Spielergebnis

80:79

Bittere 79:80-Niederlage im Derby

Bittere 79:80-Niederlage im Derby

22.04.
2023

Fast das gesamte Spiel vorne gelegen, die Partie die meiste Zeit kontrolliert und am Ende doch ganz knapp mit 79:80 (41:34) verloren. Unser Headcoach Jesús Ramírez sprach im Anschluss an das Derby bei der BG Göttingen von einer schweren Niederlage, die in Anbetracht der engen Situation im Kampf um den Klassenerhalt und aufgrund der Art und Weise besonders bitter war. Seine Mannschaft hatte sich im zweiten Viertel durch eine unglaublich starke Verteidigung bereits eine 16-Punkte-Führung erspielt und lag auch in der 32. Minute mit 14 Zählern vorn. Doch dann kam der Tabellenfünfte angepeitscht von seinen Fans nach zwei Dreiern von Mathis Mönninghoff zurück ins Spiel. Das blieb bis zum Schluss spannend und wurde schließlich durch einen weiteren BG-Dreier bei noch drei Sekunden auf der Spieluhr entschieden. Für die Löwen um ihre beiden besten Punktesammler David Krämer (22) und Robin Amaize (16) gilt es nun, diese Niederlage schnell abzuschütteln und den Fokus auf Dienstag zu legen. Dann empfangen die Löwen den Tabellensiebzehnten FRAPORT SKYLINERS zum Spiel der Spiele im Kampf um den Klassenerhalt (Tip-Off: 20.30 Uhr, Tickets).


Die Partie war von Beginn an physisch und intensiv. Es wurde sich wenig geschenkt, Würfe teils sehr schwer gemacht. Die Löwen waren defensiv auch gleich wach und stahlen dem Gegner schon im ersten Viertel fünfmal den Ball. Doch von den insgesamt sechs Göttinger Ballverlusten und daraus resultierenden sechs Würfen mehr konnten sie noch nicht richtig Kapital schlagen. Das lag vornehmlich an ihrer 40-prozentigen Feldquote, dabei fiel vor allem von der Dreierlinie wenig: Nur zwei von neun Versuchen waren erfolgreich. Aber auch die BG tat sich schwer, traf allerdings etwas besser und machte vier Punkte aus zweiten Chancen. Dennoch lagen die Löwen bis zur letzten Sekunde des ersten Viertels vorne und gerieten erstmals durch einen Dreier-Buzzer von Geno Crandall mit 18:19 in Rückstand.

Mit starker Defensive zur 16-Punkte-Führung

Das steckten die Löwen gut weg: Offensiv lief David Krämer heiß und hatte nach fünf Minuten zwölf Punkte erzielt! Aber nicht nur vorne passte es, auch defensiv machten die Löwen einen herausragenden Job und ließen die BG nicht mehr durchkommen. Das Ergebnis war ein 14:0-Lauf des Ramírez-Teams zum 37:21 (16. Min.)! Der Vorsprung hätte auf 18 Punkte erhöht werden können, wenn Jilson Bango seine zwei Freiwürfe getroffen hätte. Stattdessen stoppte der Tabellenfünfte den Lauf und kämpfte sich maßgeblich über Mark Smith zurück. Bei den Löwen lief in dieser Phase weniger zusammen und als dann noch ein unsportliches Foul an Dustin Sleva beim Dreierversuch von Harald Frey gepfiffen wurde, war die BG auf fünf Punkte dran.

