Weihnachts-Doppelpack: Zuerst kommt Gießen, dann Oldenburg

Weihnachts-Doppelpack: Zuerst kommt Gießen, dann Oldenburg

22.12.
2021

Für unsere Löwen gibt es rund um die Weihnachtsfeiertage wenig Zeit zum Verschnaufen. Einen Tag vor Heiligabend empfangen sie den Tabellensechzehnten JobStairs GIESSEN 46ers in der Volkswagen Halle (23.12., 19:00 Uhr), wo es nur drei Tage später am 2. Weihnachtsfeiertag (26.12., 18:00 Uhr) gegen die überraschend auf dem letzten Platz stehenden EWE Baskets Oldenburg weitergeht. Tickets für die Partie gegen Gießen sind über die bekannten Vorverkaufsstellen (Online-Ticketshop) erhältlich. Ob gegen Oldenburg aufgrund der dann geltenden Warnstufe 3 (maximal 500 Zuschauer erlaubt) noch Tickets für den Verkauf angeboten werden können, geben wir morgen bekannt. Bereits erworbene Eintrittskarten für diese Partie behalten Gültigkeit.


Die Löwen haben zuletzt zwei Spiele in Folge gewonnen – zuerst auswärts bei s.Oliver Würzburg (87:86) und am vergangenen Wochenende zu Hause mit einem Kantersieg über medi bayreuth (99:62). Durch diese beiden Erfolge haben sie sich in der Tabelle auf den 13. Platz vorgeschoben, aber noch viel wichtiger: „Gegen Bayreuth haben wir meiner Meinung nach zum ersten Mal in dieser Saison eine konstante Leistung über 40 Minuten gezeigt“, so Headcoach Jesús Ramírez. Offensiv spielten die Löwen dabei wie schon so oft in dieser Saison wie aus einem Guss. Zudem hatten sie sich in dieser Begegnung defensiv klar verbessert gezeigt und nur 62 Punkte zugelassen. Einen wesentlichen Grund für die Steigerung in der Verteidigung sieht Löwen-Co-Kapitän Benedikt Turudic im Training der vergangenen zwei Wochen: „Wir haben da in Sachen Intensität einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht und das ins Spiel mitgenommen.“ Diese Leistung gilt es morgen zu bestätigen, wenn die Ramírez-Mannschaft auf die Gießener trifft.

Wiedersehen mit den ehemaligen Löwen Pete Strobl und Dennis Nawrocki

In dieser Partie kommt es zum Wiedersehen mit alten Bekannten. So coacht Pete Strobl nach zwei vorherigen Jahren als Headcoach bei den Löwen jetzt die 46ers, zu deren Kader auch der Braunschweiger Jung Dennis Nawrocki gehört. Mit BJ Blake stand bis vor Kurzem ein weiterer Akteur mit Braunschweiger Vergangenheit im Gäste-Team. Der Forward hatte jedoch nach einem tragischen persönlichen Verlust um Vertragsauflösung gebeten und weilt wieder in den USA bei seiner Familie. Den 46ers fehlt damit ein absoluter Leistungsträger, der 13,2 Punkte und 5,5 Rebounds beigesteuert hat. Bei der letzten Niederlage gegen die Telekom Baskets Bonn (95:103) sprang u.a. Forward Nuni Omot dafür in die Bresche und legte 26 Punkte auf. Über die Saison gesehen kommt er auf 13,5 Punkte und 5,4 Rebounds pro Partie. „Ich kenne ihn aus der vergangenen Saison in Polen, wo er sehr stark gespielt hat. Wenn man ihn gewähren lässt, dann wird er viel scoren“, sagt Ramírez, betont aber gleichzeitig, dass auch von den Gießener Guards sehr viel Gefahr ausgeht.

Gießens Nuni Omot erzielte im letzten Spiel gegen die Bonner 26 Punkte. Foto: Steffen Eirich

Zu diesen gehört Neuzugang TJ Williams, der in bisher zwei bestrittenen Partien zehn Punkte im Schnitt erzielt hat. Zudem punktet Point Guard Kendale McCullum (10,3 PpS) zweistellig, verteilt hinzukommend 6,3 Assists und klaut dem Gegner durchschnittlich 3-mal pro Spiel den Ball. Mit den beiden letzten Werten ist er jeweils unter den Top5 der Liga und laut dem Löwen-Coach der Spieler, der dem Strobl-Team eine gute Balance zwischen Innen- und Außenspiel gibt und guten Teambasketball spielt. Auf eine ebenfalls zweistellige Punkteausbeute kommt Center Phil Fayne II (10,6 PpS), der auf den großen Positionen von John Bryant (4,7 PpS; 4,6 RpS) unterstützt wird. Der ehemalige Liga-MVP steht ebenso wie Florian Koch (6,8 PpS) knapp 15 Minuten im Schnitt auf dem Parkett, Letztgenannter legte mit 21 Punkten gegen Bonn einen neuen persönlichen Bestwert auf.

