Spielergebnis

71:87

71:87-Niederlage: “Haben getan, was der Gegner wollte”

71:87-Niederlage: “Haben getan, was der Gegner wollte”

15.02.
2023

Zu gern wären unsere Basketball Löwen mit einem Sieg und  dadurch besseren Gefühl in die FIBA-Pause gegangen. Doch daraus wurde nichts. Das Team von Headcoach Jesús Ramírez war ohne die beiden verletzten Center Benedikt Turudic und Jilson Bango sowie den kurzfristig mit Knöchelproblemen ausgefallenen Dustin Sleva in das heutige Heimspiel gegen die ROSTOCK SEAWOLVES gegangen und unterlag deutlich mit 71:87 (31:43). „Wir wollten heute keinen Basketball spielen, haben den Ball nicht gepasst und in der ersten Halbzeit jeden ersten Wurf genommen“, sagte Ramírez nach der Partie, in die seine Mannschaft erneut nicht mit der erforderlichen Intensität gestartet war und zur Halbzeit mit zwölf Punkten zurück lag. Dafür war neben wenig Teamplay auch eine schwache Dreierquote von nur acht Prozent verantwortlich, während die Gäste ihre guten Würfe von außen bekamen und bei 50-prozentiger Quote trafen. Das änderte sich in der zweiten Halbzeit nicht merklich, in der die Löwen zwischenzeitlich einen Rückstand von 27 Punkten hatten und gegen ein erneutes Ungleichgewicht bei Foulpfiffen ankämpfen mussten. Sie erhielten in der zweiten Hälfte 15 Foulpfiffe gegen sich und mussten 24 gegnerische Freiwürfe verkraften, während die Gäste nur fünf Fouls bekamen, aus denen elf Freiwürfe für die Löwen resultierten. Bei denen bäumte sich Topscorer David Krämer (22 Punkte) im letzten Viertel nochmal auf, was aber nichts an der deutlichen Niederlage gegen die SEAWOLVES und ihren starken Point Guard JeQuan Lewis (23 Punkte, zehn Assists) änderte.


Die bittere Niederlage vom Samstag in Ludwigsburg wollten die Löwen hinter sich lassen und anders als zuletzt mit der richtigen Einstellung ins erste Viertel starten. Doch kam alles anders. Sie mussten kurz vor Tip-Off die Nachricht des Ausfalls von Dustin Sleva verkraften, was schon eine enorme Herausforderung war. Und dann fingen sie die Partie ähnlich an wie die beiden vorherigen gegen den MBC und bei den RIESEN. Jesús Ramírez sagte deshalb nach dem Spiel: „Was mich am meisten besorgt ist unsere Identität, die wir nicht mehr konstant zeigen.“ So sah der Headcoach wie auch die 2.454 Zuschauenden, dass sein Team wieder nicht bissig genug begann und die Gäste früh in einen guten Rhythmus kommen ließen: Die trafen im ersten Viertel fünf Dreier. Bei Krämer & Co. war das genau andersherum. Die warfen auch viel, versenkten aber nur einen Dreier bei fünf Versuchen. Vor allem die Differenz in der Wurfquote und die nicht griffige Verteidigung waren Gründe dafür, dass die Löwen zwischenzeitig mit acht Punkten zurücklagen und mit 20:24 ins zweite Viertel gingen.

Nur elf Punkte im zweiten Viertel

Da wurde es offensiv noch schwerer für das unter den Brettern so dezimierte Ramírez-Team, das den Ball wenig bewegte oder verlor und selten zu guten Würfen kam. Die Folge war eine sinkende Trefferquote und nur zwei erzielte Punkte nach fünf Minuten. Während dessen hatten sich die Gäste und ihr Spielmacher JeQuan Lewis bereits einen zweistelligen Vorsprung erspielt (22:34), der erst ein wenig schmolz als Brandon Tischler ein unsportliches Foul gezogen und daraus fünf Punkte erzielt hatte (29:37, 17. Min.). Er hatte zum Viertelende mit einem spektakulären Dunk und vielleicht auch etwas Wut im Bauch noch ein Ausrufezeichen gesetzt. Doch seinem Team gelang vorher zu wenig. Die Löwen kamen im zweiten Viertel aufgrund einer 39-prozentigen Feldtrefferquote (1/13 Dreier) und sieben Ballverlusten nur auf elf Punkte, während die Gäste 53 Prozent ihrer Würfe trafen und sich wieder zweistellig absetzten.

