Spielergebnis

75:73

Knapp und schmerzhaft: Löwen verlieren Derby in Göttingen

Knapp und schmerzhaft: Löwen verlieren Derby in Göttingen

01.04.
2024

Unsere Basketball Löwen Braunschweig haben nicht zurück in die Erfolgsspur gefunden und am Ostermontag auch das Derby bei der BG Göttingen verloren. Knapp mit 73:75 (33:38) endete die von Beginn an enge Partie in der ausverkauften Sparkassen-Arena (3.447 Zuschauende), in der die Löwen defensiv über weite Strecken gut arbeiteten, aber offensiv vor allem in der ersten Halbzeit zu wenig als Team agierten und insgesamt zu wenig Dreier trafen. „Die Art, wie wir heute gespielt haben, ist traurig“, sagte der Löwen-Headcoach über das Spiel seines Teams, bei dem insgesamt lediglich 23 Prozent ihrer Distanzwürfe durch die Reuse fielen und auch die Zweierquote erst in der zweiten Halbzeit auf über 50 Prozent stieg. Dadurch verpufften die zwölf Ballgewinne und zehn Offensiv-Rebounds des Ramírez-Teams mehr oder weniger, das die Begegnung mit dem letzten Wurf dennoch hätte gewinnen können.


Über die Verteidigung der Löwen konnte man nicht allzu viel meckern. Bereits fünf Ballgewinne hatten der gute Ahmaad Rorie und sein Team sich im ersten Viertel erarbeitet, das auch beim Offensiv-Rebound mehrfach zur Stelle war. Aber die Löwen konnten die defensiven Stopps und zweiten Chancen selten zu ihrem Vorteil nutzen, weil die Offensive nicht rund lief. Sie versuchten es zu oft im Eins-gegen-Eins, anstatt den Ball zu bewegen und mannschaftsdienlich zu spielen, was wiederum in einer schlechten Trefferquote resultierte. Lediglich 29 Prozent aus dem Feld verwandelte das Ramírez-Team in den ersten zehn Minuten, in denen die Göttinger um David DeJulius mit 43-prozentiger Quote deutlich treffsicherer waren.

Löwen kommen endlich ins Laufen

Aber die BG machte unter dem Druck der Löwen eben auch Fehler, weshalb die Partie ausgeglichen war: In der 7. Minute hatte Rorie das 15:15 erzielt. Danach kam allerdings noch mehr Sand ins Getriebe der Löwen, die sechs Minuten ohne Punkte blieben und selbst offene Würfe nicht versenkten. Aber weil die Verteidigung der Braunschweiger weiterhin stand und sie auch DeJulius besser in den Griff bekamen, gelang der BG in dieser Phase viertelübergreifend nur ein 7:0-Lauf (15:22). Und dann sollte sich die defensive Arbeit der Löwen doch mal auszahlen. „Im zweiten Viertel haben wir zwei, drei Minuten gehabt, in denen wir unsere Physis und unseren Körper genutzt haben“, so Ramírez, dessen Team Jilson Bango und Sananda Fru mehr in Szene setzte und nach Ballgewinnen endlich ins Laufen kam. So krachte es mehrfach per Dunk nach Schnellangriffen und dann war sie auch wieder da, die Führung (32:28).

Göttingen Umoja Gibson war zeitweise kaum zu stoppen. Fotos: Swen Pförtner

Aber dieses Momentum war nur von kurzer Dauer: Zwei, drei weitere Löwen-Fehler wurden von Umoja Gibson und Grant Anticevich bestraft, die zur Halbzeit einen Fünf-Punkte-Vorsprung herausholten (33:38). Den machten die Löwen aber zurück auf dem Parkett mit erneut guten Defensiv- und daraus folgenden Offensivaktionen schnell wett und schlossen mehrfach spektakulär zum 50:46 ab. Insgesamt hatten sie im dritten Viertel fünf weitere BG-Ballverluste forciert und acht Punkte aus Fastbreaks in ihrer Statistik verbucht. Die Löwen schienen mehr am Drücker zu sein, hatten aber defensiv zunehmend Probleme Göttingens Gibson zu kontrollieren. Der Guard war weder beim Zug zum Korb noch von der Dreierlinie zu stoppen und sorgte zum Viertelende mit acht Punkten im Alleingang dafür, dass die Hausherren dranblieben (56:54).

