Spielergebnis

82:68

Steigerung in der zweiten Hälfte reicht nicht zum Sieg

Steigerung in der zweiten Hälfte reicht nicht zum Sieg

08.05.
2024

Die drei Spiele andauernde Siegesserie unserer Basketball Löwen Braunschweig endete am heutigen Mittwochabend beim Tabellendritten NINERS Chemnitz. Mit 68:82 (37:50) verlor das Team von Headcoach Jesús Ramírez beim FIBA Europe Cup-Sieger und dafür war maßgeblich die erste Halbzeit verantwortlich. Die Löwen kassierten da bereits 50 Chemnitzer Punkte und das häufig zu einfach aus der Transition. Nach der Pause wurde die Löwen-Verteidigung besser und ließ nur noch 32 gegnerische Punkte zu. Allerdings trafen Topscorer Barra Njie (15 Punkte) & Co. gegen die defensivstarken Chemnitzer nur 39 Prozent Feldwürfe, was zu wenig war, um die Partie zu ihren Gunsten zu entscheiden. Bereits am Sonntag geht es für die Löwen mit dem letzten Hauptrunden-Heimspiel gegen den amtierenden Deutschen Meister ratiopharm ulm weiter (Tip-Off: 15:30 Uhr, TICKETS).


TJ Crockett Jr. war früh foulbelastet und hatte deshalb wenig Einfluss auf das Spiel. Fotos: Jan Stimpel – JSpictures.de

Das erste Viertel war aus Löwensicht vollkommen in Ordnung. Zumindest bewegten Jilson Bango und Kollegen sich auf Augenhöhe mit den Gastgebern, obwohl sie diese im Fastbreak und in Korbnähe kaum stoppen konnten. 83 Prozent der Würfe aus dem Zweierbereich versenkten die NINERS in den ersten zehn Minuten und dabei hatten die Löwen insbesondere mit Ousman Krubally Schwierigkeiten. Der Center spielte anstelle des angeschlagenen Kevin Yebo, profitierte anfangs aber auch davon, dass das Ramírez-Team teilweise noch schläfrig wirkte. Dennoch gestalteten die Löwen die Partie ausgeglichen und gingen lediglich mit zwei Zählern Rückstand in das zweite Viertel (20:22).

NINERS ziehen über Fastbreaks davon

Dann kippte das Spiel allerdings langsam in Richtung der NINERS, die physisch stärker wurden und den Löwen das Leben mit ihrer Verteidigung immer schwerer machten. Das machte sich vor allem bei den Würfen bemerkbar: Die Trefferquote sank auf 40 Prozent. Aber das war nicht das einzige Problem. Denn leider fand Ahmaad Rorie überhaupt nicht ins Spiel und TJ Crockett Jr. musste nach seinem frühen dritten Foul (13. Min.) auf die Bank. Das war auch deshalb bitter, weil Ferdinand Zylka nach seiner Gehirnerschütterung noch nicht zum Einsatz kam. All das in Kombination tat gegen die Chemnitzer Intensität und Geschwindigkeit besonders weh und endete auch wegen vieler einfacher Fastbreak-Abschlüsse in einem 0:13-Lauf zum 24:42 (16. Min.).

Jilson Bango und sein Kollege Amar Sylla kamen einige Mal zu solchen Dunkings. Doch mussten die Löwen sich die meisten Punkte schwer erarbeiten.

Aber die Löwen zeigten Charakter und fingen sich noch vor der Pause. Sie investierten mehr beim Rebound und konnten über ihre bissigere Defense NINERS-Ballverluste erzwingen. So kamen sie trotz mieser Dreierquote bis auf elf Punkte heran und nahmen diesen Schwung mit in die zweite Halbzeit (37:50). „Ich bin stolz, dass wir trotz eines zwischenzeitlich höheren Rückstandes nie aufgegeben haben“, sagte Jesús Ramírez und erlebte, wie seine Mannschaft sich zurück in die Partie kämpfte. Das freute auch Löwen-Gesellschafter Dennis Schröder, der wegen eines Staus erst zur zweiten Hälfte ankam und das in dieser Partie beste Viertel seiner Mannschaft sah. Die Löwen waren defensiv viel präsenter, forcierten weitere Ballverluste und drückten die immer noch sehr hohe Zweierquote des Tabellendritten immerhin auf 76 Prozent runter. Aber auch offensiv lief es besser. Der gute Barra Njie und Co. fanden häufiger den Weg zum Korb und kamen nach unsportlichen Fouls der NINERS bis auf fünf Punkte heran (49:54, 25. Min.).

„Benötigen gute Leistung all unserer Spieler“

Aber Chemnitz antwortete darauf im Stile einer Top-Mannschaft. Hinten generierte das erfahrene Pastore-Team Stopps und belohnte sich vorne dafür. Den NINERS gelang angeführt von DeAndre Lansdowne ein 8:0-Lauf und damit war die Aufholjagd etwas verpufft. Diesen Rückstand im letzten Viertel noch wettzumachen, stellte sich als „mission impossible“ heraus. Die Löwen zeigten bis zum Schluss die richtige Einstellung, allerdings hätte es laut Ramírez von all seinen einsatzfähigen Spielern eine Topleistung und noch mehr Präzision in der engen Schlussphase gebraucht – und beides war nicht der Fall. So konnten die kämpferischen Löwen nochmal auf 66:71 verkürzen (36. Min.), fanden anschließend offensiv aber keine guten Lösungen mehr und verloren schlussendlich etwas zu deutlich.

Trainerstimmen zum Spiel:

Jesús Ramírez (Basketball Löwen): „Glückwunsch an Coach Pastore und Chemnitz zum heutigen Sieg, einer wirklich starken Saison und dem Gewinn des FIBA Europe Cups. Die Intensität, Geschwindigkeit und Entscheidungsfindung des Teams sind absolut top und das konnten wir auch heute sehen. Ich bin stolz, dass wir trotz eines zwischenzeitlich höheren Rückstandes nie aufgegeben haben und uns im letzten Viertel noch einmal herankämpften. Wir zeigten die richtige Einstellung und Mentalität, aber für solche Spiele benötigen wir eine gute Leistung all unserer Spieler. Wir sind ein junges Team und haben aktuell eine relativ kurze Rotation. Da bräuchte es dann schon von allen eine Topleistung und noch mehr Präzision, gerade in einer engen Schlussphase. Jetzt blicken wir auf das Spiel am Sonntag gegen Ulm und wenn wir dort komplett sind, ist ein Sieg möglich.“

Rodrigo Pastore (NINERS Chemnitz): „Leider mussten wir heute kurzfristig ohne Kevin Yebo auskommen, der nach Rückenbeschwerden nicht rechtzeitig fit wurde, und dann verletzte sich kurz vor der Halbzeit auch noch Kaza Kajami-Keane, der bis dahin richtig stark spielte. Weil wir außerdem doch einige Foulprobleme hatten und unsere Dreier einfach überhaupt nicht fallen wollten, war das heute ein richtig schweres Stück Arbeit. Unsere Verteidigung war über weite Strecken gut, aber vorn leisteten wir uns phasenweise zu viele einfache Ballverluste. Umso erfreulicher ist der heutige Sieg gegen Braunschweig, das sich wirklich glücklich schätzen kann, einen so tollen Trainer wie Jesus Ramirez zu haben. Was er Jahr für Jahr rausholt und Spieler wie die Tischler-Brüder, Jilson Bango und andere entwickelt, verdient höchste Anerkennung.“

Basketball Löwen: Crockett Jr. 4, N. Tischler 14 (8 Rebounds), Aydinoglu, Zylka n.e., Bango 12, B. Tischler 11, Rorie 2, Peterka 2, Njie 15 (4 Assists), Sylla 8.

NINERS Chemnitz: Gregori n.e., Uguak 8 (5 Rebounds), Garrett 13 (8 Rebounds), van Beck 10 (5 Assists), Richter 6 (6 Rebounds), Lansdowne 14 (6 Rebounds, 4 Assists), Kajami-Keane 7 (5 Assists), Krubally 18 (7 Rebounds), Lockhart 6.

DYN-Zusammenfassung

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