Spielergebnis

73:77

Überragender Dustin Sleva und nervenstarker Krämer führen Löwen zum Sieg

Überragender Dustin Sleva und nervenstarker Krämer führen Löwen zum Sieg

04.05.
2023

Das war einmal mehr nichts für schwache Nerven! Unsere Löwen traten am heutigen Donnerstagabend auswärts bei den Würzburg Baskets an und entschieden die Begegnung nach einer spannenden und aufreibenden Schlussphase mit 77:73 (41:37) für sich. „Meine Spieler haben in dieser Halle, in der es immer sehr schwierig zu spielen ist, gegen einen starken Gegner von der ersten bis zur letzten Minute Charakter gezeigt“, sagte Headcoach Jesús Ramírez nach der für sie so wichtigen Partie im Kampf um den Klassenerhalt. Dabei hatten sich seine Löwen im dritten Viertel dank eines unglaublich dominant aufspielenden Dustin Sleva (31 Punkte) schon einen 13-Punkte-Vorsprung erspielt, der aber schnell wieder schmolz und in einem engen letzten Viertel mündete. Hier gingen die Würzburger um das erwartet starke Guard-Duo Cameron Hunt und Stanley Whittaker (je 21 Punkte) 52 Sekunden vor dem Ende erstmals in Führung, ehe der bis hierhin ohne Wurfglück gebliebene David Krämer Nervenstärke bewies und die entscheidenden Würfe zum Sieg traf.

Durch diesen Auswärtserfolg beim Tabellenzehnten haben die Löwen vor dem am Sonntag (7. Mai) stattfindenden letzten Saison- und Heimspiel gegen die Veolia Towers Hamburg (Tip-Off: 15 Uhr I TICKETS) einen weiteren großen Schritt Richtung Klassenerhalt gemacht. Mit einem Sieg in dieser letzten Partie würden Krämer & Co. endgültig den Ligaverbleib sichern. Es sei denn der SYNTAINICS MBC gewinnt am Freitag gegen die EWE Baskets Oldenburg oder die FRAPORT SKYLINERS verlieren ebenfalls am Freitag bei den HAKRO Merlins Crailsheim. In beiden Fällen würde ein Vierervergleich nicht mehr zum Tragen kommen, womit der Klassenerhalt für die Löwen bereits vor dem letzten Saisonspiel in trockenen Tüchern wäre.  


Nach einem ausgeglichenen Start bekamen die Löwen Mitte des ersten Viertels etwas mehr defensiven Zugriff und erarbeiteten sich angeführt vom Duo Nicholas Tischler (7 Punkte) und Dustin Sleva (6 Punkte) einen Vorsprung von sieben Punkten. Den hatten sie auch bis zum Ende der ersten zehn Minuten gehalten (19:12), in denen bereits deutlich wurde, dass Dustin Sleva für die Würzburger nur schwer zu stoppen war. Der Forward traf 100 Prozent aus dem Zweierbereich, von wo die Löwen generell sehr treffsicher waren und 80 Prozent versenkten. Diese Zweierquote brauchten sie aber auch, weil von der Dreierlinie nur ein Wurf fiel und die Würzburger sich bereits vier Offensiv-Rebounds geholt hatten.

Herausragender Sleva führt Löwen zur 13-Punkte-Führung

Und die Hausherren fanden angefeuert von 2.949 Zuschauenden in der „Turnhölle“ besser ins Spiel. Sie hatten im ersten Viertel auch nur 29 Prozent aus dem Feld getroffen und es war damit zu rechnen, dass sie diese Quote steigern würden. Das geschah auch und lag maßgeblich an ihrem Topscorer Stanley Whittaker, der seine Eins-gegen-Eins-Qualitäten auspackte und sein Team im Spiel hielt. Die Löwen hatten dabei vor allem Probleme damit, den Zug zum Korb zu verteidigen, gaben ihre Führung aber nicht ab. Das war dem weiterhin überragenden Dustin Sleva und Divine Myles zu verdanken. Der kam Sleva beim Stand von 30:29 offensiv zur Hilfe und machte wichtige Punkte. Zusammen verschafften sie den Löwen wieder ein wenig mehr Luft und die nahmen eine Vier-Punkte-Führung in die Halbzeitpause (41:37).

