Spielergebnis

76:84

Löwen verschlafen erstes Viertel und verlieren gegen Oldenburg

Löwen verschlafen erstes Viertel und verlieren gegen Oldenburg

25.11.
2022

Trotz erstmals richtig guter Dreierquote (43 Prozent), einer besseren Feldtrefferquote als der Gegner und 24 verteilten Assists haben unsere Löwen am Freitagabend mit 76:84 (45:46) gegen den Tabellenfünften EWE Baskets Oldenburg verloren und bleiben damit weiterhin sieglos in der heimischen Volkswagen Halle. Headcoach Jesús Ramírez prangerte vor allem das erste Viertel an (19:29): „Wir sind nicht fokussiert, haben keine Energie, arbeiten nicht beim Rebound. Wenn wir so in ein Spiel starten, dann ist es sehr schwer für uns zu gewinnen“, sagte der Spanier nach der Partie. In der kam seine Mannschaft mit einem starken zweiten Viertel (26:17) vor 3.263 Zuschauenden wieder zurück und gestaltete die rasante Partie lange Zeit offen. Doch im Schlussabschnitt unterliefen den Löwen wie schon zu Beginn des Spiels zu viele Ballverluste – im gesamten Spiel waren es 19 –, die sich in fünf korblosen Minuten niederschlugen und zu einem zweistelligen Rückstand führten (65:78). Trotz Kampfes bis zum Schluss gab es gegen die individuell sehr starken Oldenburger um ihren Topscorer Trey Drechsel (17 Punkte) dieses Mal keinen Comeback-Sieg für Braydon Hobbs (15 Punkte), Nicholas Tischler (15) und Co..  


Der Spielbeginn zeigte eine Parallele zur Partie vom vergangenen Wochenende in Bayreuth: Die Löwen waren nicht wach, spielten nicht aggressiv und verloren in den ersten zwei Minuten gegen die druckvolle Oldenburger Verteidigung dreimal den Ball. Die Gäste bestraften das umgehend und effizient, was in einem 3:12-Rückstand nach drei Minuten mündete. Dann fanden die Löwen langsam besser ins Spiel, hatten aber neben den Ballverlusten ein weiteres Handicap: die Offensiv-Rebounds des Gegners! Sechs zweite Chancen erarbeiteten sich die EWE Baskets und das war mitentscheidend dafür, dass die Löwen in der 7. Minute weiterhin und mit 11:21 hinten lagen. Allein ihrer herausragenden Trefferquote von 100 Prozent aus dem Feld war es zu verdanken, dass ihr Rückstand bei elf gegnerischen Würfen mehr nach zehn Minuten nur zehn Punkte betrug.

Und plötzlich läuft es!

Aber jetzt bekamen die Löwen ihre Ballverluste besser in den Griff. Zudem traf Luc van Slooten wichtige Würfe von der Dreierlinie und brachte sein Team zusammen mit dem immer wieder zum Korb schneidenden Nicholas Tischler auf 29:33 heran (13. Min). Allerdings waren die Oldenburger Offensiv-Rebounds nach wie vor ein Manko und führten zu einem erneuten zweistelligen Löwen-Rückstand (31:42). Gegen Mitte des Viertels stellte Jesús Ramírez seine beiden Big Men Benedikt Turudic und Jilson Bango zusammen auf und ab diesem Zeitpunkt bekam seine Mannschaft mehr Kontrolle über die Rebounds. Gleichzeitig griff die Verteidigung besser und ließ in den letzten vier Minuten bis zur Pause nur vier weitere Oldenburger Punkte zu. Darüber holten sich die Löwen Selbstvertrauen in der Offensive und spielten vollkommen entfesselt auf. Die Löwen bewegten sich gut abseits des Balls und vor allem Robin Amaize fand jetzt immer wieder den freien Mann. Braydon Hobbs versenkte schließlich zwei Dreier, ehe Brandon Tischler die Zuschauer mit einem krachenden Dunk zum 42:42 von den Sitzen riss. Die Partie war nun spektakulär und bis zur Pause offen!

