Vergangenen Sonntag ging es für unsere Basketball Löwen Braunschweig gegen den Vizemeister ALBA BERLIN und exakt eine Woche später trifft das #jungwildhungrige Team von Headcoach Jesús Ramírez auf den nächsten harten Brocken: Der amtierende Deutsche Meister und Pokalsieger sowie klare Titelfavorit FC Bayern München ist Sonntag zu Gast in der Volkswagen Halle (Tip-Off: 18 Uhr – live auf Dyn). Die Löwen haben schon über 5.500 Eintrittskarten für dieses, von der Volkswagen Bank als „Sponsor of the Day“ präsentierte, Highlight-Spiel verkauft. Wer dabei sein möchte, sollte also noch schnell zugreifen – Tickets sind im Onlineshop, über die Hotline unter 040 319 747 69 52 und in der Konzertkasse in den Schloss-Arkaden erhältlich.
Die Löwen sind am Donnerstag von ihrem ersten Auswärtsserfolg im FIBA Europe Cup zurückgekommen und der war hart erarbeitet. „Es war mental ein sehr schwieriges Spiel für uns, in dem wir vor allem im dritten Viertel schlecht waren. Der Rest des Spiels war ok, aber wir können auch nicht erwarten, dass wir am FIBA Europe Cup teilnehmen und unsere Spiele mit 40 Punkten gewinnen“, ordnet Jesús Ramírez das Spiel ein. Für den Löwen-Headcoach waren die ersten beiden vergebenen Korbleger im dritten Viertel gegen die Zonenverteidigung von Petrolina AEK ein Schlüssel dafür, dass seinem Team das Spiel entglitt. Das tat sich danach sehr schwer gegen die Zone, hat diese nicht attackiert und ist sehr unsicher in seinen Aktionen geworden. „Aber am Ende haben wir mit Energie und über die Verteidigung gewonnen. Ich muss den Spielern dafür ein Lob aussprechen, zumal wir im letzten Viertel auch den Rebound dominiert haben“, so der Spanier.
Dass seiner Mannschaft nach einer mental sehr schwierigen Phase auswärts noch der Sieg gelungen ist, bewertet er als sehr positiv. Zumal das Selbstvertrauen der Löwen nach zuvor vier Niederlagen in Folge gelitten habe und man sich dann erst einmal aus so einem Loch während des Spiels befreien muss. „Der Sieg hat etwas Anspannung rausgenommen“, sagt Ramírez und betont zugleich: „Am Sonntag wird die Spannung aber wieder hoch sein.“ Dann treten die Löwen nach dreiwöchiger Heimspielpause endlich wieder vor den eigenen Fans an und empfangen den Double-Sieger sowie Euroleague-Teilnehmer FC Bayern München. Dabei können sich Kapitän Chip Flanigan und sein Team auf tolle Unterstützung freuen, denn die Volkswagen Halle wird mit erwarteten 6.000 Zuschauenden richtig voll. Aber die lautstarke Anfeuerung von den Rängen und vor allem wieder etwas mehr Zuversicht in die eigenen Aktionen werden die Löwen gegen den tiefbesetzten Titelfavoriten auch brauchen.
Die Bayern, die am Freitagabend noch auswärts in der Euroleague bei LDLC ASVEL Villeurbanne antreten, haben den Kern ihres Vorjahreskaders zusammengehalten. So tragen zum Beispiel Vladimir Lucic, Devin Booker, Andreas Obst, Nick Weiler-Babb, Niels Giffey, Elias Harris und der letztjährige Finals-MVP Carsen Edwards weiterhin das Münchner Trikot. Die Abgänge von Serge Ibaka, Isaac Bonga, Sylvain Francisco und Leandro Bolmaro wurden u.a. mit den namhaften Verpflichtungen der Nationalspieler Johannes Voigtmann und Oscar da Silva sowie des NBA-erfahrenen Spielmachers Shabazz Napier nahezu gleichwertig ersetzt, weshalb der Bayern-Kader nach wie vor von sehr hoher Qualität zeugt. Ein wesentlicher Unterschied, der sich insbesondere im Spielstil bemerkbar macht, ist die Headcoach-Position – und da ist den Bayern erneut ein Coup gelungen: Weltmeister-Trainer Gordon Herbert hat den Cheftrainer-Posten übernommen, nachdem Pablo Laso in seine Heimat nach Spanien zurückgekehrt ist. Mit Herbert spielen die Bayern offensiv schneller und in der Defensive switchen sie mehr. „Generell kann man sagen, dass sie mehr laufen. Der Fastbreak gehört aktuell zu ihren besten Waffen“, so der Löwen-Headcoach.
Insbesondere Carsen Edwards scheint derzeit von dieser schnelleren Spielweise zu profitieren und ist mit über 20 Punkten im Schnitt Topscorer in der Euroleague. In diesem höchsten europäischen Wettbewerb sind die Bayern mit vier Siegen und zwei Niederlagen stark gestartet, in der BBL haben sie die gleiche Bilanz (Platz 4), aber überraschend gegen den SYNTAINICS MBC sowie am ersten Spieltag gegen die MHP RIESEN Ludwigsburg verloren. Devin Booker führt die Münchner in der Liga als Topscorer an (13,2 PpS), während der spielintelligente „Jo“ Voigtmann bester Rebounder ist (6,5 RpS) und Nick Weiler-Babb als effektivster Spieler mit starken Allrounder-Statistiken von 9,8 Punkten, 5,2 Rebounds und 6,2 Assists pro Spiel überzeugt. Auffällig ist, dass das Herbert-Team offensiv mit 77,3 erzielten Punkten im Schnitt noch nicht angsteinflößend ist. Dafür lässt es nur 74,3 gegnerische Punkte zu und gehört damit wie die Löwen (71,3 gegn. Punkte) zu den besten BBL-Defensivteams.
Auf die Verteidigung wird es angekommen, ist sich auch Jesús Ramírez sicher. Sein Team müsse im Eins-gegen-Eins sein Bestes geben und dann auch als Team gut verteidigen. „Auf der anderen Seite hatten wir zuletzt weniger mit ,Switching‘ in der Defense des Gegners zu tun. Da werden wir klare Aktionen und Ideen brauchen, um unsere Angriffe positiv zu finishen. Aber wir brauchen auch etwas Glück bei unseren Würfen – das wird dem Selbstbewusstsein zusätzlich helfen“, ist sich Ramírez mit Blick auf diese Herausforderung sicher.