Unsere Basketball Löwen Braunschweig haben ihren ersten Sieg beim Atlas International Basketball Tournament in China geholt. Angeführt von Topscorer Tre Mitchell (30 Punkte) bezwangen sie den polnischen Kontrahenten MKS Dabrowa Gronicza nach einem starken Schlussviertel mit 85:80 (49:45).
Der Start ins Spiel war wie schon in der ersten Begegnung gegen die Beijing Ducks offensiv ordentlich. Die Löwen versenkten im ersten Viertel 78 Prozent ihrer Dreier, woran Tre Mitchell mit fünf von sieben erfolgreichen Distanzwürfen erheblichen Anteil hatte. Der Löwen-Big Man kam das gesamte Spiel über immer wieder zu guten Würfen von außen, was daran lag, dass MKS mit einem stark absinkenden Center gespielt hat. Der stand dadurch die meiste Zeit in der Zone, weshalb zwangsläufig viel Raum am Perimeter entstand. Dennoch machte diese Spielweise des Gegners es den Löwen insgesamt offensiv schwierig, als Kollektiv einen richtigen Rhythmus zu finden.
Noch größere Probleme bereitete aber wie schon am Vortag die eigene Verteidigung. Hierauf hatten die Löwen in der Nachbesprechung und Vorbereitung auf die heutige Partie laut Jesús Ramírez den Fokus gelegt. „Unsere Offensive gestern war in Ordnung, aber wir hatten gegen ein gut organisiertes chinesisches Team in der Verteidigung schlecht ausgesehen. Das müssen wir im zweiten Spiel gegen MKS auf jeden Fall verbessern“, sagte der Löwen-Headcoach noch vor der Partie gegen den polnischen Erstligisten.
Die Realität sah aber noch etwas anders aus. Trotz einer Führung nach dem ersten Viertel (31:25) und zur Halbzeit (49:45) lief das Löwen-Spiel defensiv noch nicht rund. Das bekamen Kapitän Chip Flanigan & Co. zunehmend nach der Pause zu spüren: Im dritten Abschnitt erzielten die physisch agierenden Polen erneut 25 Punkte, während bei den Löwen im Angriff deutlich weniger zusammenlief und sie auch beim Rebound unterlegen waren. Das Ramírez-Team gab dieses Viertel folglich mit elf Punkten Differenz ab, zeigte in den letzten zehn Minuten aber eine wichtige und gute Reaktion.
„Da haben wir deutlich bei der Intensität zugelegt und nur zehn Punkte zugelassen. Vor allem Gian Aydinoglu und Barra Njie haben uns mit ihrer Energie einen defensiven Push gegeben. Die Steigerung in der Verteidigung hat uns schließlich das Spiel gewonnen“, sagte Löwen-Geschäftsführer Nils Mittmann, der ergänzt: „So wie wir zum Schluss aufgetreten sind, ist schon eher die Spielweise, die wir uns vorstellen.“
Jetzt haben die Löwen erst einmal ein bisschen Zeit zum Verschnaufen: Am Mittwoch ist ein freier Tag, bevor sie am Donnerstag weiter nach Shenzhen reisen und dort am Freitag wieder auf MKS Dabrowa Gornicza (19:30 Uhr Ortszeit) treffen.
Löwen: Crockett Jr. 5, Schöder 4, Mitchell 30 (5 Rebounds), Aydinoglu 7 (4 Assists), Ščuka 3 (5 Rebounds), Zylka 8, Velička 12 (7 Assists), Flanigan 2 (3 Assists, 3 Ballgewinne), Njie 14 (3 Ballgewinne), Gerhardt, Schilling.
Zum Boxscore (Löwen sind im unteren Teil der Statistik angegeben, Spieler erkennbar an den Nummern)
