Nachdem das MagentaSport BBL Pokal-Vorrundenspiel unserer Löwen gegen ALBA BERLIN aufgrund von Corona-Fällen bereits zweimal abgesagt werden musste, starten sie am Mittwoch (20. Januar) den dritten Anlauf. Für die beiden Teams ist es das zweite Aufeinandertreffen innerhalb von drei Tagen: Am Sonntag spielte man erst im regulären BBL-Wettbewerb in der Braunschweiger Volkswagen Halle gegeneinander, da behielt der klar favorisierte Double-Sieger aus Berlin gegen ersatzgeschwächte Löwen knapp mit 76:82 die Oberhand. Der morgige Pokal-Fight in der Berliner Mercedes-Benz Arena beginnt um 19 Uhr und wird live auf www.magentasport.de übertragen.
Die Ausgangslage vor diesem Pokal-Spiel ist wie folgt: Unsere Löwen haben nach einem Sieg gegen Oldenburg und einer Niederlage gegen Bonn in ihrer Gruppe A noch Chancen darauf, sich für das TOP FOUR zu qualifizieren. Damit dies gelingt, müssten die jungen Wilden allerdings mit mindestens 17 Punkten Differenz in Berlin gewinnen und das ALBA-Team dann das Nachholspiel gegen Oldenburg für sich entscheiden. Sollten die Berliner hingegen gegen die Löwen gewinnen, wären sie Gruppensieger und beim TOP FOUR dabei.
„Das ist eine enorm schwere Aufgabe für uns. Aber im Pokal-Wettbewerb zu spielen, ist immer aufregend und etwas Besonderes und wir wollen nach Sonntag auch morgen unser Bestes gegen dieses Top-Team geben“, sagt Headcoach Pete Strobl. Der hatte seiner Mannschaft nach dem Sonntagsspiel gegen Berlin gestern zur Regeneration freigegeben und hofft, dass der „Tank“ der dezimierten Löwen bis morgen wieder voll(er) ist. Schließlich musste Strobl neben Kostja Mushidi und Lukas Wank vorgestern ebenfalls auf James Robinson (Handprellung) und Luc van Slooten (Gehirnerschütterung) verzichten, die sich in der Partie gegen den SYNTAINICS MBC verletzt hatten und deren Einsatz auch morgen fraglich ist.
Umso respektabler war es, dass die Löwen dem tiefbesetzten Euroleague-Team Berlin, bei dem von den Leistungsträgern nur noch Nationalspieler Niels Giffey fehlte, Paroli bieten konnten und das Spiel über viel Einsatz und Kampf bis zum Ende hin knapp gestalteten. Auf Löwen-Seite punkteten in dieser Partie vier deutsche Spieler zweistellig. Neben Topscorer Lukas Meisner (17 Pkt.) kam Bazou Koné auf 14 Zähler, während Karim Jallow zwölf und Gavin Schilling elf Punkte beisteuerten. Bei Berlin trafen drei Spieler in „double figures“ – der italienische Nationalspieler Simone Fontecchio kam auf 16 Zähler, während die beiden deutschen Nationalspieler Louis Olinde und Maodo Lo 13 bzw. zehn Punkte erzielten.
Dass in diesem Spiel bei beiden Mannschaften deutsche Spieler zu den besten Scorern gehörten, hat keinen Seltenheitswert. Denn: Beide Klubs geben mehr Spielzeit an einheimische Spieler als jedes andere BBL-Team. Bei unseren Löwen stehen die deutschen Akteure 63,65 Prozent der Gesamtzeit auf dem Parkett (Ligaspitze!), bei Berlin sind es 55,50 Prozent der Gesamtminuten. Die Spieler zahlen dieses in sie gesetzte Vertrauen zurück, was auch die Statistiken belegen. So führen zum Beispiel unsere beiden Kapitäne sowie Nationalspieler Jallow und Meisner das Team nach zehn bestrittenen Partien als Topscorer an. Jallow ist mit 16,3 Punkten im Schnitt außerdem ligaweit sechsbester Punktesammler, Meisner kommt auf 13,6 Punkte bei guter 45-prozentiger Dreierquote. Drittbester Scorer im Strobl-Team ist Center Gavin Schilling, der 12,1 Punkte pro Spiel erzielt und mit 7,8 gefangenen Abprallern im Schnitt auch drittbester Rebounder der Liga ist. Auf Berliner Seite sind in dem ausbalancierten sowie erfahrenen Team um den vielseitigen Luke Sikma (11,3 PpS / 6,3 RpS / 3,5 ApS) und Spielmacher Jayson Granger (8,5 PpS / 6,3 ApS) mit Niels Giffey (12,6 PpS) und Johannes Thiemann (11,8 PpS / 6 RpS) ebenfalls zwei deutsche Nationalspieler die Topscorer. Zudem haben die bereits angesprochenen Akteure Olinde (9 PpS / 5 RpS) und Lo (6,1 PpS / 3,9 ApS) ebenso wie Jonas Mattisseck (4,7 PpS) tragende bzw. wichtige Rollen.
Unabhängig von der gewissen Atmosphäre, die Pokalspiele an sich schon haben, dürfte sich in diesem Spiel also der Blick auf die deutschen Duelle besonders lohnen und vielleicht auch einiges an Extra-Spannung versprechen. „Wir freuen uns auf dieses Spiel und darauf, uns mit den Besten zu messen. Wir haben am Sonntag ein gutes Spiel gegen Berlin gemacht und hoffen, darauf aufbauen zu können. Nach der Quarantäne ist es aufgrund der vielen Spiele nicht einfach, wieder den Rhythmus zu finden. Aber jeder weitere Tag nach der Quarantäne-Zeit ist für uns ein Schritt näher zur normalen Form. Dennoch wird nach dem großen Einsatz und Kampf vom Sonntag die Frage nach unserer Energie morgen in jedem Fall eine große Rolle spielen“, so Strobl.