Niedersachsen-Duell mit zwei Teams in Topform

Niedersachsen-Duell mit zwei Teams in Topform

29.01.
2025

Mit ihrer Bilanz von neun Siegen aus den vergangenen zehn Spielen sind die Basketball Löwen Braunschweig derzeit das beste Team in der easyCredit BBL und stehen deshalb verdient auf dem zweiten Tabellenplatz. Am Donnerstag treffen sie auswärts im Nachholspiel des dritten Spieltags mit dem Tabellenfünften RASTA Vechta auf einen Gegner (20:00 Uhr I live bei Dyn ab 19:45 Uhr), der zusammen mit dem FC Bayern München den zweitbesten Record (8/10) aufweist. Es sind also zwei Teams in absoluter Topform, die sich im Niedersachsen-Duell gegenüberstehen und nur vier Tage später wieder miteinander messen müssen. Dann empfangen die Löwen RASTA im direkt folgenden Rückrundenspiel in der Volkswagen Halle (03. Februar I Tip-Off: 20:00 Uhr I Tickets).


Diese „Back-to-Back“-Konstellation sei laut Löwen-Headcoach Jesús Ramírez mal etwas anderes, interessiere ihn aber nicht sonderlich. „Unser Fokus gilt erstmal nur dem Spiel am Donnerstag. Da wartet eine interessante Herausforderung gegen einen starken Gegner auf uns und gleichzeitig eine Chance zu zeigen, wie gut wir sind und ob wir besser sind als damals im Pokal-Spiel gegen Vechta.“ Begegnungen, die schon länger zurückliegen, thematisiert Ramírez nicht oft. Das liegt vornehmlich daran, dass sich die Mannschaften vom Saisonbeginn bis heute weiterentwickelt oder oft auch verändert haben und die aktuellen Auftritte deshalb nur schwer mit den damaligen Leistungen vergleichbar sind. Doch das Pokal-Aus im Achtelfinale gegen RASTA Vechta oder vielmehr das „Wie“ scheinen hängengeblieben zu sein. Die Löwen hatten diese Partie am 12. Oktober deutlich mit 68:89 verloren und der Löwen-Headcoach hatte damals die Intensität wie auch Identität seiner Mannschaft vermisst. Insbesondere wurmte ihn, dass die Löwen das Spiel nicht vernünftig beendet hatten.

Vechta ist bestes Dreier-Team der Liga
Vechtas Joel Aminu war im Pokal-Spiel mit 25 Punkten der beste Scorer der Partie. Fotos: Christian Schlüter

Doch wie gesagt: Das ist bereits fast vier Monate her und das Ramírez-Team hat sich seitdem wahnsinnig gut entwickelt, spielt sogar die beste Saison seit Jahren. Dabei zeigen die Löwen die gewünschte Identität, die sich in Form von Kampf, Einstellung, griffiger Verteidigung und hohem Spieltempo ausdrückt. Und in Sachen Intensität haben sie gerade erst erfolgreich gegen die defensivstarken Teams ratiopharm ulm und MHP RIESEN Ludwigsburg dagegengehalten und diese beiden sehr physisch spielenden Gegner bezwungen. Aber auch Vechta hat seit dem Pokal-Spiel Schritte nach vorne gemacht und zunächst mit einem Heimerfolg über ALBA BERLIN und einen daran anschließenden Auswärtssieg beim FC Bayern München aufhorchen lassen. Zuletzt hat RASTA bei den FIT/One Würzburg Baskets (86:74) und gegen die NINERS Chemnitz (89:66) gewonnen, dabei fehlte ihnen gegen Chemnitz ihr Top-Talent und Nationalspieler Johann Grünloh (8,4 PpS; 6,0 RpS) mit einer Handgelenkverletzung.

Doch genauso wie die Löwen kann auch Vechta solche Ausfälle mit seiner Ausgeglichenheit kompensieren. Gegen die NINERS punkteten zum Beispiel sechs Spieler zweistellig, gegen Würzburg kamen vier RASTAner auf „Double Figures“ und zwei weitere legten neun Zähler auf. Über die Saison treffen vier Spieler zweistellig, während vier weitere mindestens acht Punkte im Schnitt erzielen. Bester Scorer im Team von Martin Schiller ist Brandon Randolph, der auf 18,1 Zähler pro Spiel kommt und in allen 14 BBL-Partien zweistellig punktete. Neben seiner „Firepower“ und der Teambalance ist die Dreierquote eine weitere Stärke von Vechta. Sie netzen 37,6 Prozent ihrer Würfe von „Downtown“ ein, was derzeit der ligaweit besten Dreierquote entspricht. Aus der Stammrotation sind es Nationalspieler Joel Aminu (10,1 PpS), Spielmacher Tyger Campbell (13,8 PpS), Kapitän Joschka Ferner (6,5 PpS) und Grünloh, die auf eine über 40-prozentige Quote vom Perimeter kommen. „Aber es wird nicht ausreichen, ihre Dreipunktewürfe zu verhindern. Sie sind gut gecoacht und werden dann zum Beispiel über Campbell oder Grünloh andere Wege finden“, weiß Ramírez. Der fordert insbesondere eine gute Kommunikation und vor allem Präzision von seinem Team ein: „Die Grundelemente unseres Spiels werden wichtig sein und dass wir diese offensiv wie defensiv gut umsetzen.“

Atmosphäre genießen

Und dann wäre da noch die Heimstärke von Vechta, das vor eigenem Publikum sechs von acht Spielen gewonnen hat. Das dürfte auch an der guten Atmosphäre im RASTA Dome liegen. Da passen zwar nur 3140 Zuschauende rein, dafür ist er oftmals ausverkauft und das Publikum sehr laut. „Die Unterstützung hilft RASTA in bestimmten Momenten. Das können wir nicht kontrollieren, aber wir müssen damit umgehen und sollten diese Atmosphäre auch genießen“, so Jesús Ramírez, der mit seinem Team auswärts fünf von sieben Spielen gewonnen hat. In Vechta waren die Löwen zuletzt in der Saison 2020/21 erfolgreich, insgesamt ist die Bilanz ausgeglichen: Die Löwen und Vechta siegten in diesem Duell jeweils sechsmal.

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