Spielergebnis

76:80

Rorie und gute Verteidigung führen zum Sieg beim Tabellendritten

Rorie und gute Verteidigung führen zum Sieg beim Tabellendritten

14.12.
2023

Das war ganz stark! Unsere Basketball Löwen Braunschweig haben am Mittwochabend im vorgezogenen easyCredit BBL-Rückspiel auswärts gegen die Telekom Baskets Bonn ihre Durststrecke von vier Niederlagen in Serie beendet und trotz des Ausfalls ihres Topscorers TJ Crockett Jr. mit 80:76 (40:46) beim Tabellendritten gewonnen! Entscheidend für den Erfolg war zum einen die herausragende Leistung von Ahmaad Rorie (27 Punkte) und zum anderen die starke Löwen-Verteidigung. Die war trotz insgesamt 18 Bonner Offensiv-Rebounds im Vergleich zur Hinrunden-Niederlage vor zehn Tagen deutlich verbessert, hat in der zweiten Halbzeit lediglich 30 Punkte des offensivstärksten BBL-Teams zugelassen und zahlreiche Bonner Ballverluste erzwungen. Neben Rorie punktete bei den Löwen auch Ferdinand Zylka zweitstellig (15 Punkte), für den Gastgeber war Noah Kirkwood mit 16 Zählern am erfolgreichsten.


Vor dem Spiel standen die Zeichen auf eine erfolgreiche Revanche für die Hinrunden-Niederlage vor zehn Tagen gegen die Bonner nicht gut. TJ Crockett Jr. fiel kurzfristig mit Knöchelbeschwerden aus und damit fehlte den Löwen nicht nur ihr Topscorer, sondern auch der erfolgreichste Punktesammler aus dem letzten Duell gegen die Telekom Baskets. Doch steckten die Löwen sein Fehlen recht gut weg, was auch daran lag, dass Ahmaad Rorie von Anfang an Ruhe ausstrahlte und offensiv Verantwortung übernahm. Er und der gute Ferdinand Zylka waren zusammen mit zehn Punkten entscheidend daran beteiligt, dass die Löwen trotz zahlreicher Bonner Offensiv-Rebounds und daraus resultierenden sechs Punkten aus zweiten Chancen am Tabellendritten dran waren.

Löwen zeigen gute Moral

19:23 stand es nach zehn Minuten und diesen Rückstand drehte das Ramírez-Team zu Beginn des zweiten Viertels in eine 24:23-Führung. Allerdings blieben die Löwen anschließend mehrere Angriffe erfolglos, was Bonns Brian Fobbs und Co. zu einer Zehn-Punkte-Führung nutzen (28:38, 15. Min.). Genau in dieser Phase prallte auch noch Löwen-Kapitän Martin Peterka mit Baskets-Spieler Sam Griesel zusammen, verletzte sich am Knie und verließ humpelnd das Feld. Aber die Löwen nahmen auch diese Hürde. Sie zeigten eine tolle Moral, investierten mehr in die Verteidigung und kamen auch durch zweite Chancen bis auf einen Zähler heran (40:41). Allerdings blieben die gegnerischen Offensiv-Rebounds gleichzeitig ein Problem, weshalb Ramírez in einer Auszeit sowie nach dem Spiel das mangelhafte Reboundverhalten seiner Mannschaft kritisierte. Die ging auch wegen der insgesamt zwölf Bonner Zähler aus zweiten Chancen mit einem Sechs-Punkte-Rückstand in die Halbzeit (40:46).

Es war mitunter ein harter Kampf, den sich die Löwen um Sananda Fru und die Bonner lieferten. Fotos: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Grundsätzlich waren die Löwen vor der Pause aber gut im Spiel und hatten sich richtig reingekämpft, mussten zu Beginn des dritten Viertels aber erstmal wieder einen Rückschlag hinnehmen. Martin Peterka konnte zwar weiterspielen, jedoch führte eine Fehlerkette dazu, dass sich der Tabellendritte schnell und erneut auf zehn Punkte absetzen konnte (42:52). Mit der Einwechslung von Amar Sylla und Barra Njie kam dann aber frischer Wind ins Spiel, der sich in wichtigen offensiven wie auch defensiven Aktionen widerspiegelte. Hinten gelangen mehrfach Stopps und vorne sorgten der mit heißem Händchen ausgestattete Ahmaad Rorie und seine Kollegen für die nötigen Punkte. Den kämpferischen Löwen gelang ein 10:0-Lauf und die hatten sich nach acht, oft forcierten Bonner Ballverlusten sowie nun auch besserer Trefferquote als ihr Gegenüber eine knappe 60:59-Führung nach 30 Minuten absolut verdient.

