten bis zur Halbzeit vorne. Doch drehte sich in der zweiten Spielhälfte die Partie, weil bei den Löwen zunehmend die Kräfte schwanden und der Gegner um Spielmacher Eric Washington immer dominanter wurde. „Wir waren 20 Minuten fokussiert. Danach hat uns die Energie gefehlt und die Konzentration“, sagte Löwen-Headcoach Jesús Ramírez im Anschluss an die Partie, in der Kapitän Robin Amaize mit elf Punkten und elf Assists ein Double-Double auflegte. Topscorer auf Löwenseite war David Krämer mit 17 Punkten, für die Gastgeber war Eric Washington mit 22 Zählern am erfolgreichsten.


Ein Dunk von Benedikt Turudic und zwei Dreier von Braydon Hobbs und Nicholas Tischler zum 8:2 zeigten, dass die Löwen sehr konzentriert in die Partie gegangen waren. Doch gleich zu Beginn folgte ein entscheidender Dämpfer. Gegen Co-Kapitän Benedikt Turudic wurde in der 2. Spielminute ein disqualifizierendes Foul verhängt, womit die Löwen das weitere Spiel ohne ihren Starting-Center bestreiten mussten. Nachdem das Ramírez-Team diesen Schock verdaut hatte, spielte es sich munter zur 15:6-Führung. Es war vor allem Jilson Bango, der in dieser Phase immer wieder mustergültig bedient wurde. Außerdem knüpften die Löwen an ihre zuletzt bessere Trefferquote von außen an und trafen im ersten Viertel starke 67 Prozent von der Dreierlinie. Dennoch kamen die Heidelberger wieder näher heran. Das lag zum einen an bereits acht gepfiffenen Fouls gegen die Löwen und zum anderen an fünf Ballverlusten.

Löwen bleiben treffsicher von Dreierlinie

Trotzdem konnten der spielstarke Robin Amaize und Co. ihre Führung behaupten und nahmen ein 24:20 mit ins zweite Viertel. Die Partie blieb eng, aber die Löwen bewegten den Ball weiterhin sehr gut, und trafen nach wie vor stark von der Dreierlinie. Wie schon im ersten Viertel rauschten auch in diesem zweiten Abschnitt vier Distanzwürfe durch die Reuse. Allerdings machte sich das Fehlen von Benedikt Turudic zunehmend bemerkbar. Vor allem unterm Korb. Hier kamen die Heidelberger in Person von Bryan Griffin oftmals zu leicht durch und blieben deshalb dran (36:34, 17. Min.). Zudem wuchs die Anzahl an Fouls weiter rasant an, was es für die Löwen nicht leichter machte, physisch dagegenzuhalten. Doch auch durch diese Phase spielten sie sich durch, und verpassten den Gastgebern Nadelstiche. So schnappten sie sich zum Beispiel in der 18. Minute nach einem verworfenen Freiwurf einen Offensiv-Rebound, den Braydon Hobbs für einen Dreier zum 43:37 nutzte.

David Krämer avancierte einmal mehr zum Topscorer. Fotos: Andreas Gieser

Zur Halbzeit hatten die Löwen mit 45:41 geführt. Doch nach dem Seitenwechsel dauerte es nicht lange, bis das Spiel in Richtung der Gastgeber kippte. Daran hatten weitere Ballverluste, aber auch sinkende Trefferquoten einen Anteil. Im dritten Viertel trafen die Löwen nur zweimal aus dem Feld, kamen allerdings auch endlich häufiger zur Freiwurflinie und waren hier mit 83-pozentiger Trefferquote nach 30 Minuten treffsicher. Im Gegenzug dazu wurden die Gastgeber in Korbnähe immer effektiver. Außerdem wachte der zweitbeste BBL-Scorer Eric Washington auf, der zur Halbzeit nur einen von sechs Würfen aus dem Feld getroffen hatte und bei sechs Punkten stand. Er und Vincent Kesteloot sorgten entscheidend dafür, dass ihr Team zu Beginn des letzten Viertels mit 63:59 vorne lag.

Löwen werden müde, Heidelberg dreht auf

Abschütteln ließen sich die dezimierten Löwen aber (noch) nicht. Das Ramírez-Team startete stark in die letzten zehn Minuten und hatte sich nach fünf Punkten in Folge wieder die Führung geholt (64:63). Danach wurde jedoch immer deutlicher, dass Hobbs und Kollegen ihre Energie verloren. Bis zur 34. Minute waren sie noch an den Heidelbergern dran (70:72) und mussten dann abreißen lassen. „Bei uns sind ohne unseren nominellen Starting-Center Benedikt die Kräfte flöten gegangen“, sagte Kapitän Robin Amaize nach dem Spiel bei MagentaSport. Anders die Gastgeber. Bei denen fiel jetzt plötzlich jeder Wurf. Auch von der Dreierlinie, wo sie zuvor in dieser Partie nicht über 20 Prozent getroffen hatten. Im letzten Viertel waren es fünf Würfe vom Perimeter, die durch die Reuse rauschten. Hinzukommend waren Eric Washington und Elias Lasisi kaum zu stoppen. Beide zusammen erzielten 21 Punkte und besiegelten die Niederlage der Löwen.

Trainerstimmen zum Spiel:

Jesús Ramírez (Basketball Löwen): „Herzlichen Glückwunsch an Heidelberg und an Joonas Iisalo. Wir haben hart gespielt, mit Konzept und Ideen. Wir haben zwar auch Fehler gemacht, aber wir waren 20 Minuten fokussiert. Danach hat uns die Energie gefehlt und die Konzentration. Wir konnten nicht länger im Spiel bleiben. Ich habe meinen Spielern gesagt, wir müssen 45 Minuten im Spiel bleiben. Verlieren oder gewinnen ist das eine, aber wir müssen es schaffen, 40 Minuten im Spiel zu bleiben.“

Joonas Iisalo (MLP Academics Heidelberg): „Wir haben eine sehr gute zweite Halbzeit gespielt und sind mit einer anderen Energie in die zweite Hälfte gestartet. Die erste Halbzeit sind wir falsch angegangen. In der zweiten Halbzeit haben wir mehr getroffen. Ich bin sehr glücklich und wir haben ein weiteres wichtiges Spiel gewonnen. Wir fokussieren uns auf nächste Woche und starten am Montag zurück zum Training.“

Basketball Löwen: Aydinoglu , Krämer 17, N. Tischler 6, van Slooten 2, Bango 16, Fru 5, Göttsche, B. Tischler 5, Amaize 11 (7 Rebounds, 11 Assists), Hobbs 15 (5 Assists, 5 Ballgewinne), Turudic 2.

MLP Academics Heidelberg: Herzog 3, Würzner 2, Coleman 4, Lasisi 17, Griffin 13 (7 Rebounds), Ugrai 10 (8 Rebounds), Kesteloot 18 (5 Rebounds), Vargas, Edwardsson, Washington 22 (9 Assists), Davis 6.

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