Für unsere Löwen geht es am Sonntag (7. Februar, 15 Uhr, live auf MagentaSport) gegen ratiopharm ulm weiter. Nachdem sie am vergangenen Dienstag vorzeitig die Quarantäne verlassen konnten, haben sie versucht, die verbleibende Trainingswoche bestmöglich zur Vorbereitung auf das Heimspiel gegen den Tabellensechsten zu nutzen. Diese Begegnung ist der Auftakt eines Hammerprogramms, bei dem unsere Löwen binnen sieben Tagen vier Spiele bestreiten – davon finden in der nächsten Woche drei hintereinander auswärts in Ludwigsburg, Crailsheim und Vechta statt.
Wenn unsere Löwen am Sonntag auf die Ulmer treffen, dann ist es ein Wiedersehen mit alten Bekannten. Vier Jahre schnürte „Tommy“ Klepeisz seine Schuhe für die Löwen und führte diese auch als Kapitän an, ehe er im Sommer nach Ulm wechselte. Für den jahrelangen Braunschweiger Publikumsliebling ist es die erste Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte, weshalb dies sicherlich auch ein etwas emotionaler Moment sein wird. Doch ist es nicht nur für Tommy Klepeisz ein Wiedersehen mit alten Bekannten. Auch Gavin Schilling trifft auf alte Teamkollegen, denn er wechselte zu dieser Saison aus Ulm an die Oker und trifft erstmals auf den Klub, bei dem er seine Profikarriere begann. Und dann wären da noch Headcoach Pete Strobl, der vor seinem Engagement bei den Löwen drei Jahre lang als Assistant Coach in Ulm tätig war und Geschäftsführer Nils Mittmann, der ebenfalls eine längere Ulmer Vergangenheit hat und in den vergangenen Jahren mit einigen Ulmer Spielern in deren Farmteam gemeinsam auf dem Parkett stand.
Doch abseits all dieser Erinnerungen und Verbindungen ist es in erster Linie ein easyCredit BBL-Spiel, dessen Vorbereitung für die Löwen nicht einfach war. Zum einen sind sie Anfang der Woche nach knapp einwöchiger Zwangspause aus ihrer zweiten Quarantäne gekommen und zum anderen gaben wir Dienstagnachmittag die Trennung von Schlüsselspieler Bryon Allen bekannt. „Unser Team ist durch Bryons unerwarteten Abgang vielleicht etwas mehr zusammengewachsen“, sagt Pete Strobl und ergänzt: „Dieses Spiel gegen Ulm ist ein harter Test für uns. Nach der ersten Quarantäne waren wir 25 Minuten gegen den MBC bereit und hatten am Ende keine Beine mehr. Und jetzt müssen wir auch noch als Team einen Weg finden, den Abgang von Schlüsselspieler Bryon Allen zu kompensieren.“
Unser Team, bei dem Lukas Wank nach seiner überstandenen Corona-Infektion wieder ins Training eingestiegen ist und am Sonntag zu Einsatzminuten kommen könnte, verlor zuletzt fünf BBL-Spiele in Folge und sehnt sich nach einem Sieg. Anders sieht das bei den Ulmern aus. Die hatten zwar auch mit einigen Verletzungen zu kämpfen, konnten aber die letzten vier Spiele gewinnen. Daran hatte Tommy Klepeisz großen Anteil, der nach überstandenen Verletzungen (zuerst Hand und dann Schulter) immer besser in Schwung kommt und in den vergangenen vier siegreichen Partien 14 Punkte im Schnitt erzielte. „Ich liebe Tommy, er ist etwas Besonderes“, sagt Pete Strobl über den Ex-Löwen, der im November einen deutschen Pass erhalten hat und damit wichtiger Teil einer starken deutschen Rotation im Ulmer Team ist. Zu der zählt auch der US-amerikanische Center Dylan Osetkowski (16 PpS, 5,7 RpS), der bereits seit Mai 2020 die deutsche Staatsbürgerschaft hat und zusammen mit dem deutschen Nationalspieler Andi Obst (14,2 PpS, 48,7 Prozent Dreierquote) das Topscorer-Duo der Gäste bildet. Weitere feste Spieler der deutschen Rotation sind das Ulmer Urgestein und Kapitän Per Günther (8 PpS) als auch die Forwards Patrick Heckmann (5,3 PpS) und Christoph Philipps (3,2 PpS).
Auf den Importpositionen hat sich bislang nur Troy Caupain in den zweistelligen Punktebereich (11,9 PpS) geworfen. Der kräftige und 1,93 Meter große US-Spielmacher ist zudem mit 3,7 Assists pro Spiel bester Vorlagengeber der Lakovic-Truppe. Shooting Guard John Petrucelli, der nach Verletzungspause gegen die Löwen sein Comeback geben könnte, kommt auf 8,1 Punkte, während der 2,08 Meter große Power Forward Aric Holman 7,9 Zähler bei sehr guter 55-prozentiger Dreierquote beisteuert. Generell sind die Ulmer ein sehr starkes Team von der Dreierlinie: Sie treffen 40,8 Prozent ihrer Distanzwürfe und sind damit ligaweit das zweitbeste Team in dieser Kategorie. Insgesamt versenken sie 49,1 Prozent ihrer Feldwürfe – das ist drittbester BBL-Wert. Dafür offenbaren sie beim Rebound im Gegensatz zu den Löwen (35,9 – Ligabestwert) Schwächen und sammeln lediglich 31,5 Abpraller pro Spiel ein. Nur Chemnitz schneidet in dieser Statistik schwächer ab (31).