Spielergebnis

90:72

Ohne Krämer, Brown und Amaize: Deutliche Niederlage in Ludwigsburg

Ohne Krämer, Brown und Amaize: Deutliche Niederlage in Ludwigsburg

27.03.
2022

Es war alles andere als eine leichte Aufgabe für unsere Löwen, die am heutigen Sonntagnachmittag enorm ersatzgeschwächt beim Playoff-Kandidaten MHP RIESEN Ludwigsburg angetreten waren und nach einem intensiven Kampf mit 72:90 (32:40) verloren haben. Neben dem langzeitverletzten Kapitän Robin Amaize mussten sie auch ohne die weiteren Leistungsträger David Krämer (Sprunggelenkverletzung) und Tookie Brown (Oberschenkelverletzung) auskommen und mit der kurzen Rotation versuchen, gegen die physischen und defensivstarken Gastgeber um ihren Topscorer Justin Simon (22 Punkte) dagegenzuhalten. „Die Jungs haben gekämpft, sind mit der richtigen Einstellung in dieses Spiel gegangen und haben die Dinge gemacht, die wir für dieses Spiel verlangt haben“, sagte Headcoach Jesús Ramírez nach der Partie, in der sein Team allerdings auch viele Ballverluste produzierte (22), und vor allem die Trefferquoten aus dem Zweierbereich (39 Prozent) und von der Freiwurflinie (59 Prozent) dürftig waren. Dennoch lagen die Löwen nach 30 Minuten nur mit fünf Punkten hinten. Das sprach für ihren Einsatz. Der kostete aber auch viel Kraft, was sich schlussendlich in einem klar verlorenen letzten Viertel (15:28) zeigte. Dennoch resümierte der Löwen-Headcoach: „Man hat im Vergleich zu letzter Woche auf jeden Fall eine Entwicklung in die richtige Richtung gesehen.“ Darauf gilt es für unseren heutigen besten Punktesammler Martin Peterka (17) und das #jungwildhungrige Team aufzubauen.


Da den Löwen durch die verletzten Krämer, Brown und Amaize gleich drei Leistungsträger auf den Guard-Positionen fehlten, war es nicht überraschend, dass ihr Weg unter den Korb führte. Hier suchten sie Owen Klassen, der in den Anfangsminuten Dreh- und Angelpunkt ihres Spiels war und das Team zum 9:4 (3. Min.) warf. Die Ludwigsburger kamen allerdings langsam besser in Schwung. Das gelang ihnen vornehmlich über teils forcierte Braunschweiger Ballverluste, aus denen sie im ersten Viertel mehrfach einfache Punkte aus Schnellangriffen erzielten. So auch zum 12:16 aus Löwensicht (7. Min.). Aber die Löwen trafen in diesem ersten Viertel etwas besser aus dem Feld und gingen zudem immer wieder an die Freiwurflinie, wo sie 9 von 14-mal erfolgreich waren. Das waren zusammen mit der Rebound-Kontrolle wichtige Faktoren, weshalb sie sich die Führung zurückholten und mit 24:22 ins zweite Viertel gingen.

Martin Peterka steigerte sich im Fortlauf des Spiels und wurde bester Löwen-Scorer.

Allerdings erhöhte sich die Fehlerquote der dezimierten Löwen zusehends. So nahm die Anzahl der Ballverluste unter dem Ludwigsburger Druck weiter zu und das Ramírez-Team ließ zudem etliche Chancen liegen. Das galt aber auch für die Hausherren, die vor allem aus dem Zweierbereich merklich nachließen. Bis zur 15. Minute waren deshalb nur 5:7 Punkte gefallen (29:29). Jedoch fanden die RIESEN dann mehr Rhythmus von der Dreierlinie und netzten in den zweiten Viertelhälfte drei Würfe vom Perimeter ein. Im Gegensatz dazu trafen die Löwen nur einmal zu Beginn dieses Abschnitts von außen und kamen nicht mehr so erfolgreich unter den Korb, wie es anfangs der Fall war. Das führte in Kombination mit acht Ballverlusten dazu, dass sie in diesem Viertel insgesamt nur acht Punkte erzielten und sich die Gastgeber auf 32:40 nach 20 Minuten absetzen konnten.

Löwen liegen nach 30 Minuten nur mit fünf Punkten zurück

Direkt zum Auftakt in die zweite Halbzeit gingen die Ludwigsburger zwar erstmals zweistellig in Führung (32:43), aber die Löwen waren wieder mehr im Spiel. Sie wirkten entschlossener, trafen besser und sorgten jetzt auch vermehrt für Ballverluste der RIESEN. Sechs Mal verloren die Gastgeber im dritten Viertel den Ball, zudem gaben Martin Peterka, Arturs Zagars und Benedikt Turudic jetzt mehr Impulse in der Offensive und führten die Löwen auf 46:50 heran (26. Min.). Der Tabellendritte, der jetzt auch beim Rebound dominanter wurde, fand darauf in Form von zwei Dreiern und einem Dreipunktespiel (Korb mit Foul) die passende Antwort (48:60, 27. Min.). Unterkriegen ließen sich die Löwen aber noch nicht. Die hatten angeführt von Owen Klassen ein offensiv wie defensiv starkes Finish und beendeten dieses Viertel durch einen 9:2-Lauf mit 57:62.

