Vor dem Spiel war bekannt: Unsere Basketball Löwen Braunschweig würden als eine der besten Defensiv-Mannschaften den SYNTAINICS MBC als eines der besten Offensiv-Teams der easyCredit BBL empfangen. Und die starke Löwen-Verteidigung hat sich vor 3.531 Zuschauenden durchgesetzt! Nach einer intensiven Partie sowie am Ende sehr spannenden Minuten hat die #jungwildhungrige Mannschaft von Jesús Ramírez sich nach 13 Punkten Rückstand noch den 76:70-Sieg (32:36) geholt und damit zum zweiten Mal in Folge die Serie eines Gegners gestoppt. Wie der Tabellenfünfte aus Weißenfels waren zuvor auch die NINERS Chemnitz mit einem Lauf von 5:0 in die Volkswagen Halle gekommen und hatten das Nachsehen. Topscorer bei den Löwen waren Tre Mitchell (19) und Arnas Velička (18), für die Gäste war Spencer Reaves am erfolgreichsten (16).
Der Auftakt in die Partie ließ keine punktearme Partie erwarten. Beide Mannschaften hatten gleich einen guten offensiven Rhythmus und trafen zunächst fast nach Belieben. Nach fünf Minuten lagen die Löwen erstmals mit fünf Punkten vorne (12:7), weil sie flinke Finger in der Verteidigung hatten und ihre Ballgewinne nutzten. Was allerdings im ersten Viertel noch gar nicht funktionieren wollte, waren die Dreipunktewürfe. Lediglich zwei von sieben hatte das Ramírez-Team getroffen, das sich auch einige haarsträubende Ballverluste leistete. Die Gäste warfen sogar noch häufiger den Ball weg, trafen aus dem Feld angeführt von Spencer Reaves aber hochprozentiger und schlugen zum Viertelende Kapital aus drei Turnovers der Löwen zum 21:21 (10. Min.).
Von dem Anfangsflow war bei Ferdinand Zylka & Co. kaum noch etwas zu sehen. Die Löwen leisteten sich weitere Ballverluste, kamen selten zum Korb durch und blieben blass von der Dreierlinie. Anders die Wölfe, die keinesfalls fehlerfrei agierten, aber Oberwasser hatten und physischer agierten. Das machte sich bei den Offensiv-Rebounds bemerkbar, aus denen sie im zweiten Viertel sechs Punkte erzielten. Zudem trafen sie weiterhin sehr gut vom Perimeter, von wo Reaves zum dritten Mal in der Partie zum 25:29 erfolgreich war (14. Min.). Den Guard (13 Punkte) bekamen die Löwen kaum in den Griff. Aber auch Ty Brewer tat ihnen in dieser Phase vermehrt weh, was insbesondere für einen Alley-Oop-Dunk nach Fastbreak galt. Kurz vor der Pause rappelten die Löwen sich nochmal und kamen durch gute Defensivaktionen bis auf einen Zähler heran. Allerdings verloren sie dann wieder den Ball und Akeem Vargas traf einen Dreier mit Ablauf der Uhr – was sinnbildlich für die bisherige Partie war.
Mit 32:36 ging es in die zweite Hälfte, deren Start die Löwen komplett verschliefen. Sie schmissen den Ball weg und kassierten drei MBC-Dreier in Folge. Im Nu lag das pomadig spielende Ramírez-Team mit 32:45 hinten (22. Min.). „Aber ich hatte das Gefühl, dass Gavin uns einen Push gegeben hat. Und von da an wurden wir besser“, sagte der Löwen-Headcoach, der Schilling in der 24. Minute eingewechselt hatte. Der Big Man griff bei den Rebounds zu und spielte physisch. Das weckte sein Team auf, das körperlich mehr dagegenhielt und sich defensiv deutlich steigerte. Der MBC bekam fast nur noch schwere Würfe, die er jetzt nicht mehr traf. Auch Reaves war unter Kontrolle! Und auf der anderen Seite drehten die Löwen auf. Daran waren vor allem Tre Mitchell und Arnas Velička beteiligt, aber auch Barra Njie’s erster Dreier in der laufenden BBL-Saison half enorm. Letztendlich war es ein 19:7-Zwischenspurt der Löwen zum 53:54, der das Spiel wieder offen gestaltete und für ein spannendes Schlussviertel sorgte.
In dem hatten sich die Gäste nach einer ausgeglichenen Anfangsphase in der 35. Minute einen Vorsprung von fünf Punkten erspielt (58:63). Doch nach einer Auszeit funktionierte zuerst die Offensive und dann auch wieder starke Defensive, was ein dominanter Block von Sananda Fru untermauerte. Der Löwen-Center sprintete nach seiner Verteidigungsaktion nach vorne und traf dort zum 67:66, ehe Arnas Velička nach einem Steal von Ferdinand Zylka weitere Punkte folgen ließ. Dennoch blieb es in der umkämpften Partie eng. In der letzten Minute setzte Fru beim Stand von 71:70 mit einem weiteren Block ein erneutes Ausrufezeichen und diese Aktion stand grundsätzlich für die Griffigkeit der Löwen. Die haben gekämpft, sind Bällen hinterhergehechtet und spielten mit der nötigen Intensität. „Sie wollten den Sieg in den entscheidenden Momenten einfach mehr“, sagte Gäste-Coach Janis Gailitis nach dem Spiel, das die Löwen an der Freiwurflinie nach Hause brachten.
Trainerstimmen zum Spiel:
Jesús Ramírez (Basketball Löwen Braunschweig): „Entscheidend für den Sieg war, dass wir ab einem gewissen Zeitpunkt wesentlich physischer agiert haben, und das hat uns auch offensiv geholfen. Im dritten Viertel sind wir sehr langsam gestartet, aber ich hatte das Gefühl, dass Gavin uns einen Push gegeben hat. Und von da an wurden wir besser. Damit wurde auch der Flow besser, wir haben endlich die Dreier getroffen und insgesamt befreiter aufgespielt. Aber wichtig war, dass wir den MBC bei 70 Punkten gehalten haben. Sie kamen als das beste Offensiv-Team der Liga zu uns und das zeigt, dass wir hier als Mannschaft einen Superjob gemacht haben.“
Janis Gailitis (SYNTAINICS MBC): „Meine Glückwünsche an die Braunschweiger, die sich den Sieg absolut verdient haben. Sie wollten den Sieg in den entscheidenden Momenten einfach mehr. Wir haben deutlich geführt und wurden dann für unsere Arroganz bestraft. Davor hatte ich meine Spieler in der Halbzeit gewarnt. Es war von uns kein gutes Spiel an beiden Enden des Spielfeldes.“
Basketball Löwen: Schröder 4, Mitchell 19 (5 Rebounds, 3 Ballgewinne), Ščuka 2, Zylka 5 (4 Assists, 4 Ballgewinne), Velička 18 (5 Rebounds, 6 Assists), Fru 12 (3 geblockte Würfe), Flanigan 2, Njie 12 (6 Assists), Bom n.e., Kalu, Gerhardt n.e., Schilling 2 (5 Rebounds).
SYNTAINICS MBC: Devoe 10, Johnson 3, Tkachenko, Breunig 13 (8 Rebounds), Vargas 11 (3 Ballgewinne), Brewer 11 (7 Rebounds), Callison 6 (4 Assists), Reaves 16, Bryant, Kovacevic.