Ramírez – Stolz auf Verteidigung, aber Kritik an Reboundarbeit

Das Momentum sprach jetzt für die Löwen, zumal sie weiterhin stark verteidigten und dadurch offensiv ins Laufen kamen. So zum Beispiel Sananda Fru, der aus der Transition zum 66:63 erfolgreich war. Aber die Telekom Baskets ließen sich nicht abschütteln und kamen durch weitere Offensiv-Rebounds zu zweiten, dritten oder gar vierten Chancen, die sie schließlich nutzten. So blieb die Partie bis in die Schlussminute eng – 57 Sekunden vor dem Ende hatte Fobbs mit einem Dreipunktespiel die Bonner 76:75-Führung geholt. Doch genau jetzt war wie so oft in diesem Spiel Ahmaad Rorie zur Stelle. Der Löwen-Spielmacher versenkte zuerst einen seiner insgesamt vier Dreier und machte nach einem defensiven Stopp schließlich mit zwei Freiwürfen den wichtigen Auswärtssieg perfekt!

Trainerstimmen zum Spiel:

Jesús Ramírez (Basketball Löwen): „Heute sind zwei Teams mit verschiedenen Vorzeichen aufeinandergetroffen und wir wussten nicht, wie sich das aufs Spiel auswirkt: Bonn hat einen anstrengenden Spielplan und zuletzt in der Champions League und im Pokal gespielt. Wir hatten Zeit zum Trainieren. Ich bin zufrieden mit unserer Entwicklung in den letzten zehn Tagen – oder 17, wenn wir das erste Spiel gegen Bonn miteinbeziehen. Wir haben einen Schritt nach vorn gemacht. Im Heimspiel gegen Bonn war unsere Offensive gut und wir haben den Ball besser bewegt als zuvor. Dagegen war unsere Defense nicht gut. Heute war unser Ziel, diese schlechte defensive Leistung nicht zu wiederholen. Auch wenn uns Ahmaad Rorie offensiv getragen hat, bin ich noch stolzer auf unsere Verteidigung. Ja, wir haben gewonnen, wir sind glücklich. Aber ich habe meiner Mannschaft gesagt, dass wir keine Spiele in der easyCredit BBL mit dieser Reboundarbeit gewinnen können. Spielten wir noch weitere fünf Mal gegen Bonn, würden sie uns mit diesem Rebounding vier Mal schlagen. Wir waren sehr schlampig und standen oft falsch. Darauf werden wir uns fokussieren und versuchen, uns weiter zu verbessern.“

Roel Moors (Telekom Baskets Bonn): „Glückwunsch an Coach Jesús Ramírez und Braunschweig, sie haben verdient gewonnen. Wir haben es heute nicht besser verdient. Unser offensives Niveau hat nicht gereicht. Es gab zu viele Spieler, die sich versteckt haben. Wir haben in der zweiten Halbzeit nur vier Assists verteilt, aber 12 Ballverluste begangen. Das ist viel zu viel. Wir haben durchschnittlich etwa 12 Ballverluste pro Spiel. Aber 12 in einer Halbzeit sind einfach zu viel. Das hat dafür gesorgt, dass wir nie in einen Rhythmus gekommen sind. Wir hatten im dritten Viertel ein paar Chancen, uns von Braunschweig abzusetzen, aber haben dann einfache Würfe nicht getroffen oder Fehler verursacht.“

Basketball Löwen: N. Tischler 4 (6 Rebounds), Zylka 15 (4 Ballgewinne), Bango 9 (5 Rebounds), Fru 9 (5 Rebounds), B. Tischler 5, Rorie 27 (5 Assists), Peterka, Gerhardt n.e., Njie 7, Sylla 4 (5 Rebounds).

Telekom Baskets Bonn: Blunt n.e., Flagg 4, Griesel 4, Watson Jr. 6, Frey 12, Fobbs 14 (7 Rebounds), Bulic n.e., Pape 4 (8 Rebounds), Kirkwood 16, Sengfelder 14, Turudic, Kennedy 2 (10 Rebounds, 3 Assists).

DYN-Zusammenfassung

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