Löwen treffen auf rebound- und defensivstarke Würzburger

Löwen treffen auf rebound- und defensivstarke Würzburger

08.11.
2024

Nachdem unsere Basketball Löwen Braunschweig in der easyCredit BBL zuletzt gegen die beiden Euroleague-Teilnehmer um Meister FC Bayern München und Vizemeister ALBA BERLIN antreten mussten, wartet an diesem Wochenende gleich das nächste Top-Team auf die Mannschaft von Headcoach Jesús Ramírez. Die reist nach Unterfranken und bekommt es dort am Sonntag mit den FIT/One Würzburg Baskets zu tun, die nach fünf absolvierten Spielen auf dem vierten Platz stehen und auch in der Basketball Champions League (BCL) gut im Rennen sind. Das Spiel in der tectake ARENA Würzburg beginnt um 15:00 Uhr und wird live auf Dyn übertragen (Kommentator: Michael Körner).  


Am Mittwoch hatten sich die Löwen im FIBA Europe Cup (FEC) den Sieg gegen Keravnos Strovolou erneut hart erarbeitet und durch den insgesamt dritten Erfolg auch ihren zweiten Gruppenplatz gesichert. Damit haben sie weiterhin Chancen, als einer der sechs besten Gruppenzweiten abzuschneiden und in die zweite Runde einzuziehen. Die Partie gegen die Gäste war die ganze Zeit über recht eng und entschied sich erst in den Schlussminuten. Wie schon das andere zyprische Team Petrolina AEK stellte auch Keravnos häufig auf Zonenverteidigung um, was der Ramírez-Mannschaft den Rhythmus nahm. Aber der Löwen-Headcoach betrachtet gerade das Überwinden dieser Schwierigkeiten und generell schwer erkämpfte Siege als sehr wertvoll. Er glaubt, dass diese schwierigen Momente in den FEC-Spielen seinem Team dabei helfen, in Zukunft mental stärker zu werden. „Ich erhoffe und wünsche mir, dass wir die Widrigkeiten und Probleme, denen wir uns durchaus stellen mussten, in Selbstvertrauen umwandeln“, so Ramírez.

„Würzburg hat ein klares Defensiv-Konzept“
Owen Klassen und Zac Seljaas (rechts) bilden wie im Vorjahr einen wichtigen Teil des Würzburger Frontcourts und sind ein starkes Rebound-Duo. Fotos: Christian Schlüter & Kai Falk

Das wäre schon für den nächsten BBL-Gegner hilfreich. Denn die Würzburger um ihren Trainer Sasa Filipovski sind wie im Vorjahr ein sehr unangenehmer und starker Gegner. Der aktuelle Tabellenvierte hat in der BBL drei von fünf Spielen gewonnen – zuletzt gegen Heidelberg – und unter der Woche das erste Spiel in der BCL gegen Nanterre (88:96) verloren. Trotz der Niederlage sind die Würzburger in diesem Wettbewerb aktuell Erster der Gruppe A, was ihre gute Verfassung widerspiegelt. Das Abschneiden in der vergangenen Saison als BBL-Fünfter nach der Hauptrunde hat dem Filipovski-Team die Teilnahme an der BCL beschert, in der sie ebenso wie die Löwen im FEC mehr Punkte als in der BBL erzielen, aber auch mehr Zähler zulassen.

Doch im Ligawettbewerb gehören beide Mannschaften wie auch der letzte Löwen-Gegner München derzeit zu den besten Defensivteams. Schon in der vergangenen Saison war die Verteidigung ein Prunkstück der Würzburger und daran scheinen sie trotz des Abgangs von Javon Bess, dem BBL-Verteidiger des Jahres 2024, nahtlos anzuknüpfen. „Sie haben ein klares Defensiv-Konzept und setzen es sehr gut um“, sagt Jesús Ramírez. Jedoch ist das nicht die einzige Stärke der Würzburger, die auch eine sehr gute Rebound-Mannschaft sind und wie im vergangenen Jahr Spieler mit herausragenden Eins-gegen-Eins-Qualitäten haben.

Jackson, Lewis II & Davis Jr. erzielen zusammen 48 Punkte

Das schlägt sich in den Statistiken nieder. Mit 38,8 gefangenen Abprallern im Schnitt sind die Würzburger das zweitbeste BBL-Team. Besonders bemerkenswert sind ihre 14,2 Offensiv-Rebounds, von denen sich der frühere Braunschweiger Owen Klassen (9,8 PpS, 7,6 RpS) allein 4,2 pro Spiel schnappt. Das ist gegenwärtig der BBL-Bestwert. Wichtige Unterstützung bei der Reboundarbeit und generell im Frontcourt erhält der Center vom ebenfalls gebliebenen Zac Seljaas, der 8,2 Punkte und 6,4 Rebounds auflegt. Hinzukommend verfügt Sasa Filipovski mit dem ligabekannten Jhivvan Jackson (18,4 PpS) vom Absteiger Tübingen, Mike Davis Jr. (15 PpS) und Mike Lewis II (14,6 PpS) über drei neue und selbstbewusste Guards, die das Offensivspiel kontrollieren und Angriffe im Alleingang abschließen können. Sie zusammen erzielen über die Hälfte der Würzburger Punkte (80 PpS) und zeigen sich offensiv ähnlich gefährlich wie das letztjährige Guard-Duo um Otis Livingston II und Isaiah Washington.

Im Vergleich zu anderen BBL-Teams und den letzten Löwen-Gegnern wie München, Berlin oder Tofas Bursa fällt aber auf, dass die Würzburger eher langsam spielen und ihre Punkte häufig erst in den letzten Sekunden der Angriffszeit erzielen. „Es wird auf das Rebounding, das Spielverständnis, aber auch auf den Rhythmus ankommen“, so Ramírez mit dem Wissen, dass sein Team sich gegen Würzburg wohl auf mehr Basketball im Halbfeld einstellen muss. „Aber auch wenn wir am Sonntag auf einen sehr schweren Gegner treffen, so sind wir alles in allem froh, wieder ein BBL-Spiel zu bestreiten und uns mit etwas Vertrauterem auseinandersetzen zu müssen, als mit diversen Varianten der Zonenverteidigung.“

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner