Spielergebnis

84:87

Löwen verlieren wieder knapp gegen Merlins

Löwen verlieren wieder knapp gegen Merlins

12.04.
2022

Es war mal wieder knapp gegen die HAKRO Merlins Crailsheim und endete erneut mit einer Niederlage: Unsere Löwen haben am Dienstagabend vor 1548 Zuschauern in der Volkswagen Halle nach umkämpften 40 Minuten mit 84:87 (44:48) auch ihr drittes Saisonspiel gegen den Tabellenneunten verloren. Dabei hatten die Löwen in der ersten Halbzeit Probleme mit ihrer Trefferquote und bekamen die wie aus einem Guss spielenden Merlins nur schwer in den Griff. Trotzdem lagen die Löwen zur Halbzeit lediglich mit vier Punkten hinten und holten sich nach der Pause die Führung (63:54). Das Team von Headcoach Jesús Ramírez spielte in der zweiten Halbzeit auch mit viel mehr Energie, traf besser und machte es den Merlins schwerer, zu punkten. Zum Sieg reichte es aber nicht, weil die Löwen in den entscheidenden Phasen Fehler machten und nach zuvor guter Freiwurfquote (83 Prozent nach dem dritten Viertel) in den letzten zehn Minuten nur noch fünf von elf Freiwürfen trafen. David Krämer war bei guter Trefferquote (73 Prozent) der beste Scorer und kam auf 21 Punkte. Für Crailsheim erzielten Terrell Harris und Mike Caffey je 18 Punkte. Bereits am Samstag geht es für die Löwen weiter, dann sind die Hamburg Towers zu Gast in der Volkswagen Halle (18:00 Uhr).  


Die Partie war sofort von hohem Tempo geprägt, allerdings hatten die Gäste aus Crailsheim von Beginn an den besseren Wurfrhythmus und spielten mit mehr Fluss. Während die Löwen sowohl aus dem Zweierbereich wie auch von Dreierlinie allerhand liegen ließen und nur 39 Prozent aus dem Feld trafen, versenkten die Merlins 54 Prozent ihrer Würfe aus dem Feld. Zusätzlich zur ausbaufähigen Trefferquote holten die Löwen auch weniger Rebounds und wirkten nicht so energisch wie die Gäste, bei denen es mitunter wir am Schnürchen lief. Dennoch war das erste Viertel eng, weil die Löwen Ballverluste erzwangen und dadurch fünf Würfe mehr bekamen. Die nutzte vor allem David Krämer, der sieben Punkte erzielte – darunter auch einen Dreier zum 19:21.

Rückstand zur Halbzeit beträgt nur vier Punkte

Zu Beginn des zweiten Viertels lagen die Löwen mit drei Zählern hinten (20:23), gerieten jedoch Stück für Stück deutlicher in Rückstand. „Crailsheim hat meiner Meinung nach in der ersten Halbzeit 5 gegen 0 gespielt. Wir hatten in der Zone keine Präsenz, ihre Werfer haben geworfen, sie haben Offensiv-Rebounds gesammelt und gemacht, was sie mussten“, sagte Headcoach Jesús Ramírez nach dem Spiel. Die Merlins kamen in diesem Viertel auf acht Punkte aus zweiten Chancen und trafen vier Dreier. Und obwohl die Löwen ihre Trefferquote deutlich gesteigert hatten, lagen sie als Folge der genannten Faktoren in der 16. Minute mit 31:42 hinten. Ramírez nahm daraufhin eine Auszeit und auf die zeigte seine Mannschaft um den weiterhin starken Krämer eine gute Reaktion. Die kam über gesteigerten Einsatz, mehr Entschlossenheit und gute Offensivaktionen auf 44:48 bis zur Halbzeitpause heran.

Die Partie wurde in der zweiten Halbzeit deutlich intensiver. Fotos: Christian Schlüter

Mit diesem Elan gingen die Löwen auch in den dritten Spielabschnitt. Das galt allen voran für Sananda Fru. Der 18-jährige Youngster brachte zusammen mit Benedikt Turudic Energie, war zweimal am Brett zur Stelle und als David Krämer einen weiteren Dreier getroffen hatte, lagen die Löwen erstmals seit Spielbeginn wieder in Führung (51:50). Überhaupt spielte das Ramírez-Team jetzt energischer, warf sich Bällen hinterher und konnte sich über gute Defensivaktionen endlich mehr in der Offensive belohnen: Nach einem Dreier von Fru führten die Löwen mit 60:52. Auf der anderen Seite kamen die Merlins erstmals aus dem Rhythmus, ihre Würfe fielen kaum noch. Das war aber nur von kurzer Dauer: Crailsheims Lewis suchte das Eins-gegen-Eins, hängte dabei zuerst Owen Klassen und danach David Krämer ihr jeweils viertes Foul an und brachte sein Team wieder in Schlagdistanz. Zwar konnten die Löwen ihren Vorsprung durch wichtige Punkte des immer stärker werdenden Arturs Zagars behaupten, allerdings betrug der nach 30 Minuten nur noch einen Zähler (68:67).

