Wahnsinn! Die Basketball Löwen sind auch im dritten Pflichtspiel (inklusive des BBL Pokals) ungeschlagen! In einem turbulenten Spiel mit guten, aber auch vielen wilden sowie fehlerhaften Phasen hat die Mannschaft von Headcoach Jesús Ramírez mit 85:77 (41:35) auswärts beim SYNTAINICS MBC gewonnen. Der zuvor letzte Sieg gegen die Weißenfelser war den Löwen im Jahr 2021 gelungen. Topscorer war Ferdinand Zylka, der an früherer Wirkungsstätte mit 22 erzielten Punkten stark aufspielte.
Das Spiel hatte früh an Fahrt aufgenommen, aber die Löwen haderten anfangs mit zwei Dingen: Erstens waren sie im Umschaltspiel etwas nachlässig und kassierten im ersten Viertel sieben Weißenfelser Punkte aus Schnellangriffen. Zweitens war ihre Trefferquote mau. Die lag im ersten Viertel bei lediglich 37 Prozent aus dem Feld. Zum Vergleich: Der MBC hatte 57 Prozent getroffen. Bis zum 16:11 durch Ahmaad Rorie (5. Min.) war es noch in Ordnung, doch danach fiel kaum ein Wurf. Das Spiel war aber trotzdem ausgeglichen, weil das Ramírez-Team stark beim Offensiv-Rebound arbeitete, bereits fünf MBC-Ballverluste erzwungen und sich dadurch mehr Würfe als der Gegner verdient hatte.
Dennoch blieb es nach dem 19:19 im ersten Viertel weiterhin eng. Allerdings bekamen die Löwen die Fastbreaks der Wölfe unter Kontrolle und standen defensiv generell gut. Die Würfe der Gastgeber wurden deshalb schwerer, während der zunehmend aufdrehende Ferdinand Zylka und Co. offensiv in einen etwas besseren Rhythmus kamen. Nachdem im ersten Viertel nur ein Dreier das Ziel fand, streuten zuerst Rorie und dann Zylka einen erfolgreichen Distanzwurf ein und sorgten dafür, dass ihr Team sich zur Pause ein kleines Polster erspielen konnte (41:35).
Das Ramírez-Team kam dann auch besser in die zweite Hälfte, wo der ebenfalls auffällige Nicholas Tischler den Vorsprung schnell auf 46:37 erhöhte – ehe die Partie unruhiger wurde. Jilson Bango kassierte zuerst ein unsportliches Foul, dann vergaben die Löwen Freiwürfe und im Nu war der MBC dran. Nach dem 46:46-Ausgleich (24. Min.) war es Brandon Tischler, der die offensive Durststrecke stoppte und sich dann mit seinem Team über einen Monsterblock von Bango freuen durfte. Der Löwen-Center schmetterte einen Wurfversuch von Martin Breunig ins Aus und das war ein Weckruf für seine Mannschaft. Plötzlich lief es wieder rund bei den Löwen, die sich nach einem weiteren Bango-Block und 10:0-Lauf das 58:50 nach 30 Minuten gesichert hatten.
Aber „es war ein wildes Spiel“, sagte Jesús Ramírez – und das hatte Folgen: Die Löwen verloren nach sieben Punkten durch Ferdinand Zylka zum 65:53 die Kontrolle. Ballverluste, vergebene Würfe und Fouls brachten den MBC zurück ins Spiel, der plötzlich auch die Dreier versenkte. So wurde die Partie wieder eng, die Löwen-Führung schrumpfte auf einen Punkt (66:65). Und dann war TJ Crockett Jr.-Zeit! Der gegen Oldenburg so starke Guard war bis hierhin von den Wölfen kontrolliert worden, drückte dem Spiel nun aber seinen Stempel auf. Crockett Jr. erzielte acht Punkte in Folge und setzte nach zwei erfolgreichen MBC-Würfen vom Perimeter noch einen drauf: Bei verbleibenden 39 Sekunden auf der Uhr traf er einen weiteren Dreier zum 79:71! Danach machten die Löwen den Sack endgültig an der Freiwurflinie zu.
Trainerstimmen zum Spiel:
Jesús Ramírez (Basketball Löwen): „Es war ein wildes Spiel. In gewissen Phasen wild zu sein, ist Teil unserer Identität. Aber heute war es zuweilen nicht so wie wir spielen wollen und es hat dazu geführt, dass wir die Kontrolle in einigen Momenten des Spiels verloren haben. Um BBL-Spiele wie heute auswärts zu gewinnen, müssen wir das definitiv verbessern. Auf der anderen Seite sind wir als Team zusammengeblieben und haben einen guten Einsatz geboten. Das hat sich in der Energie, Verteidigung und bei den Rebounds gezeigt. Die Basis ist also vorhanden und die müssen wir in die richtige Richtung entwickeln, damit wir vor allem die Auswärtsspiele auf eine gute Art und Weise beenden.“
Predrag Krunic (SYNTAINICS MBC): „Die Braunschweiger haben dieses intensive Spiel verdient gewonnen. Sie haben mit sehr viel Intensität verteidigt. Wir haben offensiv oft nicht die richtigen Entscheidungen getroffen. Wir haben uns zu viele Ballverluste erlaubt und Braunschweig dadurch zu viele einfache Punkte gestattet. Wir haben bis zum Ende gut gekämpft, aber es hat nicht gereicht.
Basketball Löwen: Crockett Jr. 20, N. Tischler 13 (5 Rebounds), Aydinoglu n.e., Zylka 22 (3 Ballgewinne), Bango 8 (12 Rebounds), Fru, B. Tischler 4, Rorie 10 (5 Assists), Peterka 4 (3 Assists), Barra (3 Assists), Sylla (5 Rebounds).
SYNTAINICS MBC: Bircevic 5, Heck n.e., Breunig 14 (5 Rebounds), Mushidi 11, Jelks 6 (6 Rebounds), Baldwin 8 (5 Rebounds, 10 Assists), Stove 15, Callison 4, Ndow 8 (6 Rebounds), Warner n.e., Bryant 6 (7 Rebounds), Hounnou.