David Krämer hat lange nichts getroffen, doch am Ende ist er da und sorgt für den Sieg. Fotos: Viktor Meshko

Aus der kam das Ramírez-Team richtig stark raus. Hinten waren die Löwen wach und forcierten Würzburger Ballverluste. Und vorne? Genau! Da hatten sie Dustin Sleva. Der traf gleich zwei Dreier und zimmerte wenig später einen Dunk zum 51:38 durch die Reuse (24. Min.). Es war die höchste und verdiente Führung der Löwen, die anschließend für einige Minuten die Kontrolle verloren. In denen fanden sie defensiv wenig Lösungen gegen Collin Welp, der wesentlich an einem 10:0-Lauf der Gastgeber zum 51:48 beteiligt war. Jetzt war die Halle wieder da und laut. Aber Divine Myles und Dustin Sleva zeigten darauf eine gute Reaktion und stoppten den Würzburger Run. 13 von 17 Löwen-Punkten erzielte Sleva im dritten Viertel und hatte nach 30 Minuten sagenhafte 29 Punkte bei 92-prozentiger Feldquote auf das Scoreboard gebracht. Er war der Garant dafür, dass die Löwen gegen die Stück für Stück besser treffenden Hausherren eine 58:52-Führung mit in die letzten zehn Minuten nahmen.

Krämer behält in der Crunchtime die Nerven

Und da wurde die Partie zur Nervenschlacht. Das Ramírez-Team hatte bis hierhin immer vorne gelegen, doch die Würzburger kamen näher heran. R.J. Cole war nun präsenter und stemmte sich offensiv noch dagegen. Doch nach zwei Löwen-Ballverlusten in Folge hatten die Baskets den Ausgleich erzielt (62:62, 34. Min.). Spätestens jetzt wurden Erinnerungen an die knappe Niederlage in Göttingen wach. Da hatten die Löwen auch bis ins letzte Viertel immer vorne gelegen und schließlich mit einem Punkt verloren. Diese Erinnerung wurde noch intensiver als Würzburgs Cameron Hunt 52 Sekunden vor dem Ende die erste Führung für den Tabellenzehnten holte (72:73). Doch genau jetzt war David Krämer zur Stelle! Der sonst so starke und beste Braunschweiger Punktesammler hatte bis zu diesem Zeitpunkt kein Wurfglück und nur einen von acht Versuchen getroffen. Aber jetzt war er da. Und wie! Krämer verwandelte zuerst einen schweren Halbdistanzwurf, danach zog er ein Offensiv-Foul des Gegners, um schließlich zwölf Sekunden vor dem Ende den siegbringenden Dreier zum 77:73 zu versenken.

Trainerstimmen:

Jesús Ramírez (Basketball Löwen): „Solche Spiele wie heute gewinne ich am liebsten, es war eine Frage des Charakters. Ich bin sehr glücklich über diesem Sieg. Meine Spieler haben in dieser Halle, in der es immer sehr schwierig zu spielen ist, gegen einen starken Gegner von der ersten bis zur letzten Minute Charakter gezeigt. Ich kann mich noch daran erinnern, dass das Spiel hier in Würzburg in der letzten Saison ähnlich gelaufen ist und erst mit dem letzten Play entschieden wurde. Wir sind inzwischen gesund und spielen in den letzten Wochen mit einer gewissen Beständigkeit. Es war heute nicht perfekt, aber wir hatten den Charakter, in der Verteidigung und im Angriff die nötigen Plays zu machen. Wir sind zufrieden damit, ein gutes Team besiegt zu haben, aber es ist noch nicht vorbei. Wir spielen am Sonntag zuhause gegen Hamburg und wollen die Saison mit einem Sieg beenden. Ich möchte auch Würzburg zu ihrer starken Saison gratulieren, sie haben das ganze Jahr guten Basketball gespielt.“

Sasa Filipovski (Würzburg Baskets): „Danke für die netten Worte an Coach Ramirez und Glückwunsch an Braunschweig zum Sieg. Wir wollten heute unbedingt noch einen Heimsieg holen, haben es aber nicht geschafft. Unsere Fans hatten heute und in der ganzen Saison sehr viel Respekt für unseren Kampfgeist. Ich möchte mich bei unseren fantastischen Fans bedanken, sogar bis Rostock sind 90 Menschen mitgefahren. Es ist wirklich toll, diese Energie hier immer wieder zu spüren. Ich bin auch stolz auf meine Spieler, sie haben ihr Herz die ganze Saison und auch heute auf dem Parkett gelassen. Natürlich hatten wir heute eine kurze Rotation, aber die Jungs haben alles gegeben. Wir und die Fans waren zusammen ein fantastisches Team.

Basketball Löwen: Aydinoglu n.e., Krämer 8 (7 Rebounds), N. Tischler 7, van Slooten, Myles 8 (7 Assists), Bango 6, Fru n.e., B. Tischler, Sleva 31, Cole 9 (5 Assists), Amaize 4, Turudic 4.

Würzburg Baskets: Griffin 5, Coffey n.e., Böhmer, Williams 8, Whittaker 21 (5 Rebounds, 3 Assists), Ndi n.e. , Hunt 21, Carvacho 7 (9 Rebounds), Hoffmann, Welp 11, Stanic n.e..

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