Spielergebnis

67:72

Löwen verlieren zuerst Krämer und dann das Spiel gegen Frankfurt

Löwen verlieren zuerst Krämer und dann das Spiel gegen Frankfurt

20.03.
2022

Das haben unsere Löwen sich anders vorgestellt: Die waren am heutigen Sonntag nach über einem Monat Heimspielpause endlich wieder vor 2071 Zuschauern in der Volkswagen Halle angetreten und mussten sich in einem fehlerlastigen Spiel mit vielen eigenen Fouls (29) gegen den Tabellenvorletzten FRAPORT SKYLINERS mit 67:72 (32:34) geschlagen geben. Löwen-Headcoach Jesús Ramírez hatte davor gewarnt, dass die Frankfurter nach dem Trainerwechsel am vergangenen Donnerstag gefährlicher und geschlossener auftreten würden, räumte nach dem Spiel aber ein, dass sein Team die Intensität des Gegners nicht angenommen habe. Besonders bitter neben der dritten BBL-Niederlage in Folge wog der Verlust von David Krämer. Der Löwen-Topscorer verletzte sich im dritten Viertel am Knöchel und konnte nicht mehr weiterspielen (Diagnose steht noch aus). Er war bis zu diesem Zeitpunkt zusammen mit Owen Klassen wesentlicher Aktivposten der Löwen, die ohne den weiterhin pausierenden Tookie Brown 22 Mal den Ball verloren. Dennoch war die Partie die gesamte Zeit eng. Dabei trafen die Löwen mit 44-prozentiger Feldtrefferquote nur marginal schlechter als der Gegner (45%). Allerdings erhielten sie nur 13 Freiwürfe (85-prozentige Quote), während den SKYLINERS 29 Freiwürfe zugesprochen wurden, von denen sie 21 verwandelten. Das machte neben den Ballverlusten einen wichtigen Unterschied in dieser Begegnung, in der Owen Klassen mit 18 Punkten erfolgreichster Löwe war. Für die Gäste traf Will Cherry am besten (16).


Unsere Löwen hatten zu Beginn ein Ziel: Sie suchten Owen Klassen. Der Center agierte äußert effektiv am Brett und sorgte für die ersten acht Zähler seiner Mannschaft zum 8:5 (5. Min.). Doch außerhalb der Zone wollte beim Ramírez-Team nichts fallen und das wurde den Löwen zum Verhängnis als Klassen ausgewechselt wurde. Bei den Löwen stockte daraufhin massiv der Motor, sie erzielten in etwas mehr als fünf Minuten nur drei Punkte durch David Krämer. Der Topscorer versenkte 22 Sekunden vor dem Ende des ersten Viertels den ersten Dreier seiner Mannschaft, die bis hierhin bereits sieben Mal den Ball verloren hatte und auch aufgrund der schlechteren Feldtrefferquote (Löwen 45%/ SKYLINERS 50%) mit 13:16 nach zehn Minuten hinten lag.

Nach Klassen übernimmt Krämer

Im zweiten Viertel steigerten die Löwen ihre Trefferquote um zehn Prozent, während die der Gäste unter 50 Prozent sank. Zudem dominierte das Ramírez-Team die Rebounds. Allerdings verloren die Löwen auch weitere sechs Mal den Ball und das führte dazu, dass sie nach zwei erfolgreichen Schnellangriffen der bissigeren SKYLINERS mit acht Punkten in Rückstand gerieten (24:32). Doch genau jetzt drehte David Krämer auf, dem zuvor noch nicht allzu viel geglückt war. Der Guard traf unter dem Jubel der Zuschauer – darunter auch die neue Eintracht Braunschweig-Präsidentin Nicole Kumpis sowie die frisch für die Playoffs qualifizierten Braunschweiger Zweitliga-Basketballerinnen Eintracht Braunschweig Lionpride – zuerst einen Dreier mit Ablauf der Uhr „vom Parkplatz“ und erzielte nach defensiven Stopps der Löwen fünf weitere Zähler in Folge zum 32:34-Halbzeitstand.

David Krämer verletzte sich und musste gestützt vom Feld begleitet werden.

