Am morgigen Freitag bestreiten unsere Löwen ihr erstes Spiel der BBL-Rückrunde. Dafür geht es für unser Team gen Süden, wo es in der Oberfrankenhalle auf medi bayreuth trifft (Tip-Off: 19:00 Uhr, live auf www.magentasport.de und in der Roots Sportsbar). Die Gastgeber um Trainer Raoul Korner stehen in der Tabelle mit einer Bilanz von 14:18 auf dem zehnten Rang. Damit haben sie einen Sieg mehr als die Löwen auf dem Konto (12:18, 12. Platz), allerdings haben die Bayreuther auch schon ein Spiel mehr bestritten.
Das letzte Aufeinandertreffen zwischen den Löwen und Bayreuth ist gerade einmal fünf Wochen her. Damals – am 17. Dezember – besiegte das Team von Headcoach Jesús Ramírez die Oberfranken im Hinrundenspiel deutlich mit 99:62 und dominierte das Spiel ab dem zweiten Viertel. Rückblickend auf diese Begegnung ist sich Ramírez durchaus darüber im Klaren, dass die Löwen die Bayreuther damals in einer schwierigen Situation erwischt hatten. So war die Mannschaft von Raoul Korner verletzungsbedingt dezimiert und nur zwei Tage zuvor im 3500 Kilometer entfernten russischen Perm angetreten. „Ich will unsere Leistung deshalb aber auf keinen Fall schmälern, denn wir haben in dieser Begegnung sehr gut gespielt und vor allem eine konstante Leistung über alle Viertel gezeigt“, so der Löwen-Headcoach.
Er und seine #jundwildhungrigen Löwen stehen nun vor der Herausforderung, diese Leistung erneut abzurufen. Allerdings ist die Ausgangslage jetzt eine andere. Zwar treten die Bayreuther nach wie vor nicht mit kompletter Besetzung an, weil Kapitän Bastian Doreth, Nationalcenter Andreas Seiferth und Kay Bruhnke verletzt fehlen. Allerdings sind Spielmacher Cameron Wells (7,5 PpS; 4,6 ApS) und Small Forward Janari Joesaar (9,5 PpS; 4,5 RpS) anders als im Dezember wieder dabei. Zudem findet diese Partie für die Löwen auf fremdem Parkett statt, die im Gegensatz zum Hinspiel auch auf ihren Kapitän Robin Amaize (Knieverletzung) verzichten müssen. Als Reaktion auf den Amaize-Ausfall wurde Guard Arturs Zagars in der Vorwoche verpflichtet. Der hätte im Idealfall am vergangenen Wochenende gegen Heidelberg schon sein Debüt geben sollen, zog sich allerdings im Abschlusstraining eine schmerzhafte Fußverletzung zu und musste deshalb passen. Der Löwen-Neuzugang konnte in dieser Woche wieder leicht ins Training einsteigen, jedoch ist sein morgiger Einsatz ungewiss.
Doch unabhängig all dieser Aspekte ist für Jesús Ramírez eins von Relevanz: „Wir müssen unser Spiel spielen!“ Das war seiner Mannschaft gegen Heidelberg zu selten gelungen, weshalb die Löwen mit 19 Punkten in Rückstand gerieten und nach kräftezehrender Aufholjagd schließlich in der Verlängerung unterlagen. Besonders bitter: Die Löwen führten 1,1 Sekunden vor dem Ende mit zwei Punkten, ehe die Heidelberger bei noch 0,3 Sekunden auf der Spieluhr per Alley-Oop ausgleichen konnten und so die Overtime erzwangen. „Es waren aber nicht die letzten Sekunden entscheidend, wir hatten das Spiel vorher verloren. Wir haben nicht unseren Job gemacht, waren nicht von Beginn an wach. Das ist nicht zum ersten Mal passiert. Aber ich denke, dass alle verstanden haben, warum wir verloren haben und wir es gegen Bayreuth dementsprechend besser machen“, so Ramírez.
Die Oberfranken wollen nach zuletzt zwei Niederlagen in Ulm (81:92) und in Ludwigsburg (67:87) aber auch zurück in die Erfolgsspur und vor allem für die deutliche Niederlage im Dezember Revanche nehmen. Das verdeutlicht Center Martynas Sajus: „Das Hinspiel war eine bittere Niederlage für uns und deshalb wollen wir das jetzt hier in unserer Halle wieder wettmachen.“ Der Bayreuther Big Man war in den vergangenen Wochen eine wichtige Säule im Korner-Team und agierte mit größer werdender Rolle zunehmend selbstbewusster. Das macht sich deutlich bemerkbar: In den vergangenen sieben Spielen kam Sajus auf durchschnittlich 12,7 Punkte und 7,7 Rebounds. Neben ihm ragte seit dem Hinspiel gegen die Löwen auch Sacar Anim heraus, der in den letzten sechs Partien 16,8 Punkte im Schnitt erzielte. Auffällig dabei: Anim erarbeitete sich viele seiner Punkte an der Freiwurflinie, wo er 6,8-mal im Schnitt stand. Dafür traf er in den letzten vier Spielen nur 29 Prozent seiner Dreier. Anders sieht das bei Terry Allen aus. Der Power Forward hat ein kleines Formtief überwunden und in den letzten vier Begegnungen durchschnittlich 15,7 Punkte bei 65-prozentiger Dreierquote erzielt. Überhaupt ist die Korner-Mannschaft mit 38-prozentiger Quote von Downtown ligaweit unter den Top3-Teams. Hier läuft auch gerne mal Marcus Thornton heiß (34 Prozent), der auf 12,6 Punkte pro Spiel kommt und zusammen mit Anim (13,2 PpS), Allen (12,5 PpS) und Sajus (10,9 PpS) das Quartett der Bayreuther Spieler mit zweistelliger Punkteausbeute komplettiert.