Robin Amaize war mit 16 Punkten ein wichtiger Faktor. Fotos: Matthias Klar

In die zweite Halbzeit hatten die Löwen um die beiden Aktivposten Krämer (14 Punkte) und Robin Amaize (10) aber eine Führung von sieben Punkten mitgenommen (41:34). Die war auch verdient, weil sie besser trafen als die BG, die Rebounds kontrollierten und die Gastgeber im zweiten Viertel bei 15 Punkten hielten. Aber die fanden etwas besser ins Spiel und über eine gute Ballbewegung mehrfach Till Pape, der sein Team auf 46:43 heranführte. Bei den Löwen war das Spiel in dieser Phase statischer und fehlerlastiger. Sie verloren im dritten Viertel viermal den Ball und zu allem Überfluss kassierte Dustin Sleva in der 27. Minute (51:47) noch ein strittiges viertes Foul. Aber die Löwen ließen sich davon nicht aus der Fassung bringen und fanden über gute Verteidigungsaktionen zurück. So flutschte es dann auch in der Offensive wieder mehr: Der gute Sananda Fru und Jilson Bango waren mit Dunks zur Stelle und R.J. Cole trug fünf Punkte zu einem starken Finish (7:0) der Löwen zum 62:50 nach 30 Minuten bei.

Mönninghoff-Dreier verändern das Spiel

In der 32. Minute führten die Löwen mit 66:52 und hatten die Partie eigentlich weiterhin unter Kontrolle. Doch: „Im letzten Viertel ist das Momentum nach den beiden Dreiern von Mathis Mönninghoff gewechselt. (…) Danach haben wir das Spiel schlecht beendet“, sagte Jesús Ramírez nach dem Spiel. Der Forward hatte mit seinen Würfen zunächst auf 66:58 verkürzt, ehe dann unter der lautstarken Anfeuerung der heimischen Fans ein Göttinger 11:0-Lauf zum 69:69 folgte. Die Partie war jetzt ein Krimi und blieb bis in die Schlusssekunde eng. 76 Sekunden vor dem Ende hatte David Krämer einen wichtigen Dreier zum 78:75 getroffen, 60 Sekunden später stand Robin Amaize an der Freiwurflinie, versenkte aber nur einen seiner zwei Würfe zum 79:77. Das war die Chance für die Veilchen: Die fanden Center Rayshaun Hammonds an der Dreierlinie und der netzte seinen Wurf bei drei verbleibenden Sekunden zur bitteren Löwen-Niederlage ein.

Trainerstimmen:

Jesús Ramírez (Basketball Löwen): „Es war ein schweres Spiel und eine schwere Niederlage in unserer Situation. Wir haben die Dinge, die wir machen wollten, drei Viertel lang gemacht. Im letzten Viertel ist das Momentum nach den beiden Dreiern von Mathis Mönninghoff gewechselt. Göttingen hat diese beiden kleinen schlechten Positionen von uns bestraft. Danach haben wir das Spiel schlecht beendet. In zwei Tagen haben wir das nächste Spiel. Wir müssen dieses Spiel schnell vergessen und uns mental und physisch auf die kommende Partie vorbereiten.“

Roel Moors (BG Göttingen): „Ich bin unglaublich zufrieden. Was für eine unglaubliche Stimmung war das in der Halle! Die Fans haben einen großen Anteil an diesem Sieg. Braunschweig hatte viel mehr Kontrolle als wir und lag fast immer vorne. Wir haben uns zwei-, dreimal zurückgekämpft. Das zeigt, dass wir mental wieder da sind. Basketball-technisch und -taktisch sind wir nicht auf unserem besten Niveau. Aber wir haben die Energie gefunden, im letzten Viertel 30 Punkte zu erzielen. Am Ende reicht ein Punkt. Und obwohl Rayshaun Hammonds eigentlich nicht im Spiel war, trifft er den letzten Wurf. Ich bin sehr zufrieden.“

Basketball Löwen: Aydinoglu n.e., Krämer 22 (7 Rebounds), N. Tischler, van Slooten n.e., Myles 9, Bango 2 (6 Rebounds), Fru 7, B. Tischler 2, Sleva 10, Cole 9 (4 Assists), Amaize 16, Turudic 2. 

BG Göttingen: Hammonds 12, Edwards, Frey 11 (5 Rebounds, 6 Assists), Crandall 5, Boakye n.e., Smith 17 (11 Rebounds), Wüllner n.e., Mönninghoff 6, Kamp 6, Pape 12 (4 Assists), Bess 11, Giotis n.e..

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