Spielergebnis

93:88

Löwen unterliegen mit 88:93 in Crailsheim

Löwen unterliegen mit 88:93 in Crailsheim

01.04.
2023

Unsere Löwen mussten ihre lange Heimreise aus Crailsheim mit einer 88:93-Niederlage (44:51) im Gepäck antreten. Neben einer 58-prozentigen Trefferquote der gastgebenden HAKRO Merlins und zu wenig defensivem Zugriff der Löwen spielte sicherlich auch das Freiwurfverhältnis beider Teams eine Rolle. Die Merlins standen 35-mal an der Freiwurflinie, die Löwen nur achtmal. Löwen-Headcoach Jesús Ramírez kritisierte nach diesem wichtigen Spiel aber vor allem die Defensive und Physis seines Teams, das die Merlins früh in ihren offensiven Rhythmus finden ließ. So gerieten die Löwen in der ersten Halbzeit zwischenzeitlich mit elf Punkten in Rückstand, zeigten in der zweiten Halbzeit angeführt vom starken Duo Divine Myles (24 Punkte) und David Krämer (28 Punkte) aber eine verbesserte Leistung. Die endete in einer spannenden und engen Schlussphase, in der die Merlins um ihren nicht zu stoppenden James Batemon (30 Punkte) weniger Fehler als die Löwen machten und die Partie für sich entschieden. Neuzugang RJ Cole kam bei seinem BBL-Debüt zwölf Minuten zum Einsatz, zudem gab Jilson Bango nach langer Verletzungspause ein knapp vierminütiges Comeback. Beide hatten aber noch keinen großen Einfluss auf das Spiel.


Das Spiel war ab der ersten Sekunde sehr offensiv-geprägt und das war gefährlich – für die Löwen. Denn die Crailsheimer sind schon vor dieser Partie mit 86,3 Punkten im Schnitt als siebtbestes Scoring Team der BBL gelistet gewesen und dementsprechend war klar, dass die Mannschaft von Jesús Ramírez über die Defensive hätte kommen müssen. Doch diesen Hebel fanden die Löwen nicht. Die beiden besten Merlins-Punktesammler James Batemon und Edon Maxhuni drückten dem Spiel früh ihren Stempel auf und waren von den Löwen kaum in den Griff zu bekommen. Die hatten dennoch lange gut im ersten Viertel ausgesehen, weil sie zunächst bei guten Quoten trafen. In der 5. Minuten führten sie mit 15:11, doch häuften sich mit zunehmender Spieldauer die Ballverluste, zudem fielen weniger Würfe.

Batemon von Beginn an nicht zu stoppen

Das nutzten Batemon & Co. in den letzten Minuten des ersten Viertels gnadenlos aus und zogen auf 21:30 aus Löwensicht davon. Neben den fehlenden defensiven Stopps kam hinzu, dass David Krämer bis hierhin überhaupt kein Wurfglück hatte. Der beste nationale Punktesammler der BBL war erstmals in der 15. Minute von der Freiwurflinie erfolgreich und sorgte für das 30:37, nachdem die Löwen kurz zuvor schon mit elf Punkten hinten gelegen hatten (26:37). Aber das Ramírez-Team hatte wenig später bereits fünf Fouls gesammelt und damit gingen die Merlins permanent an die Freiwurflinie, bekamen hier „leichte Punkte“, während die Löwen mehr für ihre Körbe arbeiten mussten. Allerdings hatten Myles & Co. jetzt auch mal Erfolge in der Verteidigung, aus denen sie in der Transition abschlossen. So zum Beispiel Dustin Sleva, der das 39:45 erzielte. Zur Halbzeit lagen die Löwen aber mit sieben Punkten hinten, durften 33 Sekunden vor dem Viertelende aber noch den ersten Dreier von David Krämer bejubeln.

David Krämer drehte in der zweiten Halbzeit auf, in der er 21 Punkte erzielte. Fotos:

Der hatte nach 20 Minuten nur zwei von acht Würfen aus dem Feld getroffen, während James Batemon beispielsweise schon bei 17 Punkten und 100-prozentiger Trefferquote stand. Nicht nur er, sondern auch seine Kollegen waren aus dem Zweierbereich sehr sicher, von wo sie nach dem zweiten Viertel 70 Prozent ihrer Würfe versenkt hatten. Dieses Bild änderte sich nach der Pause zwar nicht, allerdings kamen die Löwen entschlossener aus der Kabine zurück. Das galt vor allem für David Krämer, der gleich acht Punkte in Folge erzielte und die Löwen auf 52:55 heranführte (23. Min.). Er trug jetzt im Verbund mit dem starken Divine Myles die Löwen-Offensive und beide zusammen sorgten für die 63:60-Führung (26. Min.). Aber wie gewonnen, so zerronnen. Die gute defensive und offensive Phase wurde durch einen 7:0-Lauf der Merlins gestoppt und damit liefen die Löwen wieder einem Rückstand hinterher.

