Spielergebnis

100:89

Mit „komplettem Spiel“ zum dritten Sieg in Folge

Mit „komplettem Spiel“ zum dritten Sieg in Folge

04.02.
2024

Von wegen Defensivschlacht! In einem Highscore-Spiel haben unsere Basketball Löwen Braunschweig mit einer sehr starken Offensivleistung am Sonntag gegen eine der besten Verteidigungsmannschaften dieser easyCredit BBL-Saison gewonnen. 100:89 (47:40) endete die Partie gegen den Tabellenvierten Würzburg Baskets vor 4.183 Zuschauenden in der Volkswagen Halle und dabei überzeugte das Team von Headcoach Jesús Ramírez angeführt vom überragenden Ahmaad Rorie (19 Punkte, 9 Assists) mit einer starken und geschlossenen Mannschaftsleistung: Fünf Löwen punkteten zweistellig, zudem wurden 23 Assists verteilt und auch die Würfe fielen bei hohen Quoten. Für die Löwen war es der dritte Sieg in Folge, am kommenden Freitag treten sie zum nächsten Spiel auswärts bei den MLP Academics Heidelberg an.  


Es war von Beginn an zu sehen, dass die Löwen wach waren. Sie hatten anders als zuletzt auch gleich einen guten offensiven Rhythmus, der ihnen nach zwei Dreiern in Folge von Brandon Tischler die 16:9-Führung brachte (7. Min.). Würzburgs Headcoach Sasa Filipovski sah sich deshalb veranlasst, seine erste Auszeit zu nehmen. Zumal aus seiner Mannschaft bis hierhin auch nur die beiden Guards Otis Livingston II und Isaiah Washington Würfe genommen hatten. Das änderte sich. Von nun an setzte der Tabellenvierte mehr seine großen Spieler in Szene und das galt vor allem für Maximilian Ugrai, der den Löwen Probleme bereitete. Der Forward ging immer wieder an die Freiwurflinie und führte sein Team Stück für Stück heran. Vorbei kamen die Gäste an den Löwen aber nicht, weil die Ramírez-Mannschaft gut bei den Offensiv-Rebound arbeitete und in den ersten zehn Minuten 44 Prozent von der Dreierlinie versenkte (23:20, 10. Min).

Löwen bauen Vorsprung aus

Das sollte auch so bleiben. Wenngleich die Würzburger im zweiten Viertel dreimal den Ausgleich erzielen konnten. Doch nach einer Ramírez-Auszeit (28:28, 14. Min.) setzten die Löwen wichtige defensive Akzente und konnten sich durch einen 7:0-Lauf zum 37:30 wieder Luft verschaffen. Anschließend drückte Nicholas Tischler dem Spiel mit sieben Punkten seinen Stempel auf. Er entkam seinem Gegenspieler mehrfach durch seinen schnellen Antritt und war auf dem Weg zum Korb kaum zu stoppen. So auch als er die bis dato höchste Löwen-Führung von neun Punkten (46:37, 20. Min.) erzielt hatte. Der Vorsprung war aber aus mehreren Gründen verdient. Denn die Löwen zwangen die Gäste vermehrt zu schweren Würfen und wurden offensiv aggressiver, was sich unter anderem an acht gezogenen Freiwürfen im zweiten Viertel zeigte.

Ahmaad Rorie traf nicht nur hochprozentig, sondern dirigierte das Spiel auch stark. Fotos: Christian Schlüter

So ging es beim Stand von 47:40 nach der Halbzeitpause weiter und aus der kamen die Löwen mit einem Wahnsinnstempo raus. Zuerst ein Dreier von Nicholas Tischler, dann ein Dunk von Sananda Fru aus dem Schnellangriff heraus und gleich noch ein Transition-Dreier des starken Ahmaad Rorie hinterher – damit war der 8:0-Lauf zum 55:40 perfekt! Aber entschieden war noch nichts. Vor allem, weil Otis Livingston II nun immer mehr übernahm und seine starken Eins-gegen-Eins-Aktionen erfolgreich waren. Er, Javon Bess sowie eine anziehende Würzburger Verteidigung hielten die Gäste im Spiel und sorgten dafür, dass die zwischenzeitliche 18-Punkte-Führung des Ramírez-Teams (62:44) bis auf sechs Zähler schmolz. Das warf die Löwen aber nicht aus der Bahn. Die wirkten nach dem Verlängerungskrimi gegen Bamberg mental gefestigt und Jesús Ramírez bestätigte nach dem Spiel, dass der Glaube an sich selbst aus dem vorherigen Spiel mit in die Würzburg-Partie genommen werden konnte.