46ers erzielen 78,6 Punkte im Schnitt

„Gießen ist ein unangenehmer Gegner. Sie haben zwar erst drei Spiele gewonnen, sind aber in jedem Spiel dran und geben sich niemals auf. Sie können mit unterschiedlicher Geschwindigkeit spielen, sind taktisch variabel und haben verschiedene Defensivstrategien. Wenn wir gegen sie nicht auf den Punkt da sind und nicht genau in unserer Ausführung sind, dann werden sie uns das Spiel aus den Händen nehmen“, warnt Ramírez vor den 46ers, die mit 78,6 erzielten Punkten pro Partie bislang zu den offensivschwächeren Teams zählen und auch nur 29,7 Prozent seiner Dreier verwandeln.

Löwen wollen Oldenburg nicht in die Spur finden lassen

Mit 37 Prozent trifft der darauffolgende Gegner EWE Baskets Oldenburg deutlich besser von „Downtown“ und ist mit dieser Quote ligaweit auch das drittbeste Team. Zu vielen Siegen hat den Westniedersachsen das aber noch nicht verholfen: Die konnten in der BBL erst zweimal gewinnen und stehen auf dem letzten Tabellenplatz (4:18). Der Blick in die Oldenburger Geschichte zeigt, dass sie zuletzt in der Saison 2011/12 die Qualifikation für die Meisterschaftsrunde verfehlten. In den Jahren danach standen sie nach Abschluss der Hauptrunde sieben Mal unter den Top5-Teams. In der letzten Saison 20/21 beendeten sie die Hauptrunde als Zweiter, schieden dann aber in der ersten Playoff-Runde gegen Ulm aus.

Cameron Clark ist einer der besten Oldenburger Scorer. Foto: Andreas Burmann

Daraufhin fiel die Entscheidung, die Mannschaft zu verjüngen und athletischer zu machen. Das brachte einen erheblichen Kaderumbruch mit sich. Es blieben nur Sebastian Herrera (4,5 PpS), Martin Breunig (9,6 PpS), Phil Pressey (7,7 PpS; 4,8 ApS) und Rickey Paulding (12,0 PpS). Letztgenannter ist absolute Identifikationsfigur wie auch Leistungsträger der Baskets und beendet nach dieser Saison seine vorbildliche Profi-Karriere. Neben diesen gebliebenen Spielern kam z.B. Center Tai Odiase (10,1 PpS) neu hinzu, außerdem wurden mit Michal Michalak (13,4 PpS) und Max Heidegger (16,7 PpS) zwei ausgesprochen starke Scorer auf den Guard-Positionen verpflichtet. Beide fielen in den vergangenen Wochen verletzungsbedingt aus, standen jüngst aber wieder im Kader. Doch auch als sie noch an Bord waren, griffen die Räder im neuformierten Baskets-Kader nicht ineinander. Neben nur zwei Siegen im Liga-Wettbewerb gab es auch das frühe Pokal-Achtelfinal-Aus gegen die FRAPORT SKYLINERS. Gestern folgte der nächste Rückschlag: Die Oldenburger schieden durch ihre Niederlage bei Besiktas Istanbul aus der Basketball Champions League aus.

Turudic: „Oldenburg ist kein Team, das auf den 18. Tabellenplatz gehört“

Löwen-Headcoach Jesús Ramírez betrachtet es als sehr positiv, wie die Oldenburger Organisation mit der bisher schlechten Saison umgeht. „Sie sind nicht in Panik verfallen und haben weiterhin Vertrauen in ihren langjährigen Coach. Das zeigt für mich, dass sie eine gute Organisation sind“, so Ramírez, der hinzufügt: „Ich bin mir sicher, dass sie sich auf dem Feld bald aus dieser schwierigen Situation befreien werden.“ Dafür spricht laut dem Spanier in jedem Fall der Kader, der auf jeder Position sehr gut besetzt ist und zuletzt auch noch um Power Forward Cameron Clark (14,3 PpS; 6,0 RpS) sowie Spielmacher Matt Farrell (7,0 PpS; 10 ApS) verstärkt wurde. So ist auch die Einschätzung von Benedikt Turudic keinesfalls überraschend: „Es ist nur eine Frage der Zeit, wann Oldenburg in die Spur findet. Aber wir wollen natürlich verhindern, dass dies gegen uns passiert. Sie sind definitiv kein Team, das auf den 18. Tabellenplatz gehört und wir werden Oldenburg auf keinen Fall unterschätzen.“

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