Spielergebnis

65:72

Löwen ziehen gegen Heidelberg den Kürzeren

Löwen ziehen gegen Heidelberg den Kürzeren

05.10.
2024

Die kleine Siegesserie der Basketball Löwen Braunschweig zum Start in die Saison endete am Samstagabend vor 3.455 Zuschauenden in der Volkswagen Halle: Die Mannschaft von Headcoach Jesús Ramírez verlor beim Comeback des sofort defensiv überzeugenden Sananda Fru mit 65:72 (31:38) gegen die MLP Academics Heidelberg. Dabei zeigten die Löwen in diesem Spiel ein komplett anderes Gesicht als noch am Montag gegen die MHP RIESEN Ludwigsburg. Sie waren physisch nicht bereit, trafen schlecht und kamen insgesamt nur zu sechs Punkten aus Schnellangriffen. „Das erste Viertel ist einfach der Schlüssel und da waren wir nicht zur Stelle“, sagte Ramírez nach der Begegnung, in der sein Team nur 38 Prozent aus dem Feld getroffen und auch das Rebound-Duell klar verloren hat. Tre Mitchell war mit 15 Punkten Braunschweiger Topscorer, bei den Gästen war Bakary Dibba mit 17 Zählern am erfolgreichsten.  

Jetzt gilt es, sich schnell zu erholen: Am Mittwoch kehren die Löwen nach 20 Jahren zurück auf das internationale Parkett und starten mit dem Heimspiel gegen Petrolina AEK in die FIBA Europe Cup-Saison. Tickets sind im Onlineshop, in der Konzertkasse Schloss-Arkaden und über die Ticket-Hotline unter 040 319 747 69 52 erhältlich!


Nachdem beide Teams in ihren letzten siegreichen Spielen viele Punkte erzielt hatten, war man durchaus von einem kleinen Offensiv-Feuerwerk in diesem Aufeinandertreffen ausgegangen. Doch das Gegenteil war der Fall. Insbesondere die Löwen, die auf Gavin Schilling (Wadenprobleme) und Benny Schröder (Infekt) verzichten mussten, fanden gegen die taktisch gut eingestellte Heidelberger Verteidigung kaum ins Spiel. Sie kamen nicht ins Laufen, verloren stattdessen gegen physische Gäste zu oft den Ball und wirkten bei ihren Abschlüssen zögerlich. Es war schlichtweg kein Rhythmus vorhanden. „Wir waren heute nicht bereit für ein Spiel mit Kontakt. Dadurch haben wir das Selbstvertrauen verloren“, sagte Ramirez, dessen Team in der 8. Minute die ersten Punkte aus dem Feld erzielte. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Löwen nur fünf Würfe von der Freiwurflinie versenkt und schon mit neun Zählern hinten gelegen (5:14).

Löwen treffen wenig im Spiel mit Kontakt

Nach einer Auszeit lief es etwas besser. Das lag auch an Sananda Fru, der bei seinem Comeback defensiv enorm präsent war, mit der nötigen Intensität spielte und es mit einem energischen Dunk zum 10:17 ordentlich krachen ließ. Seine Entschlossenheit schien Tre Mitchell und Co. ein bisschen zu beflügeln, die selbstbewusster wurden und Stück für Stück etwas von ihrem Rückstand wettmachten. Der betrug zu Beginn des zweiten Viertels und nach einer starken Verteidigungsaktion nur noch zwei Punkte (20:22). Die Löwen verteidigten generell nochmal griffiger und kamen zu zahlreichen Steals. Nur machten sie daraus insgesamt zu wenig, weil in Korbnähe und immer dann, wenn es zu mehr Kontakt kam, kaum was fiel. Zur Halbzeit hatten die Löwen lediglich 35 Prozent aus dem Zweierbereich getroffen, aber immerhin sieben Punkte aus zweiten Chancen gemacht. Dennoch lagen sie gegen treffsicherere und smarte Heidelberger mit 31:38 zurück.

