Die Länderspielpause ist vorbei und die easyCredit BBL-Saison nimmt jetzt so richtig an Fahrt auf. Im Dezember bestreiten unsere Löwen inklusive des MagentaSport BBL Pokal-Nachholspiels gegen ALBA BERLIN (31.12.) sieben Partien – vier davon in der heimischen Volkswagen Halle, drei in der Fremde. Den Auftakt macht ein Auswärtsspiel am Nikolaustag: Das Team von Headcoach Pete Strobl reist nach Unterfranken, wo es am Sonntagabend auf s.Oliver Würzburg trifft. Tip-Off der Begegnung ist um 20:30 Uhr – MagentaSport überträgt live.
Am Mittwochabend waren unsere Löwen wieder komplett: Da stiegen Martin Peterka, Karim Jallow und Lukas Meisner nach der Rückkehr von ihren Nationalmannschaften und den anschließend negativ ausgefallenen Coronatests ins Löwen-Training ein. Nach dem deutlichen Heimsieg über RASTA Vechta (96:78) hätte unser Headcoach lieber weitergespielt und keine Unterbrechung durch das FIBA-Fenster gehabt. Das ist nicht verwunderlich, denn sein Team zeigte gegen Vechta eine starke Leistung und überzeugte mit ausgesprochen mannschaftsdienlichem Spiel. 27 Assists verteilten die Löwen in dieser Partie, zudem punkteten fünf Spieler zweistellig. „Wir haben während der Abwesenheit von Lukas, Karim und Martin natürlich an vielen Dingen gearbeitet. Aber mit Karim hat nicht nur unser Motor gefehlt, sondern mit Lukas und Martin auch große Körper, die man im Training nicht einfach ersetzen kann“, so Pete Strobl, der hinzufügt: „Sobald wir wieder komplett waren, haben wir versucht, auf dem Vechta-Spiel aufzubauen und haben weiter intensiv an unserer Verteidigung und unserer Ballbewegung gearbeitet.“
Die Unterfranken haben die Länderspielpause mit einem Testspiel gegen medi bayreuth überbrückt und dieses mit 89:79 gewonnen. „Der Sieg tut den Jungs gut, es war in allen Bereichen ein deutlicher Schritt nach vorn“, sagte Coach Denis Wucherer gegenüber der Mainpost zum Spiel, indem Justin Sears sein Comeback gab. Der Big Man ist im Sommer von den EWE Baskets Oldenburg nach Würzburg gewechselt und wurde mit dem Wissen verpflichtet, dass er aufgrund eines im Februar erlittenen Anrisses der Achillessehne wohl erst im Dezember wieder einsatzfähig sein würde. „Sears ist ein ‚high level‘ Big Man“, sagt Strobl über den Rückkehrer, der neben den gebliebenen Deutschen Felix Hoffmann, Florian Koch, Joshua Obiesie und Nils Haßfurther (10 PpS, fällt nach Mandel-OP aus) über BBL-Erfahrung verfügt. Insgesamt wurde der Kader aber ordentlich umgekrempelt. Der Grund: Die Corona-Krise hat sich stark auf die Würzburger ausgewirkt und deutliche Etatkürzungen zur Folge gehabt. Leistungsträger wie Jordan Hulls, Skyler Bowlin und Cameron Wells konnten nicht gehalten werden. Stattdessen wurde ein neuer Kader aus jungen und talentierten Spielern zusammengestellt.
„Würzburg hat Spieler mit Potenzial geholt, die sich beweisen und die großen Fußstapfen, die ihre Vorgänger hinterlassen haben, ausfüllen wollen“, so Pete Strobl. Dazu zählt der 25 Jahre alte Point Guard Tayler Persons, der vergangene Saison beim holländischen Erstligisten ZZ Leiden überzeugt hat und aktuell Würzburger Topscorer mit 14,3 Punkten ist. Aber auch der 24-jährige athletische Power Forward Zach Smith (8,3 PpS), der vielseitige Rookie-Small Forward Tyson Ward (5,7 PpS, 4,7 ApS) sowie der 23 Jahre alte Guard Cameron Hunt (5,3 PpS), der vergangene Saison noch im Würzburger ProB-Team spielte, fallen in diese Kategorie. Mit dem 34-jährigen Micah Downs haben die Würzburger auch einen international erfahrenen Spieler geholt, der 13,3 Zähler pro Spiel erzielt. Mark Ogden dürfte indes nicht mehr im Kader sein. Der Big Man hatte einen Zweimonatsvertrag bis zur vollständigen Genesung von Sears erhalten.
Die Würzburger weisen nach drei Spieltagen ebenso wie die Löwen eine Bilanz von einem Sieg und zwei Niederlagen auf. Beide Teams waren gegen RASTA Vechta erfolgreich, allerdings hat die Wucherer-Mannschaft das Spiel auswärts gewonnen und ihre bisherigen Heimspiele gegen Ulm (77:90) und Hamburg (61:90) verloren. Statistisch betrachtet haben die Löwen die Nase in den Kategorien Punkte, Feldtrefferquote und Rebounds vorne. Bei den Assists und Ballgewinnen schneiden die Würzburger hingegen besser ab. Wohl auch deshalb sagt Pete Strobl abschließend: „Um in Würzburg unseren ersten Auswärtssieg zu holen, müssen wir hart und gleichzeitig schlau spielen, aber vor allem auch auf den Ball aufpassen.“