Löwen reisen zu defensiv- und reboundstarken RIESEN

Löwen reisen zu defensiv- und reboundstarken RIESEN

13.03.
2024

Nach der Niederlage gegen die Veolia Towers Hamburg am vergangenen Sonntag gab es keinen freien Tag zum Verschnaufen. Stattdessen standen unsere Basketball Löwen Braunschweig Montagabend schon wieder zum Training auf dem Parkett in der Tunica-Sporthalle, um den Fokus auf das Auswärtsspiel bei den MHP RIESEN Ludwigsburg zu legen. Die Partie gegen den Tabellensiebten der easyCredit BBL findet an diesem Freitag um 20:00 Uhr statt und wird live bei DYN und in der Roots Sportsbar übertragen. 


Gegen die Hamburger lief nach der langen BBL-Spielpause vieles im Löwen-Spiel nicht rund. Defensiv hatte das Ramírez-Team Probleme, die starken Eins-gegen-Eins-Spieler der Towers zu stoppen. Und offensiv lief der Ball auch aufgrund der Hamburger Verteidigung nicht gut, weshalb die Löwen häufig schwere Würfe nehmen mussten, die vor allem von der Dreierlinie bei schwacher Quote fielen (28 Prozent). Aber die Mannschaft um Kapitän Martin Peterka hatte auch beim Rebound Schwierigkeiten – eine Disziplin, in der sie über die Saison betrachtet eigentlich deutlich besser sind als die Towers. Das konnten sie am Sonntag aber nicht demonstrieren, stattdessen ging das Rebound-Duell deutlich mit 24 zu 36 verloren. Seine Mannschaft sei nicht physisch genug gewesen und Hamburg habe es mehr gewollt, hatte der Löwen-Headcoach nach dem Spiel gesagt und schon eine Vorwarnung auf die nächste Partie rausgeschickt: „Wir (…) fahren Ende der Woche nach Ludwigsburg, wo uns wahrscheinlich das physischste Spiel der Saison erwartet.“

Mit Intensität spielen und gut beim Rebound arbeiten – darauf wird es am Freitag unter anderem ankommen. Fotos: Christian Schlüter
„Müssen selbstbewusst auftreten und zusammenspielen“

Das Spiel der RIESEN zeichnet sich durch hohe Intensität, eine sehr gute Verteidigung, starke Reboundarbeit und gute Eins-gegen-Eins-Qualitäten aus. Am offensiven Brett schnappen sich die Ludwigsburger 13,5 Rebounds, insgesamt sichern sie sich 39,3 Abpraller pro Spiel – beides sind Ligabestwerte. „Sie spielen immer sehr physisch und haben defensiv ein klares Konzept, das sie sehr präzise umsetzen“, so Ramírez über den Gegner, der in der BBL auf dem ersten Play-In-Platz steht und gestern Abend trotz knapper 91:93-Niederlage bei Galatasaray Istanbul den Einzug in das Champions League-Viertelfinale feierte. 18 Ballverluste hatten die Istanbuler sich in der gestrigen Partie geleistet. In der easyCredit BBL verlieren die Gegner der RIESEN durchschnittlich 14,4-mal das Spielgerät, was dem fünfthöchsten Wert entspricht und die Verteidigungsstärke des Tabellensiebten untermauert. „Wir müssen sehr fokussiert und präzise agieren und unsere Fehler reduzieren. Aber es ist auch sehr wichtig, dass wir selbstbewusst auftreten und zusammenspielen. Das gilt nicht nur in der Offensive, sondern auch in der Defensive inklusive des Rebounds“, so Ramirez.

RIESEN nehmen die meisten Würfe

Für den Löwen-Trainer ist klar, dass die Transition-Defense, die Kontrolle der Offensiv-Rebounds und die Eins-gegen-Eins-Verteidigung die entscheidenden Faktoren im Spiel gegen die Ludwigsburger sein werden. Die generieren aus ihrer guten Verteidigung und Reboundarbeit ligaweit die meisten Würfe aus dem Feld (70,1) und drücken auch am zweithäufigsten von der Dreierlinie ab (30,7). Allein 16,2 Dreierversuche pro Spiel gehen auf das Konto der Guards Jayvon Graves (16 PpS), Desure Buie (12,5 PpS) und Silas Melson (11,9 PpS). Das Trio führt auch das Scoring der Mannschaft von Josh King an, zudem verteilen Buie und Graves zusammen knapp zehn Assists im Schnitt. Die besten Rebounder des Teams sind die beiden deutschen Center Eddy Edigin (7,7 PpS; 6,2 RpS) und Jonathan Bähre (6,7 PpS; 4,9 RpS).

Jayvon Graves ist Ludwigsburger Topscorer und erzielte im Hinspiel 22 Punkte.

Auf den großen Positionen haben die RIESEN ihr Gesicht im Vergleich zum Hinspiel im Dezember noch einmal  verändert. Elijah Childs hat den Club verlassen und spielt mittlerweile für Heidelberg, dafür wurde Center Michael Hughes II verpflichtet. Außerdem ist seit Kurzem auch Guard Davonta Jordan neu im Team, womit acht Ausländer im King-Team stehen und man nur mutmaßen kann, welche sechs von ihnen am Freitag das Parkett in der MHPArena betreten werden. So oder so gilt: „Ich hoffe, dass wir anders als gegen Hamburg mit der richtigen Spannung in das Spiel gehen.“ Im Hinrundenspiel war den Löwen das vor allem in der zweiten Halbzeit gelungen. Das hatten sie in einem Krimi und nach einem erfolgreichen Korbleger von Ahmaad Rorie 0,8 Sekunden vor dem Ende mit 83:82 gewonnen. „Wir haben damals unseren Gameplan befolgt und wenn uns das am Freitag erneut gelingen sollte, dann werden wir auch in Ludwigsburg eine Siegchance haben“, sagt Jesús Ramírez abschließend.

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