Spielergebnis

90:73

Löwen ohne Rhythmus verlieren beim Deutschen Meister

Löwen ohne Rhythmus verlieren beim Deutschen Meister

02.01.
2024

Zum Start ins neue Jahr 2024 sind unsere Basketball Löwen Braunschweig am Dienstagabend beim amtierenden Deutschen Meister ratiopharm ulm angetreten, allerdings konnten sie den Schwung aus dem fulminanten Derby-Sieg nicht mitnehmen und dieses Mal keinen Erfolg gegen ein Top-Team feiern, wie zum Beispiel zuvor gegen die Top-Teams aus München oder Bonn. Stattdessen verlor die #jungwildhungrige Mannschaft von Headcoach Jesús Ramírez die Auswärtspartie in der ausverkauften ratiopharm arena mit 73:90 (32:38) und hatte offensiv wie defensiv keinen guten Tag erwischt. Das galt zunächst auch für den Tabellenzweiten aus Ulm, weshalb die Partie in der ersten Hälfte noch ausgeglichen war. Doch fing sich der Gastgeber in der zweiten Halbzeit und zog den Löwen durch einen 7:0-Lauf zu Beginn des dritten Viertels den Stecker. „Sie haben uns mit dieser Niederlage die Realität aufgezeigt“, sagte Ramírez im Anschluss an die Partie, in der Amar Sylla als einziger Löwe zweistellig punktete (11) und Trevion Williams auf Seiten der Gastgeber phasenweise dominierte (14 Punkte, 12 Rebounds, 5 Assists).  


Erst vor wenigen Tagen haben die Löwen wie auch Ulmer jeweils eine bärenstarke Offensiv-Leistung bei ihren letzten Siegen gezeigt. Beiden war ihr bisher höchster Saisonsieg gelungen: Die Löwen gewannen das Derby gegen die BG Göttingen mit 110:82 und Ulm bezwang den SYNTAINICS MBC mit 107:75. Doch von diesen letzten Auftritten war in der ersten BBL-Partie des neuen Jahres anfangs wenig zu sehen. Auf beiden Seiten war offensiv viel Sand im Getriebe, was sich in hohen Fehlerquoten widerspiegelte. Insbesondere die Trefferquoten waren mau – die Löwen verwandelten im ersten Viertel nur 35,7 Prozent ihrer Würfe, beim amtierenden Deutschen Meister waren es 41 Prozent. Hinzukommend zu ihrer ausbaufähigen Quote verloren die Löwen sechsmal den Ball, lagen nach zehn Minuten aber trotzdem nur mit 11:15 hinten, weil sie es dem Gastgeber auch nicht so einfach machten.

Löwen sind nicht physisch genug, bleiben aber dran

Und die Löwen blieben auch dran am Tabellenzweiten. Wenngleich die beiden vorherigen Derby-Topscorer Kapitän Martin Peterka und TJ Crockett Jr. nicht gut im Spiel waren und Co-Trainer Kostas Papazoglou in der Halbzeitpause monierte, dass sein Team bisher nicht physisch genug sowie generell etwas zu pomadig war. Doch machte sich das noch nicht deutlich bemerkbar. Stattdessen erzielten Amar Sylla & Co. den 17:17-Ausgleich. Allerdings gab es auch immer wieder Momente, in denen die Löwen nachlässig agierten und den Ulmern einfache Punkte gestatteten. Die nutzten das und lagen in der 16. Minute mit acht Punkten vorne. Nach einer Auszeit von Löwen-Headcoach Jesús Ramírez hatten die Löwen gute Aktionen und konnten auf drei Zähler verkürzen (32:35). Als es in die Pause ging, betrug der Rückstand aber sechs Zähler.

