Martin Peterka: „Habe mich zuletzt etwas selbstbewusster gefühlt“

Martin Peterka: „Habe mich zuletzt etwas selbstbewusster gefühlt“

04.02.
2021

Nachdem unsere Löwen-Kapitäne Lukas Meisner und Karim Jallow von Bundestrainer Henrik Rödl in den Gesamtkader für die anstehenden EM-Qualifikationsspiele nominiert worden sind, hat auch Martin Peterka eine Einladung des tschechischen Basketball-Verbandes für das kommende FIBA-Fenster erhalten. Seine Nominierung für die Qualifikationsspiele gegen Litauen und Belgien (20. und 22. Februar) kam nicht überraschend, da der Löwen-Big Man seit Jahren ein fester Bestandteil der tschechischen Nationalmannschaft ist. Im kurzen Interview spricht Martin Peterka über die aktuelle Saison und mit welchen Gefühlen er in das Nationalmannschaftsfenster geht.


Martin, du bist erneut für den Kader der tschechischen Nationalmannschaft nominiert. Für dich ist das aber nichts Neues. Freust du dich dennoch auf das FIBA-Fenster mit den EM-Qualifikationsspielen?

Ja, natürlich. Es ist für mich immer etwas Besonderes, für die Nationalmannschaft zu spielen und die Farben meines Landes zu vertreten. Ich treffe dabei ja auch ehemalige Teamkollegen und kann mich mal wieder auf Tschechisch unterhalten. Das ist eigentlich immer schön. Ein bisschen schade ist, dass wir aufgrund der Corona-Situation beide Spiele in Litauen in einer Bubble bestreiten und nicht vor unseren Fans spielen können. Denn die Stimmung ist immer sehr toll. Aber darauf müssen wir im Moment leider ja ohnehin verzichten.

Das Löwen-Team ist gerade erst zum zweiten Mal aus der Quarantäne gekommen. Reist du aufgrund von Corona mit einem mulmigen Gefühl nach Litauen?

Ein bisschen seltsam fühlt es sich schon an, jetzt zu reisen. Aber die Verbände leisten da gute Arbeit und ich hoffe darauf, dass alles ohne Probleme vonstattengeht und natürlich alle gesund bleiben. Wie schon gesagt, sind wir gerade erst aus der zweiten Quarantäne gekommen. Und ein drittes Mal muss ich das nicht haben.

Wie hast du denn die Quarantäne erlebt?
Ich bin in der glücklichen Situation, dass ich zusammen mit meiner Freundin in Braunschweig bin. Ich möchte mir nicht vorstellen, wie es ist, alleine zu Hause zu sitzen. Das stelle ich mir sehr schwer vor, auch wenn wir regelmäßig Online-Workouts und Meetings mit dem Team hatten. Für mich war es keine angenehme Zeit, aber zumindest war sie nicht ganz so hart. Ich hatte immer jemanden zum Reden an meiner Seite und habe die Zeit recht rumbekommen.

Du spielst diese Saison das erste Mal überhaupt außerhalb deines Heimatlandes und dann ist es Corona-bedingt auch alles andere als eine „normale“ Saison. Wie nimmst du das bisher wahr?

Es ist wirklich eine verrückte Saison und ich habe mir niemals vorstellen können, dass so etwas mal passieren würde – und das ausgerechnet jetzt, wo ich zum ersten Mal mein Heimatland verlassen habe. Ich habe mich darauf gefreut, Deutschland ein bisschen zu erkunden und mehr von der Stadt kennenzulernen. Das ist derzeit leider nur sehr bedingt möglich. Aber es ist trotz der Umstände eine tolle Erfahrung – auf und abseits des Spielfeldes und ich bin wirklich froh, dass ich hier sein kann.

Und sportlich betrachtet?

Es ist eine neue und große Herausforderung für mich, in der BBL zu spielen. Aber das war mir bewusst und ich wollte diese Herausforderung unbedingt annehmen und diesen nächsten Schritt machen. Die BBL liegt vom Niveau her deutlich über dem der tschechischen Liga. Hier wird viel schneller und physischer gespielt, zudem gibt es keine leichten Gegner. Jeder kann jeden schlagen. Ich bin immer noch dabei, mich an das Spiel hier zu gewöhnen, habe mich zuletzt aber etwas besser und selbstbewusster gefühlt. Allerdings muss ich noch weiter an mir arbeiten, damit ich der Mannschaft mehr und besser helfen kann.

Du hast die fünf Jahre zuvor für den tschechischen Top-Klub Nymburk gespielt und warst unter anderem auch in der Basketball Champions League aktiv. Wie wertvoll ist diese Erfahrung für dich, die du in diesem internationalen Wettbewerb sammeln konntest?

Auf jeden Fall sehr wertvoll. Vor allem in Bezug darauf, dass ich jetzt in der BBL spiele. Denn nach meiner Einschätzung ist in der Champions League fast jedes Spiel vom Niveau her vergleichbar mit einem BBL-Spiel. Dass ich in vier aufeinanderfolgenden Saisons in diesem Wettbewerb spielen konnte, hat mir in meiner Entwicklung geholfen und war rückblickend vielleicht auch ein bisschen Vorbereitung auf die BBL. Hier muss ich aber trotzdem noch zulegen und will und werde mich da durchkämpfen.

Vielen Dank, Martin und viel Erfolg.

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