Im Kampf um den Rebound hatten die Löwen vor allem zu Beginn oft das Nachsehen. Fotos: Christian Schlüter

Nach dem Seitenwechsel (45:46) liefen die Oldenburger allerdings von der Dreierlinie heiß und bauten ihren knappen Vorsprung wieder etwas aus. Daran war DeWayne Russell maßgeblich beteiligt, der bis zur Halbzeit nur drei Punkte im Boxscore stehen hatte und jetzt mehr das Spiel übernahm. Die Löwen taten sich gegen die physischer werdende Verteidigung der Gäste aber auch wieder schwerer. Aus dem Feld ging mehrere Minuten kaum was und von der Freiwurflinie verfehlten einige Würfe das Ziel. Als Oldenburgs Alen Pjanic in der 28. Minute einen Dreier zum 54:64 getroffen hatte, nahm Ramírez eine Auszeit. Aus dieser kam sein Team mit Energie zurück aufs Feld und verkürzte den Rückstand durch zielstrebige Aktionen zum Korb auf 62:67 nach 30 Minuten.

Viel Kampf, aber ohne Happy-End

Dieses Aufbäumen verpuffte im letzten Viertel allerdings ganz schnell. In das starteten die Löwen ähnlich fahrig wie zu Spielbeginn: Sie verloren fünfmal den Ball und erzielten auch als Folge dessen fünf Minuten lang keinen Punkt. Erst in der 35. Minute traf Braydon Hobbs einen Dreier, doch da lag das Ramírez-Team schon zweistellig zurück (65:75). Wie schon in Bayreuth gaben die Löwen sich nicht auf und kamen auf sechs Punkte heran (72:78). Aber die Oldenburger zeigten ihre individuelle Klasse und trafen mehrere gut verteidigte Würfe mit Ablauf der Uhr. So zum Beispiel Russell, der keine zwei Minuten vor dem Ende mit seinem Dreier zum 74:83 die Entscheidung herbeiführte.

Trainerstimmen zum Spiel:

Jesús Ramírez (Basketball Löwen): „Glückwunsch an Oldenburg zum verdienten Sieg. Wenn ich letzte Woche sage, dass wir nicht komplett zufrieden mit unserem Sieg in Bayreuth sein können, dann hat das einen Grund. Denn wir sind da nicht gut ins erste Viertel gekommen und das gleiche passiert uns heute wieder. Wir sind nicht fokussiert, haben keine Energie, arbeiten nicht beim Rebound. Wenn wir so in ein Spiel starten, dann ist es sehr schwer für uns zu gewinnen. Es sieht danach aus, als würden wir nicht oder nur langsam lernen. Nach dem ersten Viertel hatten wir als Team etwas mehr Konstanz, aber individuell sind wir teilweise verschwunden. Und wir sind keine Mannschaft, die mit sechs Spielern bestehen kann. Wir benötigen alle unsere Spieler, um etwas zum Spiel beizutragen. Und wir brauchen diese Konstanz über 40 Minuten. Sonst ist es sehr schwierig.“


Pedro Calles (EWE Baskets Oldenburg):
„Ich möchte meinem Team zur gezeigten Leistung gratulieren. Wir hatten eine kurze und schwere Woche der Vorbereitung, aber wir haben gute Energie gezeigt. Die Schlüssel des Spiels waren wie erwartet: Wir mussten am defensiven Brett kämpfen, was gegen Braunschweig nicht einfach ist, weil sie das beste Offensiv-Rebound-Team der Liga sind. Deshalb haben wir den Gegner zu Ballverlusten gezwungen, um mehr Würfe zu bekommen. Unser Hauptproblem lag im zweiten Viertel als wir mit keinem unserer Big Men spielen konnten. Das hat unsere Pick-and-Roll-Verteidigung und unser Defensiv-Rebounding beeinflusst. Zu guter Letzt möchte ich unseren Fans danken, die heute aus Oldenburg hierhergekommen sind, um unsere Mannschaft zu unterstützen.“

Basketball Löwen: Aydinoglu, Krämer 10, N. Tischler 15, van Slooten 13, Bango 8 (11 Rebounds), Fru, Göttsche n.e., B. Tischler 5, Sehnal n.e., Amaize 8 (5 Rebounds, 9 Assists), Hobbs 15 (8 Assists), Turudic 2.

EWE Baskets Oldenburg: DiLeo 6, Russell 13 (5 Rebounds, 8 Assists), Drechsel 17 (8 Rebounds), Lomazs 9, Klassen 9 (6 Rebounds), Leissner 14, Holyfield 6, Ogbe n.e., Hundt 3, Pjanic 7.

 

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