Vier BG-Dreier im letzten Viertel zum Sieg

Dennoch: Die Löwen entschieden das dritte Viertel trotz nur 20-prozentiger Dreierquote mit 23:16 für sich und nahmen den Schwung mit in die finalen zehn Minuten. „Wir haben unser Spiel gespielt“, sagte Ramírez über diese erneut gute, aber kurze Phase und das zeigte sich in der Löwen-Führung von sieben Punkten (61:54). Doch kam die BG angetrieben von den 3.447 Zuschauenden erneut zurück. „(…) das Team hat nie aufgehört zu kämpfen, egal in welcher Situation“, so Göttingens Headcoach Olivier Foucart nach dem Spiel. Das lag auch daran, dass die Löwen den Hausherren ausgerechnet jetzt mehr Chancen für Dreier gaben. Anticevich, Gibson und DeJulius ließen sich nicht zweimal bitten und trafen von Downtown, während die Löwen offensiv wieder ins Stocken gerieten und in vier Minuten nur drei Punkte erzielten. Damit lagen sie in der 35. Minute mit 64:69 hinten, ehe Ahmaad Rorie mit starken Aktionen, Ferdinand Zylka mit seinem ersten Dreier in diesem Spiel und Brandon Tischler von der Freiwurflinie nochmal für die Löwen-Führung sorgten (73:71). Doch war es ein weiterer BG-Dreier, der die Veilchen auf die Siegerstraße führte. Das war allerdings auch dadurch begünstigt, dass die Löwen in der letzten Spielminute erneut keine klaren Aktionen mehr folgen ließen und der letzte Wurf von Rorie das Ziel verfehlte.

Trainerstimmen zum Spiel:

Jesús Ramírez (Basketball Löwen): „Ich habe die gesamte Woche über versucht, meine Spieler darauf vorbereitet, wie schwer es ist in Göttingen zu siegen. Ich habe ihnen erklärt, wie besonders Derbys sind und in welcher Ausgangssituation Göttingen im Moment ist. Wir sind ein junges Team und zu verlieren ist nicht das Problem. Es wird von mir nach einem Spiel, in dem wir vieles richtig gemacht haben und wir trotzdem verlieren, keine negativen Worte geben. Aber die Art, wie wir heute gespielt haben, ist traurig. Im zweiten Viertel haben wir zwei, drei Minuten gehabt, in denen wir unsere Physis und unseren Körper genutzt haben. Da haben wir es auch geschafft, die Lücken besser zu nutzen. Im vierten Viertel hatten wir erneut eine gute Phase. Wir haben unser Spiel gespielt, aber dennoch nicht gewonnen. Es geht aber vor allem darum, wie wir in letzter Zeit Basketball spielen. Es ist meine Verantwortung, meinen Spielern zu erklären und sie davon zu überzeugen, wie hart es ist in der BBL zu gewinnen. Vor allem heute.“

Olivier Foucart (BG Göttingen): „Natürlich bin ich glücklich über den Sieg heute. Ich denke, dass es von beiden Seiten nicht das beste Spiel gewesen ist. Wir hatten defensiv und individuell viele Fehler und Ballverluste. Aber das Team hat nie aufgehört zu kämpfen, egal in welcher Situation. Zu Beginn des vierten Viertels lagen wir sieben Punkte zurück. Wir haben darauf reagiert und uns zurück ins Spiel gekämpft. Braunschweig ist ein Team, das sehr gut gecoacht wird und sehr physisch spielt. In der Vergangenheit hatten wir immer wieder Probleme mit Teams, die sehr physisch spielen. In vielen Situationen haben wir das heute gut gemacht. Es gibt trotzdem einige Dinge, die wir besser machen können. In unserer momentanen Situation müssen wir Spiele gewinnen. Es war ein wichtiger Sieg für die Spieler, den Klub und die Fans.“

Basketball Löwen: Crockett Jr. 2, N. Tischler 7, Aydinoglu n.e., Zylka 3, Bango 18 (6 Rebounds), Fru 13 (4 Ballgewinne), B. Tischler 9 (7 Rebounds), Rorie 14 (6 Rebounds, 8 Assists), Peterka 2, Njie 5, Sylla.

BG Göttingen: Ensminger 2, Gibson 22 (4 Assists), DeJulius 20 (4 Assists), Anticevich 11, Hume 7, Hartwich 2 (6 Rebounds), Mönninghoff, Jünemann n.e., Zugic 7, Silins 4 (5 Rebounds).

DYN-Zusammenfassung

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