Die Basketball Löwen sind mit dem Turniersieg beim expert Jakob Cup im Gepäck aus Bayreuth zurückgereist. Nach einem deutlichen Erfolg im Halbfinale am Samstag gegen den polnischen Erstligisten Zielona Gora (93:75), war das Finale gegen den ProA-Ligisten FRAPORT SKYLINERS deutlich zäher. Die Partie wurde erst nach Verlängerung entschieden, in der TJ Crockett jr. aufdrehte und die Löwen als Turnier-MVP zum 83:75-Sieg führte.
Am Samstag hatten die Löwen beim guten Debüt von Amar Sylla nach einem ausgeglichenen ersten Viertel die Intensität und Geschwindigkeit deutlich erhöht und den Gegner Zielona Gora damit vor Probleme gestellt. Sie zwangen die Polen mit griffigerer Verteidigung zu zahlreichen Ballverlusten, punkteten daraus über Schnellangriffe und entschieden das zweite Viertel deutlich mit 30:12 für sich. Das bedeutete eine 19 Punkte-Halbzeitführung, die im dritten Viertel sogar auf 25 Punkte ausgebaut wurde (79:54). Zwar konnte Zielona Gora die letzten zehn Minuten noch für sich entschieden, doch am deutlichen und verdienten Sieg änderte das nichts. Dabei gefiel besonders gut, dass die Löwen eine geschlossene Teamleistung zeigten, hohe Feldtrefferquoten hatten und 19 Assists verteilten. Das sprach auch für eine gute Ballbewegung, wenngleich 18 Ballverluste und zehn gegnerische Offensiv-Rebounds in diesem Spiel verbesserungswürdig waren.
Im Finale am Sonntag gegen die FRAPORT SKYLINERS unterliefen den Löwen dann weniger Ballverluste und auch die gegnerischen zweiten Chancen kontrollierten sie deutlich besser. Sechs Offensiv-Rebounds schnappten sich die Gegner nur, während die Löwen sich zwölf Abpraller am offensiven Brett griffen. Richtig Kapital konnten sie daraus aber nicht schlagen, weil das Ramírez-Team nicht so fokussiert war und auch die Würfe nicht bei guter Quote fielen. So blieb das Spiel, in dem Barra Njie früh umgeknickt war und nicht mehr weiterspielte, die ganze Zeit über sehr umkämpft und vor allem eng. Insgesamt gab es elf Führungswechsel und kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit sahen die Frankfurter schon wie der Sieger aus. Doch zogen die Löwen bei noch 0,5 Sekunden auf der Spieluhr ein Foul, gingen in Person von Ahmaad Rorie an die Freiwurflinie und der brachte die Löwen in die Verlängerung (68:68). Hier übernahm dann TJ Crockett jr., der wichtige Dreier traf und sein Team zur höchsten Führung in diesem Spiel führte. Die brachten die Löwen über die Ziellinie und sicherten sich nach einem intensiven Finale den Turniersieg.
„Es war für uns ein gutes Wochenende. Aber nicht, weil wir den Turniersieg geholt haben, sondern weil es gut für unseren Teambuilding-Prozess war. Wir haben zudem 85 weitere Spielminuten bekommen, in denen uns aufgezeigt wurde, was wir verbessern müssen. Im heutigen Finale haben wir unabhängig des Sieges nicht das Gesicht gezeigt, das wir generell zeigen wollten. Wir waren mental nicht wach und dafür kann die Belastung auch keine Ausrede sein. Das müssen wir korrigieren und in den kommenden Wochen an unserer Identität arbeiten. Als negativer Aspekt des Wochenendes bleibt leider die Verletzung von Barra zu nennen. Wir hoffen, dass es nichts Ernstes ist“, sagt Löwen-Headcoach Jesús Ramírez rückblickend auf das erfolgreiche Turnier.
Löwen: Crockett Jr. (17 vs. Gora/24 vs. SKYLINERS), N. Tischler (6/3), Aydinoglu (-/2), Zylka (6/13), Loncar (6/6), Fru (8/2), B. Tischler (4/8), Rorie (10/6), Peterka (14/11), Gerhardt (-/n.e.), Njie (16/-), Sylla (6/8).