Fehler in entscheidenden Momenten

Das letzte Viertel sollte sich zu einer Nervenschlacht entwickeln, die Führungen wechselten sieben Mal hin und her. Aber die Löwen witterten ihre Chance, übten starken Verteidigungsdruck aus und zeigten Emotionen. So zum Beispiel Zagars, nachdem er ein Offensiv-Foul gezogen hatte. Der Lette setzte seine Kollegen aber auch vorne immer wieder gekonnt in Szene und nahm in dieser Phase zusammen mit Nicholas Tischler das Spiel in die Hände, während auf Gästeseite vornehmlich Terrell Harris dagegenhielt. In der 35. Minute lagen die Löwen mit vier Zählern vorne (77:73). Sie hatten so ein bisschen das Momentum, bis sich eine Fehlerkette ins Spiel einschlich. Von einem vergebenen Korbleger, über liegen gelassene Freiwürfe und Ballverluste war in der Schlussphase alles drin, ebenso wie ein Foul beim Dreier von Crailsheims Elias Lasisi. Der hatte zuvor schon die 80:81-Führung für sein Team geholt und baute diese bei 68 verbleibenden Sekunden durch sein Vierpunktespiel auf 82:85 aus. Die Löwen hatten zehn Sekunde vor dem Ende die Chance zum Ausgleich, jedoch traf Krämer nur zwei von drei Freiwürfen, während der ebenfalls starke Caffey im Gegenzug zwei Freiwürfe versenkte. Die letzten fünf Sekunden des Spiels gehörten den Löwen, bei denen Krämer auch noch den Dreier zur Verlängerung bekam. Allerdings drehte sich sein Wurf heraus und damit war das Spiel entschieden.

 Trainerstimmen zum Spiel:

Jesús Ramírez (Basketball Löwen): „Crailsheim hat uns in dieser Saison dreimal auf unterschiedliche Weise geschlagen, weil sie das bessere Team waren. Das kann man akzeptieren und damit habe ich kein Problem. Ein Problem habe ich aber damit, dass wir nicht unseren Basketball spielen. Und das gilt für alle Spieler, mit Ausnahme von Sananda Fru, der 18 Jahre alt ist. Alle anderen hatten keine Leidenschaft, keine Physis. Crailsheim hat meiner Meinung nach in der ersten Halbzeit 5 gegen 0 gespielt. Wir hatten in der Zone keine Präsenz, ihre Werfer haben geworfen, sie haben Offensiv-Rebounds gesammelt und gemacht, was sie mussten. Irgendwie lagen wir zur Halbzeit nur mit vier Punkten zurück, obwohl wir einen Rückstand von 20 Punkten verdient gehabt hätten. Wir können verlieren, das ist nicht schlimm. Aber nicht so. Vielleicht sind wir gestresst, vielleicht müssen wir den doppelten oder dreifachen Einsatz gegen solch starke Teams zeigen. Aber wir haben fünf Fouls zu geben und machen in entscheidenden Momenten Fehler. Wir vergeben Freiwürfe und kassieren einen Dreier mit Foul. Dennoch: Glückwunsch an Crailsheim, meine Kritik an unserem Spiel soll ihren Erfolg nicht schmälern.“

Sebastian Gleim (HAKRO Merlins Crailsheim): „Der Sieg war sehr hart erarbeitet. Wir sind in der zweiten Halbzeit nicht mit der richtigen Einstellung und nötigen Kraft herausgekommen, um hier zu bestehen. Dennoch haben wir es geschafft, den Glauben zu finden und über die Big Plays von Lasisi einen kleinen Vorsprung zu erarbeiten. Wir sind sehr stolz über den Sieg, denn es war echt ,tough‘.“

Basketball Löwen: Brown 7, Krämer 21 (6 Rebounds), N. Tischler 10, Klassen 7, Roosch n.e., Frau 7, B. Tischler 3, Peterka 9, Sehnal 2 (4 Assists), Zagars 10 (7 Assists), Turudic 8.

HAKRO Merlins Crailsheim: Lewis 15 (8 Rebounds), Stuckey 13 (5 Rebounds), Kovacevic n.e., Lasisi 12, Harris 18, Bleck 2 (6 Rebounds, 4 Assists), Kindzeka, Kovacevic, Gudmundsson 4, Aririguzoh 5 (5 Rebounds), Caffey 18 (5 Assists).

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