Spielergebnis

75:98

Löwen bleiben nach der Pause ohne Antwort auf Bambergs Dreier-Feuerwerk

Löwen bleiben nach der Pause ohne Antwort auf Bambergs Dreier-Feuerwerk

27.09.
2025

Unsere Basketball Löwen Braunschweig haben bei ihrem Saison-Heimauftakt und vor den Augen von Europameister Dennis Schröder deutlich mit 75:98 (42:46) gegen die BMA365 Bamberg Baskets verloren. Die Gäste wirkten von Beginn an bereit, versenkten in dieser Partie 17 Dreier (49-prozentige Quote), sechs davon im dritten Viertel – und das war neben der insgesamt schwachen Freiwurfquote (42%) ein Knackpunkt. Die Löwen gaben dieses Viertel mit 16:29 ab und erholten sich davon nicht mehr. Benny Schröder und Barra Njie waren Topscorer mit je 16 Punkten, für den 22-jährigen Schröder war es eine persönliche BBL-Bestleistung. Auf Seiten der Gäste war Demarcus Demonia mit 21 Zählern am erfolgreichsten. Bei Dyn gibt’s das Spiel in der Wiederholung.


Schon der Beginn lief beim Debüt von Kostas Papazoglou als easyCredit BBL-Headcoach nicht nach Plan: Offensiv wollten die Würfe nicht fallen und defensiv fehlte zunächst der Druck auf die treffsicheren Gäste. Die witterten deshalb früh Morgenluft und zogen durch Dreipunktespiele (Korb plus Foul) und einen Dreier auf 4:11 davon. Erst mit der Einwechslung von Barra Njie kam mehr Schwung ins Löwenspiel. Der Guard war angeschlagen ins Spiel gegangen, brachte aber Energie auf beiden Seiten des Feldes. Er war maßgeblich an einem 10:0-Lauf beteiligt und sorgte dafür, dass die Löwen mit 19:18 in Führung gingen.

Löwen kommen besser ins Spiel

Doch Bamberg schlug sofort zurück – und profitierte von seinem „Shooting Touch“: Mit Dreiern und generell guter Trefferquote setzten sich die Gäste erneut ab (19:28). Dann war es Benny Schröder, der das Spiel an sich und die 5.858 Zuschauenden in der Volkswagen Halle von den Sitzen riss: Der 22-Jährige erzielte allein im zweiten Viertel zwölf Punkte, suchte konsequent den Weg zum Korb und krönte seine Aktionen mit mehreren Dunks. In dieser Phase funktionierten die Löwen aber auch als Kollektiv besser: Aggressive Verteidigung, schnelles Spiel nach vorne und 16 Punkte in der Zone sorgten für ein zweites Viertel, das deutlich mehr dem Löwen-Stil entsprach. Dass die Mannschaft von Kostas Papazoglou zur Halbzeit dennoch mit 42:46 zurücklag, lag vor allem an der schwachen Dreier- und Freiwurfquote – im Gegensatz zu den Gästen, die von Downtown bereits 43 Prozent versenkt hatten.

Barra Njie war nicht richtig fit ins Spiel gegangen, setzte eine Zeit lang aber offensiv wie defensiv den Ton. Fotos: Christian Schlüter

Dennoch: Das zweite Viertel machte Mut und es schien, als würden die Löwen nach der Pause daran anknüpfen können. Die glichen schnell auf 46:46 aus und blieben nach einem Dreier von Grant Sherfield auch in der 23. Minute noch dran (49:50). Doch dann folgte der Bruch. „Wenn man einem Team Selbstvertrauen gibt, aber selbst seine Würfe verfehlt und kein Selbstvertrauen hat, kann sich die Dynamik gegen einen wenden“, sagte Papazoglou und genau das passierte. Bamberg nahm Schröder und Njie zunehmend aus dem Spiel, und von einigen Leistungsträgern wie dem früh foulbelasteten Luka Ščuka kam zu wenig. Gleichzeitig trafen die Gäste beinahe nach Belieben von außen – fünf Dreier in Serie – teils schwer, teils viel zu offen, weil die defensive Abstimmung noch nicht passte. So kippte das Spiel komplett, ein 9:25-Lauf ließ die Löwen bis zur 30. Minute auf 58:75 zurückfallen.

