Spielergebnis

76:70

Verteidigung steht: Löwen holen dritten Sieg in Folge

Verteidigung steht: Löwen holen dritten Sieg in Folge

05.05.
2024

Offensiv nicht immer schön anzusehen, aber defensiv auf einem hohen Niveau: So könnte man den heutigen Sieg unserer Basketball Löwen Braunschweig über die ROSTOCK SEAWOLVES kurz zusammenfassen. 76:70 (40:42) endete die umkämpfte Partie vor 4.367 Zuschauenden in der Volkswagen Halle, in der die Löwen nach einem 18:0-Lauf der Gäste zur Halbzeit knapp hinten lagen. Mit Beginn des dritten Viertels zog das Team von Headcoach Jesús Ramírez um seinen erneut starken Center Jilson Bango defensiv noch mehr an und holte sich die Führung zurück. Die gaben die Löwen nicht mehr her, selbst wenn es am Ende noch einmal ganz eng wurde und TJ Crockett Jr. erst in den letzten 40 Sekunden mit zwei Dreiern hintereinander den dritten Sieg in Folge perfekt machte. Der Löwen-Guard kam auf 19 Zähler und wurde hinter dem überragenden Jilson Bango (26 Punkte, vier geblockte Würfe) zweitbester Scorer seiner Mannschaft. Durch diesen Erfolg bleibt es weiterhin spannend im Kampf um die Play-Ins: Die Löwen haben jetzt an Siegen mit dem Tabellenzehnten Veolia Towers Hamburg gleichgezogen, allerdings haben die Hanseaten den direkten Vergleich gewonnen. HIER das Spiel nochmal bei DYN sehen! 


Nicho Tischler ließ den Frust nach einem vergebenen Korbleger raus. Fotos: Christian Schlüter

Die ersten Spielminuten ließen noch nicht erahnen, dass die von Volkswagen Financial Services als „Sponsor of the Day“ präsentierte Partie offensiv insgesamt eher schmale Kost bieten würde. Allen voran TJ Crockett Jr. hatte sofort einen guten „Touch“ und war mit sieben erzielten Punkten maßgeblich an der 11:4-Führung seiner Mannschaft beteiligt. Aber plötzlich kam ein Bruch ins Spiel. Die Löwen verstrickten sich zu oft in Eins-gegen-Eins-Situationen, erzwangen Würfe und trafen gegen gut verteidigende Rostocker minutenlang nichts mehr. In dieser Phase konnte das Ramírez-Team die Gäste aber auch nicht aufhalten, die über einen 18:0-Lauf auf elf Punkte davonzogen (11:22). Erst in der letzten Minute des ersten Viertels (15:22) stoppte Brandon Tischler nach einem Offensiv-Rebound diesen Run und das war enorm wichtig.

Löwen erhöhen defensiven Druck

An Einsatz fehlte es den Löwen grundsätzlich nicht, was drei Offensiv-Rebounds und mehrere forcierte gegnerische Ballverluste bestätigten. Aber die Trefferquote aus dem Feld war mit 39 Prozent schlichtweg zu schwach, zumal die SEAWOLVES nach zehn Minuten 60 Prozent getroffen hatten. Das änderte sich jedoch Schritt für Schritt ab dem zweiten Viertel, in dem Jilson Bango immer dominanter wurde. Vorne machte er Punkte und hinten setzte er mit zwei geblockten Würfen Ausrufezeichen. Das riss seine Teamkollegen mit, die allesamt griffiger und aggressiver wurden. Insbesondere die Tischler-Zwillinge spielten mit viel Energie, holten wichtige Rebounds und sorgten mit ihrem defensiven Druck für Fehler der Gäste. Und es geschah, was so oft im Basketball zu sehen ist. Über die Verteidigung fanden die Löwen im Angriff wieder besser ins Spiel und erarbeiteten sich am offensiven Brett wichtige Punkte.

Jilson Bango war einfach nicht zu stoppen!

Durch diesen starken Einsatz und etwas verbesserte Trefferquoten gingen die Löwen nur noch mit einem Rückstand von zwei Punkten in die zweite Halbzeit (40:42) und drehten im dritten Viertel das Spiel. Entscheidend dafür war, dass das Ramírez-Team seine Energie sowie Verteidigung nochmal höherschraubte und auch vorne gute Momente hatte. Die Löwen bewegten den Ball phasenweise schnell, zogen gut in die Zone und bedienten Bango immer wieder mustergültig. Der hängte seinem Gegenüber Chevez Goodwin in der 21. Minute das vierte Foul an und verdiente sich mit weiteren Punkten und geblockten Würfen „Bango“-Sprechchöre der Fans. Zwölf Zähler erzielte der Center im dritten Viertel, unter anderem die zum 59:51 (28. Min.).

„Big Plays“ am Ende entscheiden das Spiel

Er und die Löwen hatten den Gegner eigentlich im Griff. Vor allem offensiv fanden die Rostocker selten Mittel gegen die Löwen-Verteidigung, kamen aber durch ein, zwei Braunschweiger Nachlässigkeiten und Ungenauigkeiten wieder heran. Insbesondere anfangs des letzten Viertels war es wild. Die Löwen ließen gegen kämpferische Gäste eine klare Struktur in ihren Angriffen vermissen, versuchten es zu viel mit der Brechstange und blieben drei Minuten ohne Punkte. Den SEAWOLVES erging es aber nicht besser, die nach dem 60:58 in der 33. Minute zunächst wieder den Anschluss verloren. Da hatten die Löwen hinten wieder richtig dichtgemacht und nach einem 7:0-Lauf ihre höchste Führung von zehn Punkten erzielt (70:60, 37. Min). Eine Reihe von schlechten Entscheidungen machte es jedoch möglich, dass die Hansestädter angeführt von ihrem Topscorer Tyler Nelson 59 Sekunden vor dem Ende ausgleichen konnten. Doch dann packte TJ Crockett Jr. zwei „Big Plays“ aus. Der Guard versenkte bei noch 39 Sekunden einen Dreier und legte nach einem Rostocker Fehlwurf erneut vom Perimeter zum 76:70-Endstand nach!

Trainerstimmen zum Spiel:

Jesús Ramírez (Basketball Löwen): „Das war heute ein ähnliches Spiel wie in Tübingen. Offensiv war es von uns nicht wirklich gut und auch nicht schlau. Lediglich im zweiten und zu Beginn des dritten Viertels hatten wir Phasen, in denen wir als Team gespielt und den Ball bewegt haben. Aber wir waren defensiv da und haben Rostock so gestoppt. Wir haben sie im dritten und vierten Viertel bei jeweils 14 Punkten gehalten, was gegen so eine offensivstarke Mannschaft sehr beeindruckend ist. Das war wichtig und nehmen wir gerne, und jetzt geht es weiter nach Chemnitz.“

Christian Held (ROSTOCK SEAWOLVES): „Ich gratuliere Braunschweig nicht nur zu diesem Spiel, sondern zu einer hervorragenden Saison. Es war ein hartumkämpftes Spiel, in dem wir in der ersten Hälfte ein etwas besseres Ende hatten. Ich fand, dass beide Teams auf einem sehr hohen Level verteidigt haben. Schlussendlich haben wir es nicht geschafft, unsere Würfe so zu treffen, dass man ein Spiel gewinnen kann. Braunschweig hingegen hat das zum Ende des vierten Viertel gemacht, da hatten sie ihre Big Plays. Für uns geht es jetzt am Mittwoch weiter, das nächste Endspiel zu Hause. Es hat sich aber nicht viel geändert. Wir können am Mittwoch immer noch den Deckel draufmachen.“

Basketball Löwen: Crockett Jr. 19, N. Tischler 9 (6 Rebounds), Aydinoglu 3, Zylka n.e., Bango 26 (5 Rebounds, 4 geblockte Würfe), Ejimofor n.e., B. Tischler 10 (5 Rebounds, 4 Ballgewinne), Rorie (5 Assists), Peterka 4, Njie 5 (3 Assists), Sylla.

ROSTOCK SEAWOLVES: Nelson 23 (4 Assists), Carter 2 (5 Assists), Aidenojie n.e., Medford Jr. 8 (3 Assists), Goodwin 11, Lockett 2 (6 Rebounds), Amaize 4, Gloger n.e., Theis 2, Alston Jr. 14 (6 Rebounds, 3 Asssits), Drews n.e., Rubit 4 (6 Rebounds).

Galerie (Fotos von Christian Schlüter & Kai Falk)

DYN-Zusammenfassung zum Spiel

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