Justin Simon zeigte ebenso wie sein Teamkollegen Jonah Radebaugh eine starke Allround-Leistung. Fotos: Hansjürgen Britsch

Die Anfangsphase der letzten zehn Minuten gehörte allerdings den nun noch physischer agierenden RIESEN, bei denen sich Jonah Radebaugh neben dem besten Ludwigsburger Scorer Justin Simon in den Vordergrund spielte. Er traf in den ersten vier Minuten zwei Dreier und leistete damit wesentlichen Anteil zum 10:2-Lauf seiner Mannschaft. Bei den Löwen wollte in dieser Phase weniger glücken, weshalb ihr Rückstand zunächst auf 61:76 anwuchs (36. Min.). Doch zeigte die Ramírez-Mannschaft noch einmal ihre Kämpfer-Mentalität und kam durch zwei Dreier von Peterka und Luc van Slooten und Punkten von Klassen auf 69:78 heran (37. Min). Anschließend ging ihnen aber die Luft gegen den Playoff-Anwärter aus, der in der zweiten Halbzeit stark am offensiven Brett arbeitete und sich allein im letzten Viertel zehn Punkte aus zweiten Chancen erarbeitete.

Trainerstimmen zum Spiel:

Jesús Ramírez (Basketball Löwen): „Glückwunsch an Ludwigsburg. Das war ein schweres Spiel für uns und unsere Rotation und was die Charakteristiken beider Teams angeht. Ludwigsburg ist ein Team, das sehr physisch spielt und mit unserer Zusammensetzung ist es schwer, dagegenzuhalten. Die Jungs haben gekämpft, sind mit der richtigen Einstellung in dieses Spiel gegangen und haben die Dinge gemacht, die wir für dieses Spiel verlangt haben. Man hat im Vergleich zu letzter Woche auf jeden Fall eine Entwicklung in die richtige Richtung gesehen. Im Verlauf des Spiels haben wir auch Fehler gemacht und uns Ballverluste geleistet, von denen einige von Ludwigsburg forciert wurden, andere allerdings unsere eigene Schuld waren. In der zweiten Hälfte konnten wir das nicht mehr ausgleichen, hatten beim Rebounding Probleme und ihrem Level an Physis nichts mehr entgegenzusetzen. Das macht dann am Ende auch den Unterschied im Punktestand aus. Es ist ein Lernprozess und heute können wir viel Positives mitnehmen. Jedes Spiel hat seine eigene Dynamik und im heutigen haben wir diese vor allem in der zweiten Halbzeit nicht verstanden.“

John Patrick (MHP RIESEN Ludwigsburg) „Es war ein schwieriges Spiel heute: Braunschweig war von Beginn an aggressiv und hat sehr körperlich gespielt. Mein Kompliment: Sie haben uns ohne Tookie Brown, David Krämer und Robin Amaize heute wirklich das Leben schwer gemacht. Ein Kompliment aber auch an meine Mannschaft, die sich nach dem schwachen Start 18 Offensivrebounds geholt hat. Wir haben trotz unserer Verletzungs- und Krankheitsprobleme auch wieder guten Input von der Bank bekommen – Rawle mit +15 am Ende, zwischendurch mit +18. Ich bin wirklich sehr zufrieden, was unsere Statistik heut angeht. Jonah Radebaugh fast mit dem Triple-Double, Justins getroffene Dreier. Ich bin stolz, dass wir trotz der Krankheiten und der dadurch entstehenden Schwierigkeiten im Training diesen Sieg geholt haben.“

Basketball Löwen: N. Tischler 2, van Slooten 8 (7 Rebounds, 3 Assists, 3 Ballgewinne), Klassen 15 (5 Rebounds, 3 Assists), Roosch n.e., Fru, B. Tischler 3 (6 Rebounds), Peterka 17 (6 Rebounds), Sehnal 7 (3 Assists), Zagars 11 (3 Assists), Turudic 9 (6 Rebounds).

MHP RIESEN Ludwigsburg: Hulls 10 (4 Assists), Patrick J. 2, Simon 22 (8 Rebounds, 4 Assists, 5 Ballgewinne), Patrick J. 3, Herzog 6, Radebaugh 19 (8 Rebounds, 9 Assists, 3 Ballgewinne), Santana Mojica n.e., Wohlfarth-Bottermann 2, Alkins 6, Darden 9, Happ 11 (13 Rebounds, 3 Assists, 3 Ballgewinne).

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