Spielergebnis

73:95

Auf Schritt nach vorne, folgt großer Schritt zurück

Auf Schritt nach vorne, folgt großer Schritt zurück

05.10.
2025

Unsere Basketball Löwen Braunschweig sind auch im zweiten Heimspiel der neuen Saison als Verlierer vom Parkett gegangen und haben nach einem guten Start inklusive einer Zehn-Punkte-Führung deutlich mit 73:95 (43:50) gegen die SKYLINERS verloren. Die Gäste aus Frankfurt drehten über einen 12:0-Lauf zum Ende der ersten Halbzeit die Partie und die Löwen konnten sich das Momentum trotz guter Dreierquote (55 Prozent) anschließend nicht mehr zurückholen. „Heute schien es, als hätten wir (…) nicht mehr als Team agiert, sobald wir mit Widrigkeiten konfrontiert wurden“, sagte Headcoach Kostas Papazoglou, dessen Mannschaft sich infolgedessen zu oft in Einzelaktionen verstrickte und nach starken Anfangsminuten zunehmend den defensiven Zugriff vermissen ließ.


Die Löwen starteten wie in Würzburg entschlossen und gut. Defensiv agierten sie aggressiv und hatten mit Philipp Hartwich jemanden unter dem Korb, der die Würfe schwer machte. Der Center gab der Verteidigung wichtige Stabilität, aus der sich die Löwen Selbstvertrauen für die Offensive holten. Dort attackierten sie immer wieder in Person von Barra Njie den Korb und zogen auf 13:3 davon (4. Min.). Frankfurts Headcoach Klaus Perwas nahm daraufhin eine Auszeit und die zeigte Wirkung, vor allem defensiv. Die Löwen-Offensive tat sich schwerer und produzierte mehrfach Ballverluste, während die Gäste besser ins Spiel kamen. Insbesondere Isaiah Swope bereitete den Löwen zunehmend Schwierigkeiten und hatte im ersten Viertel bereits neun Punkte erzielt. Allerdings traf das Team von Kostas Papazoglou sehr gute 64 Prozent aus dem Feld. Der Dreier war im ersten Viertel sogar bei 100-prozentiger Quote gefallen, zweimal durch Joshi Obiesie, der sein Team mit acht Punkten in Folge in Führung hielt (21:15).

0:12-Lauf dreht die Partie

Aber die Partie war schon längst eng – zu Beginn des zweiten Viertels hatten die SKYLINERS den Ausgleich erzielt (24:24). Hinzukommend mussten die Löwen einige fragwürdige Pfiffe hinnehmen, unter anderem gegen die Big Men Hartwich und David N’Guessan, die nach 13 Minuten beide mit je zwei Fouls belastet waren. Überhaupt kassierte das Papazoglou-Team in dieser Phase sehr viele Fouls, was den Gegner regelmäßig an die Freiwurflinie brachte. Acht Punkte machten die SKYLINERS in diesem Abschnitt von der „Charity Line“, die sich zudem immer mehr in Korbnähe durchsetzten. Das war auch einer nachlassenden defensiven Intensität der Löwen geschuldet, die sich ebenfalls beim Rebound bemerkbar machte. Aber die Löwen trafen noch bei guten Quoten – allen voran Ferdinand Zylka, der zur Halbzeit bei zehn Punkten stand. Vieles im Löwenspiel entstand allerdings aus Einzelaktionen und nicht aus dem Teamplay heraus, was trotzdem bis zur 17. Minute gut ging. Da lagen die Löwen noch vorne (43:38), ehe die SKYLINERS eine Fehlerkette gnadenlos bestraften und sich über einen 12:0-Lauf das Momentum holten.

Barra Njie setzt sich gerade zu Beginn gut mit Drive zum Korb durch. Fotos. Christian Schlüter

Mit einem 43:50-Rückstand gingen die Löwen in die zweite Halbzeit. Da gelangen ihnen gleich mehrere defensive Stopps, die sie aber kaum für sich nutzten. Dafür trafen sie im Angriff zu schlechte Entscheidungen, rannten teilweise mit dem Kopf durch die Wand oder verloren den Ball. Kostas Papazoglou sah hierfür vor allem mentale Gründe als ausschlaggebend, während die SKYLINERS gefestigt waren und das entsprechend besser lösten: Sie bewegten den Ball und fanden die entsprechenden Spieler oder Lücken und ließen den Löwen-Rückstand in den zweistelligen Bereich wachsen (47:57, 24. Min.). Dem lief das Papazoglou-Team nun hinterher, das die im zweiten Viertel heiß gelaufenen Frankfurter etwas ausbremsen konnte. Aber für einen Umschwung reichte es nicht.

„So kann es nicht weitergehen“

So ging es beim Stand von 60:69 in die letzten zehn Minuten. Auf schnelle sechs SKYLINERS-Punkte antworteten Joshi Obiesie mit einem Dunk und Ferdi Zylka per Dreier (65:75, 33. Min.). Doch zwei weitere Ballverluste ließen den Rückstand wieder größer werden. Danach war die Luft bei den Löwen gänzlich raus, die den Gästen mehrfach offene Würfe gestatteten und selbst fast nur noch an der Freiwurflinie zu Punkten kamen. An ein weiteres Aufbäumen war nicht mehr zu denken.

Kostas Papazoglou (Basketball Löwen Braunschweig): „Wir haben in Würzburg einen Schritt nach vorne und heute einen oder mehrere Schritte zurück gemacht. In Würzburg haben wir ein anderes Team auf dem Spielfeld gesehen und es überrascht mich extrem negativ, was heute passiert ist. Ich habe geglaubt, dass wir in die richtige Richtung gehen und bin auch davon überzeugt, dass Würzburg uns nicht unterschätzt hat. Sie hatten große Schwierigkeiten uns zu attackieren. Heute schien es jedoch, als hätten wir nach einem guten Start nicht mehr als Team agiert, sobald wir mit Widrigkeiten konfrontiert wurden. Diese treffen uns derart hart, dass es dann nicht mehr um Basketball geht. Es sind mentale Dinge. Zunächst muss ich selbst, aber auch wir als Team, das Spiel anschauen und analysieren. Und dann müssen wir Wege finden, es besser zu machen, denn so kann es nicht weitergehen.“

Klaus Perwas (SKYLINERS): „Wir haben uns den Start nicht so vorgestellt. Wir wissen zwar, dass wir zurückkommen können. Dennoch: So wollen wir ein Spiel nicht beginnen. Wir haben dann aber eine mannschaftliche Geschlossenheit gezeigt und konstant gespielt. Wir haben gut in der Verteidigung gestanden, unsere Würfe getroffen und unsere Chancen genutzt. Und dann gewinnt man so ein Spiel.“

Basketball Löwen: Worthy n.e., N’Guessan 6, Schröder 2, Ščuka 9 (5 Rebounds, 3 Assists), Zylka 15 (6 Rebounds), Obiesie 15, Holloway 2, Braun n.e., Njie 18, Sherfield 4, Flanigan 2 (5 Rebounds).

SKYLINERS: Johnson 16 (3 Assists), Swope 26, Zeeb, Alleyne 11, Christmas 14, Le Dee n.e., Caisin 6 (7 Rebounds), Pape 13, Brenneke 1, Hawkins 8.


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