Offensiv-Spektakel zum Schluss

So gelang es den Löwen, sich aus der Schlinge der Gäste zu befreien. „Wir haben es offensiv verstanden, die richtigen Entscheidungen zu treffen“, lobte der Löwen-Headcoach sein Team, das in der Folge sehr schnell nach Stopps umschaltete. Hier hatte Ahmaad Rorie ein gutes Gespür dafür, wann er aufs Gaspedal treten musste, und das tat er mehrfach gepaart mit dem richtigen Gefühl für Anspiele. Davon profitierte auch TJ Crockett Jr., der zuletzt im Formtief steckte, aber gegen Würzburg gute Würfe bekam und traf. So auch einen Dreier zum 81:67 (35. Min.). In Anbetracht des Rückstands schraubten die Gäste ihre Verteidigungsintensität noch einmal höher und übten durch eine Presse und Doppeln starken Druck aus. Dadurch kamen die Löwen etwas aus dem Tritt und der Tabellenvierte erneut auf sechs Punkte heran (88:82). Doch zeigten die Löwen ihre mentale Stärke und boten in den letzten Minuten der Partie sogar noch ein richtiges Spektakel. Ein Alley-Oop-Dunk folgte dem anderen und riss die Zuschauenden ebenso von den Sitzen wie ein Block von Bango oder ein starker Kampf von Nicholas Tischler um einen Offensiv-Rebound. Als TJ Crockett Jr. 16 Sekunden vor dem Ende noch einen Dreier zum 96:83 versenkt hatte, war das Spiel spätestens entschieden und der neunte Saisonsieg perfekt.

Trainerstimmen zum Spiel:

Jesús Ramírez (Basketball Löwen): „Der Glaube an uns und die gute kämpferische Mentalität, die wir schon gegen Bamberg gezeigt haben, konnten wir mit in das heutige Spiel nehmen. Außerdem haben wir unseren Gameplan sehr gut befolgt und es offensiv verstanden, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Das Verhältnis von Assists zu Ballverlusten und die Wurfquoten sagen aus, dass der Ball in den meisten Situationen an der richtigen Stelle war. Das in Kombination mit der Tatsache, dass wir über die Verteidigung mehr ins Laufen gekommen sind, hat es für uns zu einem kompletten Spiel gemacht. Einzig das Foulmanagement war nicht gut und da müssen wir zusehen, dass wir das in Einklang mit den anderen Dingen bringen, die wir gut gemacht haben.“

Sasa Filipovski (Würzburg Baskets): „Braunschweig war heute die bessere Mannschaft. Sie haben sehr physisch und schnell gespielt, und wir hatten nicht die richtige Antwort darauf. Wir haben das Rebound-Duell verloren und zu viele Punkte kassiert. Wir hatten auch Probleme, das Pick-and-Roll mit Ahmaad Rorie zu verteidigen. Braunschweig hat heute auch die Dreier gut getroffen. Auch einige Spieler, die sonst weniger treffen, hatten heute einen wirklich guten Tag. Wir können ihnen nur gratulieren, sie haben verdient gewonnen.“

Basketball Löwen: Crockett Jr. 18 (6 Assists), N. Tischler 17 (6 Rebounds, 3 Assists), Aydinoglu n.e., Zylka, Bango 13 (3 geblockte Würfe), Fru 9 (5 Rebounds), B. Tischler 15, Rorie 19 (5 Rebounds, 9 Assists), Peterka 6, Gerhardt n.e., Njie 3, Sylla (9 Rebounds).

Würzburg Baskets: Livingston II 29 (3 Assists), Seljaas 12, Klassen 4, Ugrai 14 (5 Rebounds), Perry 8, Washington 11, Ndi n.e., Bess 9, Hoffmann 2, Welp.

DYN-Zusammenfassung

GALERIE ZUM SPIEL (Fotos: Christian Schlüter & Kai Falk)

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