Auf Spiel im Süden folgt Trip in den Norden: Löwen zu Gast bei Towers Hamburg

Auf Spiel im Süden folgt Trip in den Norden: Löwen zu Gast bei Towers Hamburg

05.01.
2024

Am Dienstag waren unsere Basketball Löwen Braunschweig erst im tiefen Süden Deutschlands beim Tabellenzweiten ratiopharm ulm zu Gast und am morgigen Samstag geht es für sie bereits im Norden weiter: Dann tritt das Team von Headcoach Jesús Ramírez bei den Veolia Towers Hamburg an, die aktuell mit einer Bilanz von acht Siegen und fünf Niederlagen auf dem achten Tabellenplatz der easyCredit BBL stehen. Die Begegnung in der ausverkauften edel-optics.de Arena beginnt um 18:30 Uhr, Dyn überträgt live ab 18:15 Uhr – das Spiel wird von Arne Malsch kommentiert. Braunschweiger Fans, die nicht nach Hamburg fahren, können das Spiel zudem in der Roots Sportsbar verfolgen.


Morgens gegen 6:30 Uhr waren die Löwen am Mittwoch von ihrem Auswärtsspiel in Ulm zurückgekehrt und hatten eine 73:90-Niederlage im Gepäck. Sie hatten gegen den amtierenden Deutschen Meister nie so richtig ins Spiel gefunden und anders als beim Derby-Sieg gegen die BG Göttingen stotterte insbesondere der Offensivmotor. „Der Ulmer Spielstil, Kader, aber auch die Taktik sind im Vergleich zu den Göttingern sehr unterschiedlich. Vor allem der defensive Ansatz ist komplett anders und wir hatten nur zwei Trainingseinheiten, um uns darauf vorzubereiten“, sagt Jesús Ramírez, der ergänzt: „Wir brauchen mehr Zeit und mehr Wiederholungen im Training, um uns gegen so einen Gegner gut zu fühlen.“ Und das war eben nicht der Fall. Seine Mannschaft war durch die Ulmer Verteidigung gefordert, in der Offensive andere Dinge zu machen und das gelang selten. Und dann kam noch der mentale Aspekt hinzu. Der Löwen-Headcoach hatte den Eindruck, dass sein #jungwildhungriges Team zu viel Respekt vor dem Gegner und seiner Defense hatte. Anstelle einfach zu spielen, waren die Löwen deshalb teilweise zu gehemmt. Sicherlich wurme ihn das Ergebnis, aber man müsse die Niederlage auch sachlich bewerten. „Ich glaube mit einer normalen Vorbereitungswoche können wir sehr gut gegen Ulm aussehen“, so Ramírez.

Aljami Durham ist Hamburgs Topscorer und steht 7,5-mal pro Spiel an der Freiwurflinie. Foto: Dennis Fischer
Towers haben sieben der letzten neun Spiele gewonnen

Der hatte mit den Löwen jetzt erneut nur wenige Tage Zeit, bis zum morgigen Auswärtsspiel. Doch sieht er das nicht kritisch. „Ulm hat in einer Art und Weise verteidigt, mit der wir uns in dieser Saison noch nicht konfrontiert gesehen haben. Aber Hamburg macht nichts, gegen das wir nicht schon gespielt hätten“, begründet der Löwen-Headcoach. Das heißt aber keinesfalls, dass es deshalb einfach wird. Zumal die Towers derzeit richtig gut drauf sind. Das im Sommer deutlich veränderte Team hat sich nach Anlaufschwierigkeiten gefunden und die Teilnahme am EuroCup hat vermutlich dazu beigetragen. „Ich glaube, sie nutzen den EuroCup, um ihr Spiel weiterzuentwickeln. Und wenn man das mit dem richtigen Ansatz verfolgt, dann schadet es einem Team nicht, sondern hilft ihm“, so Ramírez. Das bestätigen zumindest die vergangenen Wochen: Die Hamburger um Trainer Benka Barloschky haben zuletzt sieben von neun BBL-Spielen gewonnen und stehen auf dem achten Platz.

Löwen-Gegner steht ligaweit am häufigsten an der Freiwurflinie

Dabei überzeugen sie in der BBL offensiv mit der drittbesten Trefferquote aus dem Feld (49 Prozent), fünf Spieler treffen über 60 Prozent ihrer Zweier. Aber die Towers verfügen auch über gute Eins-gegen-Eins-Spieler, zudem sind die Guards ähnlich groß wie bei den Ulmern und attackieren sehr viel. Generell sucht der Tabellenachte häufig den Weg in die Zone oder direkt zum Korb. Das gilt vor allem für Aljami Durham, der nicht nur bester Scorer (16,3), Rebounder (4,6) und Vorlagengeber (4,4) des Teams ist, sondern auch die meisten Freiwürfe zieht. 7,5 sind es pro Spiel, das sind die drittmeisten in der BBL. Das Barloschky-Team steht grundsätzlich viel an der Freiwurflinie, genau genommen am häufigsten: 26,4 Würfe im Schnitt erhalten sie dort und erzielen daraus 20 Punkte pro Spiel – Ligaspitze. „Wir müssen versuchen, ihre starken Attacken zum Korb zu stoppen, dürfen aber auch nicht ihre guten Werfer außer Acht lassen. Ein Großteil ihrer Würfe entsteht aus Aktionen in der Zone“, warnt Ramírez vor einer gut ausbalancierten Hamburger Offensive, in der neben Durham auch William Christmas (14,2 PpS), der starke Werfer Vincent King (12,9 PpS, 39 % Dreierquote) und Center Aleksandar Dziewa (11,4 PpS) zweistellig punkten. Der ehemalige Löwe und gebürtige Braunschweiger Lukas Meisner steht bei 8,3 Zählern im Schnitt und hat nach anfänglichen Schwierigkeiten zuletzt immer mehr seinen Rhythmus gefunden.

„Für uns wird wichtig sein, dass wir uns mental auf das Spiel einstellen und mit der nötigen Physis agieren“, so der Löwen-Headcoach. Dabei könnte auch das Foulmanagement ein Thema werden, da die Towers die meisten Fouls in der BBL ziehen. „Aber wenn wir von Anfang an mit dem richtigen Fokus ins Spiel gehen und mit der richtigen Intensität spielen, dann sind wir auch in besseren Positionen und foulen besser beziehungsweise weniger.“

 

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