„Dürfen nicht aufhören zu spielen“

Die starteten mit einem 6:0-Lauf und einem Block von Luka Ščuka ins letzte Viertel. Ging da nochmal was? Nein: Zum einen war Bamberg viel zu gefestigt und fand weiterhin die richtigen Antworten, zum anderen ließen die Löwen teilweise die Köpfe hängen. „Es war natürlich mental schwer für uns, dass Bamberg in der zweiten Halbzeit mehrfach schwierige Dreier getroffen hat. (…) Aber trotzdem dürfen wir nicht aufhören zu spielen. Das können wir nicht akzeptieren, und das wird nicht wieder vorkommen“, sagte Kostas Papazoglou nach der Partie.

Die vollständigen Trainerstimmen zum Spiel:

Kostas Papazoglou (Basketball Löwen Braunschweig): „Zunächst einmal sind wir nicht mit der richtigen Einstellung in das heutige Spiel gestartet. Wir haben von Anfang an nicht genug Druck auf den Ball ausgeübt. Dadurch hatte Bamberg viele freie Dreier, was ihnen Selbstvertrauen gab. Auf der anderen Seite hatten wir Probleme, gegen ihre Verteidigung zu spielen. Wir haben dennoch Würfe kreiert, die wir aber nicht getroffen haben. Und dann ist passiert, was in einem BBL-Spiel passieren kann. Wenn man einem Team Selbstvertrauen gibt, aber selbst seine Würfe verfehlt und kein Selbstvertrauen hat, kann sich die Dynamik gegen einen wenden. Das Problem in diesem Spiel war aber vor allem, wie wir gestartet sind und wie wir es beendet haben. Es war natürlich mental schwer für uns, dass Bamberg in der zweiten Halbzeit mehrfach schwierige Dreier getroffen hat. Wir wissen auch, warum. Aber trotzdem dürfen wir nicht aufhören zu spielen. Das können wir nicht akzeptieren, und das wird nicht wieder vorkommen.“

Anton Gavel (BMA365 Bamberg Baskets): „Glückwunsch an unsere Spieler zum ersten Sieg der Saison! Wie in Hamburg haben wir gut angefangen und uns gute Würfe erarbeitet. Aber jedes Mal, wenn wir ein bisschen mehr auf ‚Ego‘ gespielt haben, sahen wir nicht gut aus, was Braunschweig ausnutzen konnte. Die haben uns in der ersten Halbzeit mit viel Bewegung und Cuts wehgetan. Das dritte Viertel oder sogar die komplette zweite Halbzeit haben wir das dann gut gemacht. Wir hatten zwar einen kleinen Durchhänger und haben wieder sehr früh Würfe genommen. Aber wenn du hierherkommst und so deutlich gewinnst, dann kann man damit zufrieden sein. Der erste Sieg in dieser Saison tut gut, aber wir haben noch drei weitere Auswärtsspiele vor uns, auf die wir uns jetzt bestmöglich vorbereiten müssen.“

Basketball Löwen: Worthy n.e., N’Guessan 3, Schröder 16, Ščuka 4 (6 Rebounds), Zylka 5, Obiesie 10 (8 Rebounds, 5 Assists), Holloway, Braun n.e., Njie 16 (3 Assists), Hartwich 2 (8 Rebounds), Sherfield 9, Flanigan 10.

BMA365 Bamberg Baskets: Ensminger 8 (5 Rebounds), Watson-Boye 15 (4 Assists), Döntgens 2, Demonia 21 (11 Rebounds), Balint 13, Petkovic 2, Williams 14 (5 Assists), Keppeler (5 Rebounds), Heckmann, Onu 5, Höllerl, Crowley 18 (6 Rebounds).

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