Diesen Aufwind nahm die Löwen mit in die zweite Halbzeit: Sie forcierten gleich drei Frankfurter Ballverluste und fanden vorne wieder Owen Klassen, der zusammen mit Martin Peterka sechs Zähler in Serie für die Löwen zum 38:34 (23. Min.) erzielte. Doch danach gerieten sie gegen die physisch agierenden und kämpferischen SKYLINERS wieder etwas aus der Spur. Sie produzierten Ballverluste, vergaben mehrere Würfe und verloren in der 27. Minute beim Stand von 38:41 auch noch David Krämer. Der war nach einem Ballgewinn zum Schnellangriff durchgestartet und knickte auf dem Weg zum Korb wohl auf dem Fuß eines Gegenspielers um. Für Krämer, der bis hierhin neben Klassen erfolgreichster Scorer war, war das Spiel damit beendet. Und als wäre dies nicht schon genug, trafen die Schiedsrichter auch noch einige strittige Entscheidungen gegen die Löwen, die zudem die Teamfoulgrenze erreicht hatten. Dadurch gingen die Frankfurter ständig an die Freiwurflinie, von wo sie jetzt – nach zur Halbzeit schwacher Quote von 45 Prozent – sicher waren und sich auf zehn Punkte absetzten (40:50, 29. Min.).

Frankfurt ist abgezockter und entschlossener

Geschlagen waren die Löwen aber noch nicht. Die hatten zum Ende des dritten Viertels noch vier wichtige Punkte zum 44:50 erzielt und starteten mit zwei Dreiern zum 50:50-Ausgleich furios in die letzten zehn Minuten. Das Ramírez-Team versuchte, die Gäste mit wechselnden Verteidigungen aus dem Konzept zu bringen, doch fanden die SKYLINERS um ihren erfahrenen Topscorer Will Cherry darauf Antworten und setzten sich erneut leicht auf 53:58 ab (37. Min.). Ramírez nahm eine Auszeit, nach der seine Mannschaft erneut herankam (59:60, 38. Min). Allerdings fiel es den Löwen ohne David Krämer, dem weiterhin angeschlagenen Tookie Brown und dem langzeitverletzten Robin Amaize sehr schwer, offensiv gute Lösungen zu finden. Die Gäste glänzten zwar auch nicht, spielten aber abgezockter und viel entschlossener und lagen nach weiteren Freiwürfen 23 Sekunden vor dem Ende mit 61:68 vorne. Das war die Entscheidung, auch wenn Martin Peterka und Ondrej Sehnal noch zwei Dreier trafen.

Die Löwen um Brandon Tischler kämpften bis zum Schluss, aber es reichte nicht.

 Trainerstimmen zum Spiel:

 Jesús Ramírez (Basketball Löwen): „Glückwunsch an Klaus und Frankfurt für den Sieg, der absolut verdient war. Ich nehme die Verantwortung dafür, dass ich die Mannschaft nicht davon überzeugen konnte, wie das Spiel aussehen würde. Frankfurt ist ein Team das Qualität, Talent, Körper, Erfahrung sowie Physis hat. Sie haben intern eine Veränderung vorgenommen und es war zu erwarten, dass sie deshalb härter und physischer spielen würden. Diese Intensität haben wir nicht angenommen. Wir waren nicht fokussiert, nicht physisch, wir waren nichts. Wir haben einen Ballverlust nach dem anderen produziert. Sie waren physisch, ok. Aber wir haben ihnen die Chance gegeben, das Spiel zu gewinnen. Wir werden uns das genau ansehen und werden analysieren, was wir besser machen müssen. Heute war es die Einstellung und wir haben ihnen von der Offensive nichts weggenommen, sie aber von uns.“

Klaus Perwas (FRAPORT SKYLINERS): „Das Wichtigste von diesem Spiel ist, dass wir es gewonnen haben. Es gab am Ende wieder eine schwierige Phase, aber die haben wir gut überstanden. Wenn man so häufig verliert wie wir in letzter Zeit, dann zählt wirklich nur der Sieg. Wir analysieren das Spiel natürlich nochmal. Aber jeder hat dazu beigetragen und es ist für mich auch wichtig, dass alle im Spiel waren und jeder seinen Part hatte.“

Basketball Löwen: Brown n.e., Krämer 11 (6 Rebounds), N. Tischler 2, van Slooten 8, Klassen 18 (6 Rebounds, 3 Assists), Fru n.e., B. Tischler 3 (7 Rebounds), Peterka 13, Sehnal 8 (10 Assists), Zagars, Turudic 4.

FRAPORT SKYLINERS:  Wank, McLean 8, Haarms 9, Schoormann 3, Moore 12 (7 Rebounds), Brenneke 9, Robertson 5, Cherry 16 (3 Assists, 3 Ballgewinne), Ponitka 10 (8 Assists), Meredith n.e..

 

 

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner