Auf unsere Basketball Löwen Braunschweig wartet an diesem Sonntag eine große Herausforderung: Das Team von Headcoach Jesús Ramírez ist beim aktuellen Tabellenführer der easyCredit BBL und Euroleague-Teilnehmer FC Bayern Basketball (FCBB) zu Gast. Tip-Off der Partie im BMW Park ist um 17:00 Uhr – die Partie wird live auf DYN, im Free-TV bei Welt und in der Roots Sportsbar übertragen.
Viermal in Folge haben die Löwen zuletzt verloren, darunter war auch die schmerzhafte 73:75-Derbyniederlage Anfang der Woche bei der BG Göttingen. Zu wenig Teamspiel und daraus resultierende schwierige Würfe, aber auch anfangs mehrere Fehler in der Verteidigung und schlechte Entscheidungen in der Schlussphase waren Gründe dafür, weshalb die Löwen nicht mit zwei Punkten im Gepäck von diesem Auswärtsspiel zurück nach Braunschweig kamen. Eigentlich können die Löwen all das besser und das haben sie in dieser Saison schon oft gezeigt. Doch seit der FIBA-Pause ist der Wurm drin und die erlittenen Niederlagen hinterlassen natürlich ihre Spuren. „Unser mentaler Zustand ist derzeit nicht gut und dann ist es schwierig, die erforderliche Leistung zu bringen und die beste Version von sich zu zeigen“, sagt Jesús Ramírez, der mit seinem Trainerteam daran arbeitet, der aktuellen Dynamik entgegenzuwirken.
Dementsprechend wurden Anpassungen im Training vorgenommen, um die mentale Verfassung wieder mehr in die richtige Spur zu bringen und das Selbstvertrauen der Mannschaft aufzubauen. „Aber das geht nicht mit Magie und wird nicht an einem Tag passieren“, weiß der Löwen-Headcoach und betont zugleich, dass er in den vergangenen verlorenen Spielen auch positive Dinge gesehen habe. So sei die Verteidigung gegen Göttingen abgesehen vom Start grundsätzlich gut gewesen, während bei der ebenfalls knappen Niederlage in Ludwigsburg beispielsweise die Offensive besser war. Vor allem die Fastbreaks funktionieren derzeit besonders gut und besser als im vorherigen Saisonverlauf. „Wir müssen versuchen, diese einzelnen guten Aspekte zusammenzubringen. Aber wir müssen auch zusehen, dass wir in unserer Offensive organisierter und disziplinierter agieren, wenn wir nicht ins Laufen kommen. Und das wird gegen München hundertprozentig der Fall sein“, so Ramírez, der am Sonntag beim Tabellenführer sein 100. Spiel als Löwen-Headcoach bestreitet.
Was den Spanier im Duell gegen seinen Landsmann Pablo Laso so sicher macht, dass seine Löwen gegen die Bayern eher im Halbfeld agieren müssen? Die Verteidigungsstärke des Gegners! Die Münchner lassen in der BBL derzeit die wenigstens gegnerischen Punkte zu (77,6) und halten ihre Kontrahenten durchschnittlich bei nur 43,4-prozentiger Feldtrefferquote. Beim sensationellen Sieg im Hinspiel hatten die Löwen den Münchnern mit ihrer Verteidigung aber selbst das Leben schwergemacht und lediglich 81 Punkte zugelassen. Allerdings ist zu erwarten, dass der Tabellenführer ein anderes Gesicht zeigen wird als damals, und das bestätigen nicht zuletzt die vergangenen Wochen bzw. Monate. Zwar bleiben die Münchner in der Euroleague als aktueller 15. etwas hinter ihren eigenen Erwartungen zurück, dafür stehen sie in der BBL an der Tabellenspitze und haben seit der Niederlage bei den Löwen von 19 darauffolgenden BBL-Spielen lediglich zwei verloren.
Insgesamt kommt das Laso-Team, das im Februar den Pokaltitel feierte, auf 21 Siege bei vier Niederlagen. Dabei zeigen die Bayern neben einer guten Verteidigung auch offensiv ansprechende Leistungen: 89,5 Punkte im Schnitt erzielen sie und treffen ihre Dreier bei 41-prozentiger Quote (Liga-Bestwert). Der Star im Team ist Ex-NBA-Profi Serge Ibaka (10,1 PpS; 5,5 RpS), der ebenso zweistellig punktet wie Sylvain Francisco (12,8 PpS), Carsen Edwards (12,8 PpS), Devin Booker (10,9 PpS, zuletzt verletzt) und Weltmeister Andreas Obst (11,2 PpS, zuletzt verletzt). Neben Obst stehen noch weitere deutsche Nationalspieler wie zum Beispiel Isaac Bonga, Niels Giffey oder Nick Weiler-Babb im Kader von Pablo Laso, der seit Dezember wieder auf den zuvor verletzungsbedingt lange fehlenden Kapitän Vladimir Lucic bauen kann.
„Das Spiel gegen die Bayern ist für unsere jungen Spieler eine Herausforderung, die wir annehmen müssen und wollen. Und wie wir das in unserer gegenwärtigen Situation angehen? Wir fahren da hin und wollen versuchen, zu gewinnen. Wir wollen unsere Sachen gut machen, um uns so zu rehabilitieren und Selbstvertrauen zu sammeln. Und wenn es uns gelingen sollte, am Ende im Spiel zu sein, dann müssen wir anders als zuletzt versuchen, die Kontrolle zu behalten. All diese Punkte sind genug Motivation, um das Spiel mit der richtigen Einstellung anzugehen.“