Spielergebnis

89:78

Starke Löwen fordern Tabellenführer bis zum Schluss   

Starke Löwen fordern Tabellenführer bis zum Schluss   

29.04.
2023

Unsere Löwen haben ihre gute Form der vergangenen Wochen am Samstagabend beim Tabellenführer Telekom Baskets Bonn bestätigt und die physische Begegnung im ausverkauften Telekom Dome lange offengehalten: Drei Minuten vor dem Ende lag die Mannschaft von Headcoach Jesús Ramírez nur mit zwei Punkten beim zu Hause ungeschlagenen Favoriten zurück, als Bonns überragender Spielmacher TJ Shorts (24 Punkte) mehrere Löwen-Ballverluste bestrafte und für die Entscheidung sorgte. Das Ramírez-Team um seinen Topscorer David Krämer (23 Punkte) verlor die meiste Zeit enge Partie schließlich mit 78:89 (44:47) und trifft am Donnerstag erneut auf eine Top8-Mannschaft: Dann sind die Löwen bei den Würzburg Baskets zu Gast.   


Die Löwen kamen gut ins Spiel und waren sehr wach. Das zeigte sich unter anderem bei den Offensiv-Rebounds, durch die sie sich ein deutliches Plus an Würfen erarbeiteten. So lagen die Löwen in der 5. Minute mit 16:11 vorne, ehe Bonns Trainer Tuomas Iisalo zur Auszeit griff. Die zeigte Wirkung: Der Tabellenführer stand jetzt defensiv deutlich kompakter und ließ die Löwen kaum zu Abschlüssen kommen. Vier Minuten blieb das Ramírez-Team deshalb ohne Punkte, in denen die Baskets mit einem 11:0-Lauf auf 16:22 wegzogen (9. Min.). Löwen-Headcoach Jesús Ramírez reagierte darauf ebenfalls mit einer Auszeit und auf die folgten endlich wieder Punkte durch Robin Amaize und R.J. Cole.

 Griffig, aggressiv und dran

Aus dem Feld waren die Bonner aber treffsicherer, was vor allem für die Zweierquote galt. Starke 71 Prozent versenkten die Gastgeber, während die Löwen nur 40 Prozent trafen. Das kompensierten Dustin Sleva & Co. aber durch ihren Einsatz am offensiven Brett, weshalb es nur mit vier Punkten Rückstand (22:26) ins zweite Viertel ging. Der wuchs dann auf acht Punkte an (26:34), aber die Ramírez-Mannschaft holte sich weiter zweite Chancen, verteidigte intensiv und blieb griffig. Das machte sich nicht nur im 36:36-Ausgleich bemerkbar (17. Min.), sondern zeigte sich auch in Bonner Ballverlusten und sinkenden Trefferquoten des Favoriten sowie in zwölf gezogenen Freiwürfen der Löwen. Vor allem Robin Amaize attackierte die Baskets-Verteidigung immer wieder und zog Fouls. Er war zusammen mit David Krämer und Dustin Sleva wesentlich dafür verantwortlich, dass die Löwen das zweite Viertel mit 22:21 gewannen – wenngleich die Bonner bei den Offensiv-Rebounds ordentlich zulegten und auch deshalb knapp die Nase vorne behielten.

David Krämer und TJ Shorts gehören zu den besten Scorern der Liga und sind auch heute für ihre Teams vorangegangen. Fotos: Jörn Wolter

Beim Stand von 44:47 aus Löwensicht wurden die Seiten gewechselt und auch nach der Pause blieb es eine physische, intensive Partie, in der die Löwen unangenehm für die Bonner waren und den Tabellenführer stark forderten. Nach einem Ballgewinn von David Krämer mit daraus resultierenden Punkten von R.J. Cole hatte das Ramírez-Team zum 54:55 getroffen (25. Min.). Aber es gab auch ein Handicap: das Foulmanagement. Nach sechs gespielten Minuten hatten die Löwen bereits die Teamfouls voll, insgesamt begingen sie in diesem Viertel neun Fouls. Das ermöglichte den Bonnern einfache Punkte von der Freiwurflinie und war ärgerlich, weil ihre Feldquote aufgrund der guten Löwen-Verteidigung weiter sank. So bekamen die Baskets acht Freiwürfe in Folge und zogen auf 54:63 weg, weil Krämer & Kollegen zu diesem Zeitpunkt offensiv auch keine guten Entscheidungen trafen und Fehler machten.