Ulms Center Trevion Williams drückte dem Spiel im dritten Viertel den Stempel auf. Fotos: Harry Langer

Das war für die Löwen in Anbetracht des laut Ramírez bis hierhin gezeigten „schlechten Basketballs“ noch annehmbar und hätte mit einem guten Start in die zweite Halbzeit schnell ausgebügelt werden können. Doch kam es anders. Das gastgebende Tabellenzweite kam mit einem 7:0-Lauf aus der Pause und profitierte davon, dass bei den Löwen drei Würfe in Folge schon halb drin waren, aber wieder heraussprangen. „Ulm hat dann den Moment genutzt, um mit ihren Fähigkeiten davonzuziehen“, sagte der Löwen-Headcoach nach dem Spiel und diese Fähigkeiten kamen vor allem bei Center Trevion Williams zur Geltung. Der vielseitige US-Amerikaner wurde zunehmend dominanter und war in einer gewissen Phase nicht zu stoppen. Er erzielte im dritten Viertel zehn Punkte, sammelte Offensiv-Rebounds, verteilte Assists und war wesentlich daran beteiligt, dass die Löwen den frühen 13-Punkte-Rückstand zu Beginn des dritten Viertels nicht aufholen konnten.

„Waren nicht bereit, um dieses Spiel zu bestreiten“

Folglich ging es mit 53:66 aus Braunschweiger Sicht ins letzte Viertel, in dem es nicht mehr zu einem entscheidenden Aufbäumen der Löwen kam. Sie hatten nach zweieinhalb Minuten im Schlussabschnitt zwei Punkte erzielt, während die Ulmer in Person von Pacome Dadiet von der Dreierlinie heiß liefen und unaufhaltsam davonzogen „Wir hatten offensiv wie defensiv keinen guten Tag und konnten nicht umsetzen, was wir uns vorgenommen haben“, befand Martin Peterka nach dem Spiel im Interview bei Dyn und richtete den Fokus gleich auf das nächste Spiel am Samstag in Hamburg bei den Towers.

Trainerstimmen zum Spiel:

Jesús Ramírez (Basketball Löwen): „Erst einmal frohes neues Jahr und Glückwunsch an Anton und sein Team zum verdienten Sieg. Beide Mannschaften sind nachlässig gestartet und haben schlechten Basketball gespielt – es war nicht schön mitanzusehen. Ulm hat dann den Moment genutzt, um mit ihren Fähigkeiten davonzuziehen. Sie haben uns mit dieser Niederlage die Realität aufgezeigt. Wir müssen weiter hart arbeiten und unsere Abstimmung auf dem Parkett verbessern. Was wir heute sicherlich mitnehmen können, dass wir einfache Möglichkeiten konsequenter nutzen und unsere Ballverluste abstellen müssen. Schlussendlich waren wir heute nicht bereit, um dieses Spiel zu bestreiten.“

Anton Gavel (ratiopharm ulm): „Glückwunsch an meine Mannschaft zum Sieg. Ich denke dem, was Jesus gesagt hat, ist wenig hinzuzufügen. Ich glaube, dass wir in der ersten Halbzeit offensiv schlechte Entscheidungen getroffen und auch defensiv zahlreiche Rebound zugelassen haben. Im zweiten Durchgang haben wir uns dort gesteigert und bessere Lösungen gefunden, aus denen wir profitieren konnten. Wir sind froh über den Sieg, da Braunschweig gegen gute Mannschaften bereits starke Leistungen gezeigt hat.“

Basketball Löwen: Crockett Jr. 6, N. Tischler 8, Zylka 8, Bango 5, Fru 8 (5 Rebounds), B. Tischler 7, Rorie 8 (7 Assists), Peterka 7 (3 Ballgewinne), Gerhardt n.e., Njie 5 (6 Assists), Sylla 11.

ratiopharm ulm: Dadiet 11, Jensen 9, Langenfeld 3, Essengue, Bretzel 5, Nunez 12, Klepeisz 7 (8 Assists), Figueroa 12 (7 Rebounds), de Paula 7 (6 Assists), Jallow 10, Williams 14 (12 Rebounds, 5 Assists).

DYN-Zusammenfassung

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