Nach ihrem Auswärtscoup bei den MLP Academics Heidelberg hatten die Basketball Löwen Braunschweig nur wenig Zeit zum Verschnaufen. Bereits morgen tritt die Mannschaft von Headcoach Jesús Ramírez erneut auswärts an und ist bei den Telekom Baskets Bonn zu Gast. Die Rheinländer sind Tabellendreizehnter und hoffen noch auf das Erreichen der Playins, während für die Löwen als aktueller Dritter die Playoffs mit Heimrecht in greifbarer Nähe sind (Tabellenrechner der easyCredit BBL). Die Partie wird ab 19:45 Uhr live bei Dyn übertragen, Stefan Koch ist als Kommentator vor Ort im Telekom Dome.
Die Löwen hatten am Samstag mit ihrem deutlichen 94:74-Sieg in Heidelberg einen Big Point im engen Playoff-Kampf gelandet. Aber mindestens genauso wichtig wie der Erfolg auf fremdem Parkett war die Tatsache, dass die Verteidigung wieder richtig zupackte. Die MLP Academics kamen kaum in ihre Setplays, konnten ihre offensiven Waffen selten zur Geltung bringen und darüber hinaus wurde MVP-Kandidat Ryan Mikesell von den Löwen kaltgestellt. So kam ein dominanter Start-Ziel-Sieg zustande, bei dem das Ramírez-Team auch offensiv erneut mit einer geschlossenen Leistung überzeugte: Sechs Spieler punkteten zweistellig. Den in Heidelberg gezeigten Auftritt gilt es nun zu konservieren bzw. daran in Bonn anzuknüpfen. „Wir haben gut ausgesehen, wir waren kompakt und körperlich stark genug und wir müssen so weitermachen, aber klüger sein“, lobt Jesús Ramírez insbesondere das Defensivverhalten seiner Mannschaft und thematisiert gleichzeitig das Foul-Management. „Wir waren sehr gut, bis auf die 22 Freiwürfe, die wir Heidelberg ohne Grund gegeben haben. Mit den Bonnern treffen wir jetzt auf eine Mannschaft, die sehr schnell spielt. Wenn wir da zu spät dran und nicht in Position sind und foulen wie gegen die MLP Academics, dann werden wir Probleme bekommen.“
Für die Löwen bedeutet das, dass sie vor allem in der Transition Defense auf der Höhe sein müssen. Das war ihnen im deutlich verlorenen Hinspiel (74:94) nicht gelungen. Da konnten die Löwen das Bonner Spiel schlichtweg nicht stoppen und auch nicht kontrollieren. Stattdessen haben sie den Baskets erlaubt, ihr Spiel zu spielen. Allerdings sei an dieser Stelle auch erwähnt, dass die Löwen damals dezimiert ins Spiel gegangen waren, vier Spieler fehlten krankheitsbedingt. Darunter auch Sananda Fru, der gegenwärtig der effektivste Spieler der Liga ist (17,4) und in Anbetracht seiner konstant starken Leistungen in jedem Fall als aussichtsreicher Kandidat für den Award als bester Nachwuchsspieler gilt, aber vielleicht auch für weitere Auszeichnungen infrage kommen könnte.
Nichtsdestotrotz: Das Hinspiel sollte und wird den Löwen eine Lehre sein, die ihre Vorbereitung auf das Bonn-Spiel bereits in der vergangenen Woche eingeleitet haben. Da wurde der größte Teil thematisiert und eine Basis geschaffen, ehe es in den letzten ein, zwei Tagen um spezifischere Dinge ging. Neben den spielerischen Elementen des Gegners kommt hinzu, dass die Bonner sicherlich alles geben werden. Denn die Telekom Baskets sind zum Siegen verdammt, um sich die Möglichkeit auf das Erreichen der Playins zu erhalten. Allerdings haben sie das nach der jüngsten Niederlage gegen die FIT/One Würzburg Baskets nicht mehr in der eigenen Hand und müssen neben den eigenen erforderlichen Erfolgen auf Schützenhilfe hoffen.
Beim 75:83 in Würzburg waren die beiden Guards Phlandrous Fleming Jr. (16,8 PpS) und Darius McGhee (13,7 PpS) sowie die Big Men Thomas Kennedy (10,7 PpS, 7,4 RpS) und Till Pape (9,3 PpS) die erfolgreichsten Bonner Scorer. Diese vier hatten den Löwen im Hinspiel auch 68 der insgesamt 94 kassierten Punkte eingeschenkt und sind laut Ramírez enorm wichtig für die Baskets. „Der gefährlichste Gegner in dieser Partie ist aber die Transition Offense der Bonner. Ihr Spiel in den ersten Sekunden des Angriffs ist der Schlüssel. Das müssen wir versuchen zu kontrollieren“, so der Löwen-Headcoach.