Nach den FIBA World Cup Qualifiers und der damit verbundenen gut zweiwöchigen easyCredit BBL-Spielpause starten unsere Basketball Löwen nun in das letzte Saisondrittel. Den Auftakt in diese wichtige Phase macht ihr Auswärtsspiel am Samstag beim Playoff-ambitionierten Tabellensiebten NINERS Chemnitz (20:18). Tip-Off der Begegnung in der Messe Chemnitz ist um 18:00 Uhr, MagentaSport und Sport 1 (FreeTV) übertragen die Partie ebenso wie die Roots Sportsbar live.
Die spielfreie Zeit in der BBL bedeutete für die Löwen keinesfalls, die Füße hochzulegen. Das Gegenteil war der Fall. Die Mannschaft von Headcoach Jesús Ramírez hatte zwar nach der enttäuschenden und deutlichen 71:87-Niederlage gegen die ROSTOCK SEAWOLVES vier Tage frei bekommen, doch anschließend und mit Blick auf die bevorstehende sowie bedeutsame Restsaison ein „Mini-Trainingscamp“ begonnen – wie Ramírez es bezeichnete. Nicht ohne Grund: Aktuell stehen die Löwen mit fünf gewonnenen Spielen auf dem 16. Tabellenplatz und sind punktgleich mit den direkt hinter ihnen stehenden FRAPORT SKYLINERS. „Unser Konzept und unsere Philosophie basieren auf der Entwicklung von Spielern, aber dafür ist unsere BBL-Zugehörigkeit enorm wichtig“, sagt Nils Mittmann. Deshalb gelte es in diesem letzten Saisondrittel, den Fokus auf die Ergebnisse zu lenken: „Wir müssen alle Kräfte mobilisieren, um den Ligaverbleib zu sichern“, betont der Löwen-Geschäftsführer die Wichtigkeit der bevorstehenden Wochen.
Folglich ist es auch nicht verwunderlich, dass die Trainingsintensität in den vergangenen 14 Tagen sehr hoch war und dabei zunächst die Defensive im Mittelpunkt stand, ehe das Training in dieser Woche mehr offensiv-orientiert war. Grundlegend ging es darum, zurück zur eigentlichen Identität zu finden, die sich vor allem über die Verteidigung, aber auch über ein schnelles Spiel nach vorne und eine gute Ballbewegung definiert. Diese Charakteristika des Löwen-Spiels hatte Jesús Ramírez in den letzten verlorenen Spielen vor dem FIBA-Fenster über weite Strecken vermisst und ihnen deshalb während der Spielpause ein hohes Maß an Bedeutung beigemessen. „Es sieht so aus, als wäre unsere Identität jetzt wieder sichtbarer als zuvor, aber wir müssen grundsätzlich tougher sein”, sagt der Löwen-Headcoach und blickt dabei auf das siegreiche Hinspiel gegen die NINERS Chemnitz (87:81) zurück, in dem sein Team offensiv wie defensiv sehr guten und physischen Basketball gespielt habe.
Zum einen hatten die Löwen da das sonst so gute Passspiel der NINERS größtenteils verhindert: Chemnitz kam nur auf zwölf Assists. Zum anderen war es den Löwen gelungen, mit Arnas Velicka und Mindaugas Susinskas (je 10,6 PpS) zwei Schlüsselspieler zu kontrollieren. Beide zusammen trafen in dieser Partie vom 29. Januar nur drei von 20 Würfen. „Wir haben das gut gemacht und beide gezwungen, Würfe zu nehmen, die sie nicht mögen. Deshalb war ihre Quote auch nicht gut“, hebt Ramírez die damalige Verteidigung hervor, die wesentlichen Anteil am ersten Heimsieg der Löwen hatte.
Die Erinnerungen an dieses vier Wochen alte Erfolgserlebnis gilt es mit in die morgige Partie beim Tabellensiebten zu nehmen. Allerdings macht der Löwen-Headcoach deutlich, dass es am Samstag „doppelt so schwer“ gegen die NINERS werden wird. „Sie spielen zu Hause, werden präziser agieren und dieses Mal wohl mit Filipovity spielen.“ Der ungarische Forward fehlte im Hinspiel und ist mit 13,4 Punkten im Schnitt Topscorer der NINERS. Neben ihm und den bereits genannten Velicka und Susinskas sind auch Wes Clark (10,4 PpS), Kevin Yebo (10,3 PpS) sowie die gerade für die deutsche Nationalmannschaft im Einsatz gewesenen Jonas Richter (9,6 PpS), Nelson Weidemann (9,0 PpS) und Jason George (4,0 PpS) wichtige Spieler in der Rotation von Coach Rodrigo Pastore. Der setzt zudem viel auf den defensivstarken Aher Uguak (8,4 PpS) und gibt ihm die meiste Spielzeit.
In der BBL haben die Chemnitzer zuletzt nur eins von fünf Spielen gewonnen und unmittelbar vor dem FIBA-Fenster eine harte 86:87-Heimniederlage gegen die BG Göttingen hinnehmen müssen. Es ist davon auszugehen, dass auch sie trotz des Fehlens der Nationalspieler die spielfreie Zeit genutzt haben und nun eine entsprechende Reaktion zeigen wollen, um weiterhin im Playoff-Rennen zu bleiben. „Für mich ist aber in erster Linie entscheidend, wie wir auftreten. Wenn wir genauso gut spielen, wie im ersten Aufeinandertreffen und noch einige Dinge verbessern, dann wird es gut für uns aussehen. Aber es muss allen klar sein, dass es vor allem an uns liegt, wie gut Chemnitz spielen wird“, so Ramírez.
Der Löwen-Headcoach wird morgen wohl wieder auf Dustin Sleva bauen können, der gegen Rostock mit Knöchelbeschwerden passen musste. Zudem ist Benedikt Turudics Genesung (Sprunggelenk) auf einem sehr guten Weg. Ob der Center gegen die NINERS bereits zum Einsatz kommt, entscheidet sich kurzfristig. Jilson Bango hingegen ist definitiv noch nicht dabei, der Angolaner fehlt weiterhin aufgrund seines Fingerbruchs.