Spielergebnis

78:73

Defensive Verbesserung reicht nicht zum Sieg

Defensive Verbesserung reicht nicht zum Sieg

12.10.
2025

Auch im vierten Anlauf ist es nichts mit dem ersten Sieg der Basketball Löwen Braunschweig in der easyCredit BBL-Saison 2025/26 geworden. Die waren am Sonntagnachmittag bei den offensivstarken und bisher ungeschlagenen VET-CONCEPT Gladiators Trier angetreten und haben knapp mit 73:78 (37:37) verloren. Dabei zeigte sich die Mannschaft von Headcoach Kostas Papazoglou defensiv klar verbessert, allerdings lief offensiv wenig zusammen: Lediglich 37 Prozent der Feldwürfe fanden ihr Ziel. Auf Löwenseite stemmte sich insbesondere Joshua Obiesie mit 25 Punkten gegen die Niederlage, für die Gastgeber war Clay Guillozet (15) am erfolgreichsten.

Am Mittwoch starten die Löwen in den FIBA Europe Cup – dann empfangen sie das polnische Team Anwil Wloclawek in der Volkswagen Halle (Tip-Off: 18:30 Uhr). Fans können zum Sonderpreis dabei sein: Tickets in allen Kategorien gibt es für lediglich 19 Euro, mit Ermäßigungsnachweis sogar für nur 10 Euro. Beim Kauf einer Dauerkarte für alle drei Heimspiele der ersten Gruppenphase spart man ein Spiel, diese kostet lediglich 38 Euro.


Wie schon gegen die SKYLINERS starteten die Löwen gut ins Spiel – und das lag maßgeblich an ihrer guten Verteidigung. Die erzwang etliche Ballverluste der Gladiators, woraus die erste zweistellige Führung resultierte: Benny Schröder klaute den Ball und vollendete seine Defensivaktion mit einem Dunk zum 13:2 (5. Min.). Auch eine Trierer Auszeit konnte den Löwen-Schwung erstmal nicht stoppen, woran Youngster Adrian Worthy seinen Anteil hatte. Der 22-jährige Guard gab in dieser Partie sein BBL-Debüt und war nicht nur mit Punkten, sondern auch mit Offensiv-Rebounds zur Stelle. Er hatte das 20:8 erzielt, ehe der Löwen-Vorsprung langsam bröckelte. Das lag vornehmlich an vermehrten Ballverlusten und Fehlwürfen – die Offensive der Papazoglou-Mannschaft wurde fahriger.

Nach Top-Start: Offensive gerät ins Stocken

Die traf in den ersten zehn Minuten besser als die Moselstädter, die allerdings mit einem 8:1-Lauf ins zweite Viertel starteten und sich dadurch die erste Führung holten (21:24). Dafür war Triers bisheriger Topscorer Eli Brooks verantwortlich, den die Löwen allerdings im gesamten Spiel gut im Griff hatten. Brooks kam insgesamt nur auf 7 Punkte, er erzielte bislang 19,7 Punkte im Schnitt. Auch seinen Backcourt-Partner Jordan Roland (bisher 18,7 PpS) ließen die Löwen nicht zur Entfaltung kommen. Allerdings hatten sie dafür Schwierigkeiten, Urald King, Maik Zirbes und Clay Guillezot richtig an die Kette zu legen. Das fiel aber nicht zu stark ins Gewicht, weil sie sich nach dem schwächelnden Start ins zweite Viertel fingen, angeführt von Joshi Obiesie Antworten fanden und auch gut beim Rebound arbeiteten. Das Papazoglou-Team, das neben Josh Hawley (Wade) und LJ Ewelt (Knie) auch auf den kranken Ferdi Zylka verzichten musste (Infekt), hatte bis zur Halbzeit 13 Punkte aus zweiten Chancen erzielt und das Spiel trotz sinkender Trefferquote auch deshalb ausgeglichen gestaltet (37:37, 20. Min.).

Adrian Worthy kam bei seinem BBL-Debüt auf sieben Punkte. Fotos: Simon Engelbert

Aber es hatte sich schon angedeutet, dass offensiv stetig weniger „Flow“ vorhanden war – und das wurde nach der Pause noch deutlicher. Insbesondere in der Ausführung der Plays und bei den Fastbreaks lagen laut Kostas Papazoglou die Probleme seiner Mannschaft, die zusätzlich einige offene Würfe vergab. Das nutzten die Gladiators aus, die außerdem bei den Offensiv-Rebounds stärker wurden. Nach fünf Minuten im dritten Viertel hatten die Löwen lediglich fünf Zähler erzielt, während die Trierer bereits 15 gemacht hatten und auf 42:52 aus Braunschweiger Sicht davongezogen waren. An der Defensive lag das weniger, denn die Löwen erarbeiteten sich Stopps. Aber sie profitierten davon zu selten, weil sie entweder selbst den Ball verloren oder schlechte Wurfentscheidungen trafen.

Löwen kämpfen bis zum Schluss

Allerdings fielen ab der 25. Minute einige wichtige drei Dreier für die Löwen, weshalb sie mit einem 7-Punkte-Rückstand in die letzten zehn Minuten gingen (53:60). Den reduzierte das Papazoglou-Team gleich auf vier Zähler (56:60), ehe beide Mannschaften konfuse Minuten folgen ließen. Die Gastgeber kamen aber besser durch diese fehlerreiche Phase und lagen in der 37. Minute mit elf Zählern vorne. Kostas Papazoglou nahm nochmal eine Auszeit und darauf folgten gute Sequenzen seiner Mannschaft, die nicht wie zuletzt auseinanderfiel. Im Gegenteil: Die Löwen wurden zunächst von Joshi Obiesie im Spiel gehalten (68:75), der dann Unterstützung von seinen Kollegen bekam. Nach einem Dreier von Kapitän Chip Flanigan und einem Korbleger des weiterhin nicht ganz fitten Barra Njie waren die Löwen 22 Sekunden vor dem Ende auf 73:76 dran. Trier verwandelte anschließend einen Freiwurf, während ein Obiesie-Dreier das Ziel verfehlte – damit war die Partie entschieden.

Trainerstimmen zum Spiel:

Kostas Papazoglou (Basketball Löwen Braunschweig): „Nach dem Spiel gegen Frankfurt, in dem wir ein sehr schlechtes letztes Viertel gespielt haben, hatten wir eine harte Trainingswoche mit dem Fokus auf unsere Verteidigung. Letztendlich kann ich mit unserer defensiven Leistung zufrieden sein. Wir haben eine der besten BBL-Offensivmannschaften bei nur 78 Punkten gehalten. Aber wir hatten Probleme in der Offensive, insbesondere in der Ausführung unserer Plays und bei den Fastbreaks. Wir haben auch einige gute Chancen, wie Layups und Dreier, liegenlassen. Das wird sich mit weiterer Arbeit verbessern. Es war ein guter Schritt in Bezug auf unsere Verteidigung. Das nehmen wir mit und werden weiter hart für die kommenden Spiele arbeiten.“

Jacques Schneider (VET-CONCEPT Gladiators Trier): „Das Spiel hatte heute überdurchschnittlich viele Ups and Downs. Für uns fing es mit einem Tief an, wo Braunschweig sehr gut in Spiel gekommen ist und wir offensiv nichts getroffen und defensiv nicht den richtigen Zugriff gefunden haben. Aus dem Loch haben wir uns dann bis zur Halbzeit fokussiert und kontinuierlich rausgearbeitet. Nach der Halbzeit sind wir dann stark rausgekommen – vor allem defensiv. Das ist ein sehr gutes Zeichen, letzte Saison waren wir ein absolut offensivgeprägtes Team. In dieser Saison hatten wir schon gute defensive Leistungen und heute haben wir das Spiel dann über die Verteidigung gewonnen. Ich bin sehr zufrieden, dass wir schon insgesamt fünf Spiele (Anmerk.: inklusive des BBL Pokalspiels) gewonnen haben.“

Basketball Löwen: Worthy 7, N’Guessan 5, Schröder 5, Ščuka 6 (7 Rebounds), Obiesie 25, Holloway n.e., Njie 11 (4 Assists), Hartwich (5 Rebounds), Sherfield 7, Flanigan 7.

VET-CONCEPT Gladiators Trier: Akanno 2, Guillozet 15 (5 Rebounds, 4 Assists), Yakhchali Dehkordi 9, Hollersbacher 7, Linßen 2, Roland 6, King 14 (8 Rebounds), Rapieque, Adekunle 4 (5 Rebounds),  Mann, Zirbes 12 (9 Rebounds), Brooks 7 (5 Assists).


Das Spiel in der Wiederholung bei Dyn. 

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