Divine Myles versucht JeQuan Lewis zu stoppen, was den Löwen insgesamt aber selten gelang. Fotos: Christian Schlüter

Mit 31:43 ging es in die zweite Halbzeit und da hatten die Löwen in Ludwigsburg ja zur Aufholjagd geblasen. Dazu kam es dieses Mal nicht. Zwar versenkte Braydon Hobbs seinen ersten Dreier zum 36:47, der gleichbedeutend mit dem überhaupt erst zweiten erfolgreichen Distanzwurf in diesem Spiel war. Doch nivellierte Lewis den gleich wieder. Den konnten die Löwen anschließend nicht stoppen, die zudem den Ball verloren, nicht trafen und sich einen 12:0-Lauf der Gäste einfingen. Robin Amaize und Luc van Slooten sorgten dann endlich wieder für Punkte, aber einen richtigen „Flow“ entwickelte das Ramírez-Team nicht. Daran hatten allerdings auch viele Foulpfiffe einen Anteil. Gegen die Löwen wurden sieben Fouls gepfiffen, aus denen zwölf Freiwürfe für Rostock resultierten. Zum Vergleich: Gegen die SEAWOLVES wurden in diesem Viertel nur zwei Fouls verhängt und das war neben der weiterhin schlechteren Trefferquote ein klares Handicap für die Löwen.

Die hatten das dritte Viertel schließlich deutlich mit 17:30 abgegeben und lagen zu Beginn des letzten Viertels entsprechend aussichtslos mit 48:73 hinten. Trotzdem setzte sich vor allem David Krämer nochmal zur Wehr und erzielte bis zur 35. Minute im Alleingang elf Punkte (59:77). Doch auch wenn er sich mühte, die Löwen im Schlussabschnitt nur 14 gegnerische Zähler zuließen und Divine Myles ebenfalls weitere acht Punkte beisteuerte – die Niederlage gegen die Rostocker war schon längst besiegelt.

Trainerstimmen:

Jesús Ramírez (Basketball Löwen): „Glückwunsch an Rostock zum Sieg. In den ersten 20 Minuten waren es die gleichen 20 Minuten und die gleiche Einstellung wie in Ludwigsburg. Was mich am meisten besorgt ist unsere Identität, die wir nicht mehr konstant zeigen. Im Moment geht es nicht ums Gewinnen oder Verlieren, sondern darum, dass wir spielen, was der Gegner will. Wir wollten heute keinen Basketball spielen, haben den Ball nicht gepasst und in der ersten Halbzeit jeden ersten Wurf genommen. Wir können auch nicht mit der Wurfquote zufrieden sein. Aber die kommt dabei heraus, wenn wir schlechte Würfe nehmen. Insgesamt haben wir das getan, was der Gegner wollte. Wir werden das FIBA-Fenster nutzen, um zu regenerieren und werden ab kommender Woche daran arbeiten, dass wir wieder unsere Identität zeigen.“ 

Christian Held (ROSTOCK SEAWOLVES): „Glückwunsch an meine Mannschaft. Ich finde, die Jungs haben das hervorragend gelöst und den Gameplan sehr gut umgesetzt. Wir haben über die meiste Zeit sehr gut verteidigt und es endlich geschafft, unsere Offense besser zu exekutieren als in den letzten Spielen – auch wenn wir hier und da noch Probleme hatten, weil Braunschweig sehr intensiv und gut verteidigt. Nichtsdestotrotz ist es für uns ein wichtiger Sieg und wir sind sehr zufrieden mit der Art und Weise, wie die Jungs gespielt haben, zusammengeblieben sind und den Gameplan befolgt haben.“

Basketball Löwen: Krämer 22 (7 Rebounds), Hyangho n.e., N. Tischler 6 (7 Rebounds), van Slooten 5, Myles ,16 (5 Assists) Fru, Göttsche, B. Tischler 8, Amaize 9 (5 Rebounds), Gerhardt n.e.,  Hobbs 5.

 ROSTOCK SEAWOLVES: Lewis 23 (10 Assists), Nelson 5, Carter 3, Alston Jr. 13, Ilzhöfer, Valtonen 3, Gloger 9, Theis 4, Mawugbe 15 (5 Rebounds), Pearson 9 (9 Rebounds), Nawrocki 3.

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