Pokal-Achtelfinale: Löwen treffen auf Rekord-Pokalsieger ALBA BERLIN

Pokal-Achtelfinale: Löwen treffen auf Rekord-Pokalsieger ALBA BERLIN

13.10.
2023

Nach dem guten Saisonstart mit zwei Siegen in drei easyCredit BBL-Spielen und dem aktuell fünften Tabellenplatz treten unsere Basketball Löwen Braunschweig am Sonntag im BBL Pokal an. In diesem Wettbewerb hatten sie sich in der ersten Runde auswärts bei den Tigers Tübingen durchgesetzt und bekommen es nun im Achtelfinale mit dem Rekord-Pokalsieger ALBA BERLIN zu tun. Die Begegnung findet in der Berliner Max-Schmeling-Halle statt (Tip-Off: 18:30 Uhr) und wird live bei Dyn übertragen.


Wenn die Löwen am Sonntag in Berlin antreten, dann ist das für drei von ihnen gewissermaßen ein Heimspiel. Ferdinand Zylka, Gian Aydinoglu und Sananda Fru sind gebürtige Berliner, Zylka und Aydinoglu haben sogar das Nachwuchsprogramm von ALBA BERLIN durchlaufen. Mit diesem Wissen braucht es nicht viel, um zu verstehen, dass dieses Spiel für alle drei speziell sein wird. „Es ist immer etwas Besonderes, in der Heimatstadt vor der Familie und Freunden zu spielen“, betont Ferdinand Zylka mit Blick auf Sonntag und ergänzt: „Aber durch das Pokal-Achtelfinale wird das nochmal viel spannender.“

Ferdinand Zylka glaubt: „Da geht was für uns“

Der 25-Jährige hatte das erste BBL Pokal-Spiel wegen einer leichten Gehirnerschütterung verpasst und freut sich nun darauf, gegen ALBA BERLIN dabei zu sein. Zumal der Guard davon überzeugt ist, dass die Löwen eine Chance gegen den Favoriten haben werden. „In einer Serie gegen ALBA zu bestehen, wäre deutlich schwieriger. Aber es ist ein Spiel im Do-or-Die-Modus und da geht was für uns“, sagt Zylka. Wichtig sei dafür allerdings, dass man gegen Berlin keinesfalls so ein erstes Viertel spielt wie gegen Chemnitz. Die Ausgangslage für dieses Vorhaben ist zumindest besser als zuletzt, denn Brandon Tischler ist nach seinem Infekt wieder genesen und wird dabei sein. Auch Ahmaad Rorie (Schulter) macht Fortschritte, für ihn wird ein Einsatz am Sonntag aber wahrscheinlich noch zu früh kommen. Doch so oder so gilt für Ferdinand Zylka: „ALBA darf gar nicht erst die Chance bekommen, den besten Basketball zu spielen. Es liegt an uns, ihnen mit unserer Verteidigung den Rhythmus zu nehmen und dafür zu sorgen, dass es eng bleibt.“

Matt Thomas ist im regulären Liga-Wettbewerb Berlins bester Scorer. Foto: Lukas Adler

Allerdings treffen die #jungwildhungrigen Löwen mit den Berlinern auf eine Mannschaft, die weiß, wie der Pokal funktioniert und vor allem: Wie man ihn gewinnt. Bereits elf Mal ist ihnen das gelungen! Zuletzt holten sie sich die Trophäe im Jahr 2022. Aus dem damaligen ALBA-Team ist nach wie vor die starke deutsche Riege um Weltmeister Johannes Thiemann, Jonas Mattisseck wie auch Tim Schneider, Louis Olinde und Malte Delow dabei. Sie stehen ebenso wie Khalifa Koumadje für Kontinuität und bilden das Fundament der Mannschaft, die im Sommer wichtige Leistungsträger verloren hat: Maodo Lo, Jaleen Smith und Luke Sikma wechselten ins europäische Ausland zu Euroleague Top-Teams wie Armani Mailand und Olympiakos Piräus. Ben Lammers schloss sich dem EuroCup-Teilnehmer Dreamland Gran Canaria an.

Hinten griffig und dann immer schnell nach vorne

„Die Zusammenstellung des neuen Teams ist analog zum Berliner Konzept erfolgt“, sagt Löwen-Headcoach Jesús Ramírez mit Blick auf den gegnerischen Kader. Da sind auf der Spielmacher-Position mit dem Italiener Matteo Spagnolo (20 Jahre) und dem Slowenen Ziga Samar (22) beispielsweise zwei junge Spieler mit viel Entwicklungspotential gekommen, die allerdings auch schon Erfahrungen in der Nationalmannschaft und im EuroCup sammeln konnten. Matt Thomas und Sterling Brown sind ebenfalls neu, aber routinierter und sollen vor allem im Scoring Verantwortung übernehmen. Beide haben NBA-Erfahrung, Thomas stand zudem in der spanischen ACB und zuletzt für das Euroleague-Team Panathinaikos Athen auf dem Parkett. In der BBL gehören die beiden wurfstarken Flügelspieler zu den insgesamt fünf ALBA-Akteuren mit zweistelliger Punkteausbeute: Thomas führt das Team mit 17,7 Punkten im Schnitt an, während Brown mit 13,3 Zählern auf Thiemann folgt (16,3 PpS). Dahinter reihen sich Koumadje (12,0 PpS) und Olinde ein (11,0 PpS). Der fünfte Neuzugang und Power Forward Justin Bean tritt in Sachen Scoring bislang kaum in Erscheinung (2,0 PpS), ist aber ein aufmerksamer Rebounder und Verteidiger.

In der Saisonvorbereitung verloren die Löwen um Brandon Tischler nur ganz knapp mit 89:90 gegen ALBA. Foto: Christian Schlüter

Von der Spielanlage her ähneln sich die Löwen und die Berliner. Beide Mannschaften spielen bevorzugt sehr schnellen Basketball und wollen über eine gute Verteidigung früh ins Laufen kommen. Doch genau das gilt es für das Ramírez-Team, beim Gegner zu verhindern. „Wenn ALBA erst einmal anfängt das schnelle Spiel aufzuziehen, dann sind sie nur noch schwer zu stoppen. Der Fastbreak und die Offensiv-Rebounds sind für mich der Schlüssel und beides müssen wir versuchen zu kontrollieren“, so der Löwen-Headcoach, dessen Sonntagsgegner im regulären Liga-Wettbewerb ebenso wie die Löwen mit zwei Siegen aus drei Spielen gestartet ist.

ALBA BERLIN musste am vergangenen Wochenende ebenfalls die erste Niederlage hinnehmen und unterlag auswärts beim deutschen Meister ratiopharm ulm (100:88). Gestern Abend verlor die Mannschaft von Israel Gonzalez zudem in der Euroleague, wo sie sich nach einem Comeback knapp mit 86:91 gegen Baskonia Vitoria-Gasteiz geschlagen geben mussten. Dabei fehlten ALBA weiterhin die Big Men Khalifa Koumadje (Kniebeschwerden) und Yanni Wetzell (Sprunggelenk), allerdings war Tim Schneider wieder dabei. Der Forward musste zuletzt mit einer Augeninfektion pausieren, machte gestern aber ein starkes Spiel und erzielte mit 17 Punkten einen persönlichen Euroleague-Bestwert.

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