„Wir zeigten ein softes Spiel“

Der Betrug nach dem dritten Viertel, in dem Krämer und Myles 23 von 27 Löwen-Punkten erzielt hatten, nur drei Zähler (71:74) und damit war noch alles drin. Allerdings gab es ein Handicap: Nach nur zweieinhalb Minuten hatten die Löwen erneut die Teamfoulgrenze erreicht, wodurch sich wieder viele Freiwürfe für die Merlins ergaben: 17 waren es allein im vierten Viertel. Nach 30 Minuten hatten sie bereits 18 erhalten, die Löwen über das gesamte Spiel nur acht. Trotzdem blieb das Ramírez-Team im Spiel, gestaltete die Partie eng und hatte durch einen Monsterdunk von David Krämer zum 82:82 in der 36. Minute ausgeglichen. Das Momentum schien auf Löwenseite zu sein, kippte aber schnell in die andere Richtung, weil drei Angriffe in Folge erfolglos waren und dann Maurice Stuckey bei einem Dreierversuch gefoult wurde. Der traf in der 38. Minute eiskalt seine Freiwürfe zum 82:89. Die Entscheidung war das noch nicht, da die Löwen nochmal alles reinwarfen und auf 86:89 verkürzten. Danach gelang ihnen ein Stopp, weshalb sie bei noch einer Spielminute die Chance hatten, erneut auszugleichen. Die nutzten sie aber nicht, während Maxhuni im Gegenzug bei noch 27 Sekunden von der Freiwurflinie zum 86:91 traf. Und das war die Entscheidung.

Trainerstimmen:

Jesús Ramírez (Basketball Löwen Braunschweig): “Gratulation an Crailsheim. Coach Markovic hat einen guten Job gemacht und sie haben verdient gewonnen. Wir haben zu Beginn des Spiels nicht verstanden, was solch ein Spiel erfordert. Wir haben Crailsheim ihr Spiel spielen und ihr Selbstvertrauen finden lassen. Gemäß den Statistiken hat Batemon in 24 Spielminuten keinen Fehlwurf gemacht, nicht nur weil er einfach gut ist. Die Crailsheimer standen 35-mal an der Freiwurflinie, wir nur achtmal. Wir zeigten ein softes Spiel. Wir wussten, dass Crailsheim ein gutes Team ist und dennoch erlauben wir ihnen einfache Punkte fast ohne jeglichen physischen Kontakt. Ich hoffe, dass wir im nächsten Spiel besser sind.“

Nikola Markovic (HAKRO Merlins Crailsheim): „Zuerst möchte ich Coach Ramírez für ein sehr gutes Spiel gratulieren. Braunschweig hat uns mit ihrem physischem Spielstil überrascht und aggressive 40 Minuten gespielt. Trotzdem haben wir es geschafft offensive Möglichkeiten zu nutzen und ich bin sehr stolz auf mein Team. Hervorheben möchte ich Jaren Lewis und Arunas Mikalauskas, die heute eine sehr gute Defense gespielt haben. Das war ein wichtiges Spiel für uns, aber wir haben noch einige Schritte vor uns. Wir werden den heutigen Abend feiern und morgen startet unsere Vorbereitung für das Spiel gegen Bayreuth. Ich wünsche Braunschweig eine sichere Rückreise und erfolgreiche Schlussphase dieser Saison.“

Basketball Löwen: Krämer 28 (7 Rebounds), N. Tischler 4, van Slooten, Myles 24 (9 Assists), Bango 2, Fru, B. Tischler 2, Sleva 10 (6 Rebounds), Cole 4, Amaize 3, Turudic 11 (4 Rebounds).

 HAKRO Merlins Crailsheim: Mikalauskas, Lewis 12 (7 Rebounds, 5 Assists), Stephens 15, Stuckey 5, Baggette n.e., Maxhuni 19 (4 Assists), Bleck, Batemon 30 (3 Assists), Kindzeka 1, Radosavljevic 1, Midtgaard 10.

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