Nicht nur in dieser Szene waren Bakary Dibba und seine Heidelberger entschlossener. Foto: Christian Schlüter

Dieses Bild änderte sich nach der Pause zunächst nicht. Sananda Fru und seine Kollegen kamen zwar zu einigen Stopps, konnten ihr Tempospiel aber weiterhin nicht zur Geltung bringen: Sie erzielten in den ersten fünf Minuten lediglich drei Punkte und gerieten mit 13 Zählern in Rückstand (34:47, 24. Min.). Aber eine Ramírez-Auszeit zeigte wieder Wirkung. Sein Team war danach fokussierter, engagierter, zwang den Gegner immer wieder zu Fehlern und konnte mehrere Angriffe in Folge erfolgreich abschließen. Endlich hatten die Löwen ein bisschen „Flow“, was sich in einem 14:4-Lauf widerspiegelte. Letztendlich hatten sie das dritte Viertel trotz fünf Heidelberger Offensiv-Rebounds mit 17:13 für sich entschieden und mittlerweile 14 Heidelberger Ballverluste erzwungen.

Momentum wechselt wieder die Seite

Dieses Momentum nahmen die Löwen mit in den letzten Spielabschnitt und hatten sich nach einem erfolgreichen Fastbreak von Gian Aydinoglu die 58:53-Führung geholt. Bis zu diesem Zeitpunkt waren ihren erst drei Punkte aus Schnellangriffen gelungen, was unterstreicht, wie schwer sie sich gegen die Heidelberger taten. Und die Gäste blieben unangenehm, denn: Sie fingen sich wieder. „Irgendwie haben wir es geschafft, die entscheidenden Stopps zu generieren und ein paar Angriffe erfolgreich abzuschließen“, sagte Academics-Headcoach Danny Jansson. Das Momentum wechselte die Seite – die Heidelberger gingen wieder in Führung (63:64, 37. Min.) und einige unglückliche Situationen taten neben der Rebound-Unterlegenheit und Fehleranfälligkeit ihr übriges. So wurde zum Beispiel ein technisches Foul gegen Luka Ščuka wegen Flopping gepfiffen und dann fiel eine enge Ausball-Entscheidung zu Ungunsten der Löwen aus, ehe der Tabellenvierte an der Freiwurflinie die erste Niederlage der Ramírez-Mannschaft besiegelte.

Trainerstimmen zum Spiel:

Jesús Ramírez (Basketball Löwen Braunschweig): „Wir hatten drei gute Spiele und haben gleich nach dem Ludwigsburg-Spiel versucht, die Mannschaft mental auf heute vorzubereiten. Heidelberg ist gut, taktisch, aber auch in Sachen Physis. Sie wollten uns in schwierige Positionen bringen und das ist ihnen von Anfang an gelungen. Das lag auch daran, dass wir nicht ansatzweise so gespielt haben wie gegen Ludwigsburg. Wir waren heute nicht bereit für ein Spiel mit Kontakt. Dadurch haben wir das Selbstvertrauen verloren und dann nicht unsere Würfe getroffen. Wir haben zwar versucht, taktisch was zu verändern und haben mehr geswitched. Aber das erste Viertel ist einfach der Schlüssel und da waren wir nicht zur Stelle. In der zweiten Halbzeit haben wir dann auch noch das Rebound-Duell verloren und damit war es schwer, zu gewinnen. Das ist aber Teil unseres Prozesses, wir müssen und werden daraus lernen.“

Danny Jansson (MLP Academics Heidelberg): „In der ersten Halbzeit haben wir das Spiel kontrolliert und ich war zufrieden mit unserer Verteidigung. Im dritten Viertel hat Braunschweig dann angefangen, wichtige Plays zu machen und zur gleichen Zeit ist offensichtlich geworden, dass unser letztes Spiel erst 48 Stunden her war. Uns ist der Sprit ausgegangen. Wir haben offensiv dumme Dinge gemacht und in der Verteidigung wurden wir nachlässig. Aber irgendwie haben wir es geschafft, die entscheidenden Stopps zu generieren und ein paar Angriffe erfolgreich abzuschließen. Das hat uns zurück ins Spiel gebracht und dafür bin ich stolz auf die Mannschaft.“

Basketball Löwen: Crockett Jr. 10, Mitchell 15 (7 Rebounds), Aydinoglu 6, Ščuka 8 (3 Ballgewinne), Zylka 8, Velička 5 (3 Assists), Ewelt, Fru 2 (3 geblockte Würfe), Flanigan 7, Njie 4 (4 Assists), Kalu, Romario n.e..

MLP Academics Heidelberg: Horne 5, Würzner, O’Brien n.e., Rietsch n.e., Zipser, Dibba 17, Ersek 13, Osunnniyi 6 (7 Rebounds), Keßen 6, Weathers 4 (7 Rebounds, 4 Assists), Seric 6, Mikesell 15 (8 Rebounds).

DYN-Zusammenfassung

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