Spielergebnis

93:92

Bittere 92:93-Niederlage nach 20-Punkte-Comeback

Bittere 92:93-Niederlage nach 20-Punkte-Comeback

12.02.
2023

Das Happy-End nach einer furiosen Aufholjagd war schon zum Greifen nah, doch mussten unsere Löwen  die lange Heimreise aus Ludwigsburg mit einer schmerzhaften 92:93-Niederlage (40:53) im Gepäck antreten. Das Team von Headcoach Jesús Ramírez war bei den MHP RIESEN ohne Jilson Bango (Fingerbruch) sowie seinen erneut am Sprunggelenk verletzten Center-Kollegen Benedikt Turudic angetreten und lag nach schwacher Dreierquote und einer Fehlerkette zum Ende des zweiten Viertels bereits mit 13 Punkten nach 20 Minuten hinten. Dieser Rückstand wuchs nach der Halbzeitpause auf 20 Punkte an, ehe die Löwen trotz hoher Foulbelastung Charakter zeigten und zunehmend mehr Kontrolle über das Spiel gewannen. Sie reduzierten ihre Ballverluste, waren besser bei den Rebounds, zwangen die Ludwigsburger zu schweren Würfen und holten angeführt von Topscorer Divine Myles (20 Punkte) auf. Bei noch 38 verbleibenden Sekunden lagen die Löwen schließlich mit fünf Punkten vorne (92:87), allerdings machten ihnen zwei folgenschwere Ballverluste den Comeback-Erfolg zunichte. Die RIESEN bestraften beide Turnover jeweils mit einem Dreier, der letzte fiel 0,6 Sekunden vor dem Ende durch die Reuse und entschied die Partie.    


Das Spiel lief ziemlich früh in Richtung der RIESEN. Die hatten von Beginn an einen unglaublich treffsicheren Jhonathan Dunn (28 Punkte) in ihren Reihen und der hatte nach fünf Minuten bereits drei Dreier zum 11:17 aus Löwensicht getroffen. Während er von draußen heiß lief und sich sein Team im ersten Viertel auch noch fünf Offensiv-Rebounds schnappte, trafen die Löwen so gut wie nichts aus der Distanz. Lediglich einer von sechs Versuchen fand sein Ziel. Deutlich erfolgreicher waren die Löwen dafür beim Zug zum Korb und trafen aus dem Zweierbereich gute 67 Prozent. Das sorgte dafür, dass sie nach zehn Minuten nur mit fünf Zählern hinten lagen (20:25).

Ups and Downs

Neben der schwachen Dreierquote bahnte sich noch ein weiteres Problem an: Sananda Fru hatte bereits drei Fouls kassiert. Das war aufgrund des Fehlens von Benedikt Turudic und Jilson Bango eine weitere Schwächung auf den großen Positionen. Und die wurde noch gravierender als auch Dustin Sleva in der 14. Minute sein drittes Foul erhielt. Der hatte noch ein unsportliches Foul gezogen und mit seinem Einsatz einen Impuls gegeben, der das vorher mit geringer defensiver Intensität agierende und auf acht Punkte zurückgefallene Löwen-Team auf 33:36 heranbrachte. Als der bis hierhin erfolglose David Krämer in der 18. Minute endlich seine ersten Punkte erzielte, sah es auch noch in Ordnung aus (37:43) – bis die Löwen sich eine haarsträubende Schlussphase des Viertels leisteten. Durch Ballverluste, ungestüme Angriffe und nicht genutzte zweite Chancen erzielten die RIESEN in nur 47 Sekunden acht Punkte in Folge und zogen auf 40:53 davon.

Justitn Johnson traf den entscheidenden Dreier. Fotos: Eibner-Pressefoto/Silas Schueller

Und es sollte zunächst noch schlimmer kommen. Nach dem Seitenwechsel spielten die Löwen in der Offensive unkontrolliert, bewegten den Ball kaum und kamen selten zu guten Abschlüssen. Außerdem kam von den Leistungsträgern um David Krämer, Braydon Hobbs und Robin Amaize noch zu wenig. Sie hatten in der ersten Halbzeit zusammen nur zehn Punkte erzielt und konnten dem Spiel auch jetzt nicht den Stempel aufdrücken. Stattdessen sorgte der unaufhaltsame Dunn für das 44:64 und den damit höchsten Löwen-Rückstand in dieser Partie. Doch dann bäumte sich das Ramírez-Team angeführt von Dustin Sleva auf. Plötzlich stand die Verteidigung, generierte Stopps und vorne spielten die Löwen ballsicherer, verloren in diesem Viertel ohnehin nur einmal den Ball. Außerdem waren sie trotz ihrer „kleinen Aufstellung“ und wie von Ramírez gefordert aufmerksam bei den Offensiv-Rebounds und hatten in dieser Statistik nach 30 Minuten knapp die Nase vorne. All das führte dazu, dass die Löwen nach dem 44:64 nur noch neun Punkte zuließen und selbst 17 Zähler zum 61:73 auflegten.

Dem Sieg so nah…

Diesen Schwung nahmen sie mit ins letzte Viertel und da lief Divine Myles heiß. Der Spielmacher kreierte sich seinen eigenen Wurf und stellte auf 70:78, ehe Luc van Slooten und Braydon Hobbs mit seinem ersten getroffenen Dreier das 75:81 erzielten. Die Gastgeber waren jetzt am Schwimmen und die Löwen dominierten. So war es dann in der 37. Minute passiert: Divine Myles hatte mit Korb inklusive Foul zum 83:82 die erste Braunschweiger Führung in diesem Spiel erzielt. Er legte noch vier Punkte nach und baute den Vorsprung zusammen mit Braydon Hobbs aus, der 38 Sekunden vor dem Ende einen weiteren Dreier zum 92:87 getroffen hatte. Es fühlte sich bereits wie der Comeback-Sieg an, doch kam es anders. Braydon Hobbs verlor in den letzten Sekunden des Spiels zweimal den Ball – mit bitteren Folgen: Die RIESEN nutzten ihre Ballgewinne jeweils zu einem Dreier und der letzte gelang Justin Johnson 0,6 Sekunden vor dem Ende zum 92:93-Endstand.

Trainerstimmen:

Jesús Ramírez (Basketball Löwen): „Gratulation an Coach King und Ludwigsburg. Das Spiel war verrückt, mit vielen Ups and Downs. Wir haben das Spiel aber bereits in der ersten Halbzeit verloren, auch wenn wir 40 Sekunden vor Schluss fünf Punkte Vorsprung hatten. Wir haben nicht gut begonnen, wie letzte Woche. Wir haben zwar Charakter gezeigt, aber müssen diesen in jeder Spielsekunde zeigen, nicht erst in schwierigen Situationen. Ich will die letzten zwei Viertel auch nächste Woche sehen und darauf müssen wir uns konzentrieren.“

Josh King (MHP RIESEN Ludwigsburg): „Wir sind mit dem Endergebnis zufrieden, aber ich habe den Jungs in der Umkleide gesagt, dass wir uns den Sieg nicht verdient haben. Braunschweig hätte den Sieg verdient gehabt. Wir behandeln dieses Spiel wie eine Niederlage. In den letzten vier Spielen haben wir drei Mal einen Vorsprung verspielt, jedes Mal zuhause. Das darf uns absolut nicht passieren. Wir haben insbesondere im Schlussviertel den Fokus verloren und Braunschweig hat uns in der zweiten Hälfte dominiert. Klar sind wir glücklich über das Resultat, aber ich sehe dieses Spiel als Niederlage und wir müssen uns weiter verbessern.“

Basketball Löwen: Aydinoglu n.e., Krämer 14 (9 Rebounds), Hyangho n.e., N. Tischler 4, van Slooten 7 (6 Rebounds), Myles 20, Fru 7, Göttsche 2, B. Tischler 8, Sleva 11 (6 Rebounds), Amaize 5 (7 Rebounds), Hobbs 14 (6 Assists).

MHP RIESEN Ludwigsburg: Bähre, Patrick 2, Hubb 12 (7 Assists), Roberson 10, Patrick, Miller 2, Dunn 28, Bartolo 5 (9 Rebounds, 7 Assists), Johnson 15, Edigin 4, Cherry 15 (6 Assists).

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