Shorts bestraft Ballverluste

Gelutscht war der Drops aber noch nicht, als es nach fünf Löwen-Punkten zum Viertelende schließlich mit 59:65 in die letzten zehn Minuten ging. Zwar lief das Ramírez-Team weiter dem Rückstand hinterher, kämpfte aber angeführt von David Krämer um jeden Ball und war in der 37. Minute nach einem Zirkuswurf von R.J. Cole sowie anschließendem Dreier von Kapitän Amaize auf 77:79 dran. Doch jetzt war der einmal mehr überragende MVP-Kandidat TJ Shorts zur Stelle und schlug gnadenlos aus Braunschweiger Ballverlusten in der entscheidenden Phase Kapital. Er erzielte zuerst vier Punkte in Folge zum 77:83, bevor er einen weiteren Turnover mit einem Dreier zur Entscheidung (78:87, 40. Min.) bestrafte.

Trainerstimmen:

Jesús Ramírez (Basketball Löwen): „Herzlichen Glückwunsch an Bonn und Tuomas Iisalo, das war wohlverdient. Ich weiß nicht, wie sehr wir sie unter Druck gesetzt haben, aber wir haben versucht, Viertel für Viertel zu kämpfen, um das Spiel zu gewinnen. Im zweiten Viertel haben wir aufgrund ihrer Offensivrebounds ein wenig an Schwung verloren. Das hat weh getan und ihnen zweite Chancen gegeben. Dann haben wir Fehler gemacht, die wir im Laufe der Saison immer wieder gemacht haben. Defensiv habe ich Einsatz und Engagement gesehen. Es ist schwer, eine Mannschaft wie Bonn zu stoppen. Offensiv haben wir viele Entscheidungen getroffen, die nicht in unsere Richtung gegangen sind. Wir sind dabei uns zu verbessern, unsere Position in der Liga zu sichern und die Saison stark zu beenden. Wir haben noch zwei sehr wichtige Spiele vor uns, und wenn wir sie gewinnen wollen, müssen wir unsere Entscheidungsfindung verbessern und die kleinen Fehler abstellen, die wir gemacht haben. Bonn ist eine großartige Mannschaft. Ihr Konzept und ihr Trainer sind top in Europa, sie haben auf alles eine Antwort. Ich wünsche ihnen viel Glück für das Final Four.“

Tuomas Iisalo (Telekom Baskets Bonn): „Vielen Dank für die Glückwünsche. Ich bin seit zwei Jahren großer Fan vom Braunschweiger Basketball, wie sie spielen und kämpfen. Mit einem jungen Kader ist es insbesondere zu Saisonbeginn schwierig. Aber sie haben mit ein paar Verstärkungen einen Weg gefunden, um etwas ausgeglichener zu werden. Von den Statistiken her spielen sie mittlerweile auf Playoff-Niveau. In der ersten Halbzeit hatte ich das Gefühl, dass wir immer einen Schritt zu langsam in der Defense waren. Das hat für Braunschweig viele Paint-Touches ermöglicht und für viel Rotation in unserer Defense gesorgt. Wenn du ständig rotierst, ist es schwer die großen Spieler auszuboxen. Das ist eine der großen Stärken von Braunschweig. Sie forcieren viele Ballverluste durch ihre Aktivität in der Defense. In den letzten zehn Spielen waren sie die zweitbeste Offensivrebound-Mannschaft nach uns in der Bundesliga. Sie haben den Willen, physisch spielende Athleten und ein klares Konzept. Das hat uns Probleme bereitet. In der zweiten Halbzeit haben wir besser verteidigt und nur 34 Punkte und fünf Offensivrebounds zugelassen. Ich bin zufrieden, dass wir immer einen Weg finden, das Spiel zu gewinnen. Heute war es im dritten Viertel unsere „Bully Aufstellung“ gegen die Braunschweiger Guards. Wir haben sie attackiert und sind oft an die Freiwurflinie gekommen. Im vierten Viertel war der Weg zum Sieg unsere Verteidigung und die sehr starken Aktionen von TJ Shorts II. Es ist immer wichtig, die schwierigen Spiele zu gewinnen. Denn die geben dir das Selbstvertrauen zu wissen, dass wir immer noch eine Chance haben, auch wenn wenig in deine Richtung läuft.“

Basketball Löwen: Aydinoglu n.e., Krämer 23, N. Tischler 4, van Slooten, Myles 6, Bango 2, Fru 2, B. Tischler, Sleva 10 (6 Rebounds, 4 Assists), Cole 15 (3 Assists), Amaize 13 (6 Rebounds), Turudic 3 (7 Rebounds).

Telekom Baskets Bonn: Shorts 24 (5 Assists, 4 Ballgewinne), Ward 14 (7 Rebounds), Falkenstein, Ensminger, Kessens (10 Rebounds), Herrera 6 (5 Rebounds), Tadda 8, Malcolm 7, Hawkins 17, Kratzer 8, Williams 3, Delaney 2.

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