Wichtiges Spiel vor der Brust: Löwen reisen zum Tabellennachbarn Heidelberg

Wichtiges Spiel vor der Brust: Löwen reisen zum Tabellennachbarn Heidelberg

09.12.
2022

Nach der guten Leistung am Dienstag gegen das Top-Team ALBA BERLIN (90:95) haben unsere Löwen ihren Fokus sofort auf das morgige und mit Blick auf die Tabelle sehr wichtige Auswärtsspiel bei den MLP Academics Heidelberg gerichtet (Tip-Off: 20.30 Uhr, live auf www.magentasport.de und in der Roots Sportsbar). Beim direkten Tabellennachbarn will das Team von Headcoach Jesús Ramírez wieder zurück in die Erfolgsspur finden – und mit den Heidelbergern haben die Löwen ohnehin noch mindestens eine Rechnung offen. 


Kein Wunder: Denn der Blick auf die bisherige Bilanz gegen die Süddeutschen ist ernüchternd. Seit dem Heidelberger Aufstieg in 2021 haben unsere Löwen bislang zweimal im regulären Liga-Wettbewerb und einmal im MagentaSport BBL Pokal gegen sie gespielt. Alle drei Partien gingen verloren, aber auf eine schwer verdauliche Weise: Zweimal verließen die Löwen bitter nach Verlängerung als Verlierer das Parkett und einmal unterlagen sie knapp mit drei Punkten Differenz. Ihre jüngste Niederlage resultiert vom 16. Oktober: Die Löwen empfingen die MLP Academics zum Pokal-Achtelfinale und zogen nach Verlängerung den Kürzeren (84:85), weil sie in der engen Partie nur 58 Prozent von der Freiwurflinie trafen, 19-mal den Ball verloren und Heidelbergs Max Ugrai dann noch per Buzzer-Beater den Sieg sicherte. „Wir haben im Pokalspiel etliche Dinge falsch gemacht. Aber wir sind jetzt in der Verteidigung und auch in der Offensive besser als damals“, sagt Jesús Ramírez entschlossen – der Löwen-Headcoach feiert heute übrigens seinen 43. Geburtstag.

Offensiven Schwung mitnehmen

Defensiv gehört seine Mannschaft schon länger zu den Top-Teams der Liga, doch in der Offensive zeigten die Löwen in den vergangenen beiden Spielen vor allem im Bereich Ballbewegung und Trefferquoten klare Fortschritte. Gegen den Tabellenfünften EWE Baskets Oldenburg machten sie trotz Niederlage ein gutes Spiel (76:84), sie verteilten 24 Assists und trafen endlich bei guter Quote von der Dreierlinie (43 Prozent). In der darauffolgenden und letzten Partie gegen ALBA BERLIN waren es sogar 26 Assists und eine 50-prozentige Trefferquote von „Downtown“. Zudem fielen gegen den Deutschen Meister die Freiwürfe mit 83 Prozent mehr als ordentlich. Zum Vergleich: Über die bisherige Saison treffen die Löwen 66,9 Prozent von der „Charity Line“ und 29,5 Prozent von der 6,75-Meterlinie.

Eric Washington zu kontrollieren, wird für die Löwen eine große Herausforderung. Fotos: Christian Schlüter

Den zuletzt gezeigten offensiven Schwung und das dadurch gewonnene Selbstvertrauen müssen die Löwen nun mit in die Partie gegen den direkten Tabellennachbarn Heidelberg nehmen, der einen Sieg mehr auf dem Konto hat. „Es ist ein sehr wichtiges Spiel für uns“, sagt der Löwen-Headcoach deutlich und fügt hinzu: „Wir können gewinnen, wenn wir unsere mentalen Schwächephasen vermeiden und vieles so umsetzen wie zuletzt gegen Berlin.“ Allerdings ist Ramírez sich auch im Klaren darüber, dass die Partie gegen die MLP Academics anders aussehen wird als gegen ALBA. Während es gegen die Hauptstädter schnell hoch und runter ging und beide Teams viel gepasst haben, wird das Spiel gegen Heidelberg langsamer sein. „Sie agieren mehr in Setplays und spielen mit weniger Tempo. Außerdem gehen fast alle Aktionen von Eric Washington aus, den wir definitiv versuchen müssen zu kontrollieren.“

„Müssen vieles richtig machen, um zu gewinnen“

Dass diese Aufgabe nicht einfach wird, zeigt ein Blick auf die Statistiken. Washington ist mit 20,9 Punkten im Schnitt derzeit der zweitbeste Scorer in der BBL. Zudem legt der 1,83 Meter große US-Amerikaner 7,1 Assists pro Spiel auf, das ist ligaweit der sechstbeste Wert. Im Pokalspiel hatten die Löwen dem Point Guard das Leben lange Zeit schwer gemacht. Am Ende stand er aber doch bei 18 Punkten, sechs Assists und fünf Ballgewinnen. Washington ist ganz klar der Anführer der Mannschaft von Joonas Iisalo, die am Dienstag ebenso wie die Löwen ranmusste und mit 78:87 bei den NINERS Chemnitz verloren hat. Nur zwei Tage zuvor spielten die Heidelberger im Pokal-Viertelfinale bei den EWE Baskets Oldenburg und unterlagen knapp mit 83:85. Es ist nicht überraschend, dass Washington in beiden Spielen Topscorer mit je 21 Punkten war. Der Belgier Vincent Kesteloot, der in der Vorbereitung als Trainingsspieler bei den Löwen mitwirkte, zeigte mit 18 und zehn Punkten ebenfalls gute Leistungen in diesen Partien. Über die Saison steht er bei 8,9 Punkten im Schnitt und ist mit 4,9 Rebounds bester Rebounder des Iisalo-Teams. Zweitbester Punktesammler hinter Washington ist aber Max Ugrai mit 12,4 Zählern pro Partie. Forward De’Jon Davis sowie die Guards Shyron Ely (zuletzt angeschlagen) und Tim Coleman erzielen ebenso wie Kesteloot durchschnittlich über acht Punkte.

Unterm Strich ist klar: Die Löwen, bei denen Ondrej Sehnal mit einem grippalen Infekt weiterhin ausfällt, erwartet bei den Heidelbergern kein einfaches Spiel. „Wir müssen vieles richtig machen und die Dinge von Beginn an in die richtige Richtung bewegen, um dort zu gewinnen“, sagt Jesús Ramírez. Der weiß aber auch, dass seine Mannschaft in fremder Halle zuletzt zweimal in Folge gewonnen hat. Und die wird sicherlich alles dafür geben, um ihrem Coach mit dem dritten Auswärtserfolg in Serie ein schönes, nachträgliches Geburtstagsgeschenk zu machen.

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