„Für uns war das heute ein sehr wichtiges Spiel, wir haben es sehr ernst genommen. Wir haben alles gegeben, waren von Anfang an da und waren bereit“, sagte unser Headcoach Pete Strobl im Anschluss an die heutige Partie gegen den um den Klassenerhalt kämpfenden Tabellenfünfzehnten s.Oliver Würzburg. Das Spiel in der Volkswagen Halle endete mit einem 90:80-Sieg (51:34) für unsere Löwen, die über 34 Minuten die klar bessere Mannschaft waren und das Geschehen über weite Strecken mit tollem Mannschaftsspiel dominierten. Zur Halbzeit lagen der treffsichere Martin Peterka (75 Prozent) und sein Team bereits mit 17 Punkten in Führung, die sie im dritten Viertel mit guter Verteidigung und spielfreudiger Offensive auf deutliche 27 Zähler ausbauten. Im letzten Viertel verloren die Löwen gegen nun härter spielende Würzburger, die laut ihrem Coach Denis Wucherer in den ersten drei Vierteln einen „blutleeren Auftritt“ gezeigt hatten, ihren Rhythmus und gaben diesen Spielabschnitt mit 18:34 ab. In Gefahr war dieser wichtige Sieg, um die kleine Playoff-Chance zu erhalten, aber zu keinem Zeitpunkt. Der heutige Sponsor of the Day „Sanitätshaus C. W. Hoffmeister“ präsentierte die Partie, in der Martin Peterka, Karim Jallow und Arnas Velička mit je 16 Punkten erfolgreichste Löwen-Scorer waren. Für die Gäste erzielte Perry Jones die meisten Punkte (16).
Das muntere erste Viertel verlief zunächst ausgeglichenen, nach fünf Minuten stand es 7:7. Doch dann zündete Lukas Wank den Turbo. Er versenkte zuerst zwei Dreier, klaute dann den Ball und vollendete seinen Steal mit einem Dunk zum 15:7. Der Gäste-Coach Denis Wucherer unterbrach diesen 8:0-Lauf mit einer Auszeit, nach der unsere Löwen ihren Vorsprung über eine gute Ballbewegung und durch zwei weitere Dreier von Martin Peterka auf elf Punkte erhöhten (21:10, 8. Minute). Trotz dieser – vor allem von der Dreierlinie (63 Prozent) – bis dato runden Vorstellung, konnten die Würzburger bis zum Viertelende auf 23:17 verkürzen.
Die witterten ihre Chance und übten zu Beginn des zweiten Spielabschnitts mehr Verteidigungsdruck aus. Aber unsere Löwen hielten dagegen und packten defensiv selbst noch eine Schippe drauf. Zudem spielten sie in der Offensive mitunter wie aus einem Guss, kamen über ihr gutes Passspiel und viel Bewegung abseits des Balls zu guten Würfen und lagen nach 14 gespielten Minuten mit 39:24 vorne. Zwar kamen die Franken zwischenzeitig aufgrund mehrerer Löwen-Ballverluste auf neun Zähler heran (41:32), doch versenkte das treffsichere Strobl-Team (62 Prozent Feldtrefferquote) in den Schlussminuten des Viertels drei weitere Dreier zur deutlichen 51:34-Halbzeitführung.
Nach der Pause knüpften unsere Löwen nahtlos an ihre starke Leistung aus dem zweiten Viertel an und dominierten weiterhin das Geschehen auf dem Parkett. Nach 27 Minuten hatten sie beim Stand von 67:40 die höchste Führung in dieser Partie erzielt und bis zu diesem Zeitpunkt im dritten Viertel auch nur sechs gegnerische Punkte durch Murphy Holloway zugelassen. Insgesamt kamen die Gäste in diesem Abschnitt auf zwölf Zähler, während die Löwen ihre im ersten Viertel noch schwache Zweierquote von 38 Prozent nach 30 Minuten auf 71 Prozent hochgeschraubt hatten. Auch von der 6,75-Meterlinie lief es weiterhin rund (55 Prozent), weshalb Peterka & Co. mit einem klaren Vorsprung von 72:46 ins letzte Viertel gingen.
Hier blieben die Löwen zunächst klar in der Spur und lagen nach vier weiteren gespielten Minuten nach wie vor deutlich mit 79:59 vorne. Dann investierten die Würzburger aber noch einmal mehr, offensiv wie defensiv, und kamen über forcierte Löwen-Ballverluste sowie eine deutlich sinkende Braunschweiger Trefferquote (53 Prozent) bis auf acht Punkte heran. Am insgesamt dennoch klar verdienten Sieg änderte das aber nichts. Und damit lebt der Traum vom Erreichen der Playoffs weiter.
Trainerstimmen zum Spiel:
Pete Strobl (Basketball Löwen Braunschweig): „Ich glaube Würzburg und wir haben in dieser Saison einiges erlebt in Bezug auf Verletzungspech und Quarantäne. Für uns war das heute ein sehr wichtiges Spiel, wir haben es sehr ernst genommen. Wir haben alles gegeben, waren von Anfang an da und waren bereit. In den ersten 30 Minuten waren wir sehr, sehr gut. Dann wollten wir das wohl ein bisschen spannend für die Zuschauer machen. Es gibt immer noch Schrauben, an denen wir drehen müssen, Kleinigkeiten, die wir verbessern müssen. Es ist sehr schade, dass es immer noch keine Zuschauer in der Halle gibt. Den Zuschauern, die uns fehlen, wollen wir diesen Sieg widmen. Ich hoffe, dass wir bald wieder vor Publikum spielen können.“
Denis Wucherer (s.Oliver Würzburg): „Ich darf Pete Strobl nicht nur zu dem Sieg gratulieren, sondern auch zu der Art und Weise, wie sein Team in dieser Saison und speziell in den letzten Wochen Basketball spielt. Für unseren blutleeren Auftritt in den ersten drei Vierteln muss ich mich bei all unseren Fans, die das live verfolgt haben, entschuldigen. Für einige waren wohl die vier Tage seit den intensiven Spielen gegen Bamberg und Hamburg zu wenig Zeit zur Regeneration, andere waren mit dem Kopf vielleicht schon woanders, wiederum andere waren überfordert, einen einfachen Pass zu spielen. Wenn du mehr Turnovers als Assists hast, dann gewinnst du in der Bundesliga kein Spiel. Würden wir noch ein Auswärtsspiel haben, dann würden wir mit der Regionalbahn anreisen, denn mehr haben wir nicht verdient.“
Basketball Löwen: Wank 10, Watkins, Zeeb (4 Assists), van Slooten 8, Robinson 13 (4 Assists), Göttsche, Peterka 16, Roosch, Velička 16 (7 Assists), Schilling 5 (5 Rebounds), Jallow 16, Turudic 6.
s.Oliver Würzburg: Jones III 16, Chapman 11 (5 Rebounds), Ward 8, Obiesie 9, Haßfurther, Lowery 8 (5 Assists), Albus, Koch 9, Hunt 3, Holloway 12, Hoffmann 2, King 2.
Fotos: SoulClap Media