Zurück in die Erfolgsspur wollen unsere Basketball Löwen Braunschweig, wenn sie an diesem Samstag auswärts bei den Würzburg Baskets antreten (Tip-Off: 18:30 Uhr). Die Gastgeber haben ebenso wie die Mannschaft von Headcoach Jesús Ramírez zuletzt im BBL Pokal-Achtelfinale verloren, im Liga-Wettbewerb konnten sie hingegen bislang einen Sieg und eine Niederlage auf ihrem Konto verbuchen. Das Spiel wird live bei Dyn übertragen, Michael Körner kommentiert die Begegnung.
Nach der zuletzt deutlichen Pokal-Niederlage bei ALBA BERLIN haben die Löwen sich Anfang der Woche relativ kurz mit der Aufarbeitung des Spiels befasst, ehe der Fokus auf die nächste Aufgabe gerichtet wurde. „Wir haben unser Spiel reflektiert und wissen, was wir besser machen müssen. In Berlin sind wir nach anfänglichem Dagegen- und Mithalten durch einige Dinge, die schiefgelaufen sind, mental aus der Spur geraten und konnten damit nicht umgehen“, analysierte Jesús Ramírez das Zustandekommen der klaren Niederlage. Allerdings sieht er das auch als Teil des Entwicklungsprozesses seiner jungen Mannschaft, die er zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison auf dem richtigen Weg sieht. Diesen wollen die Löwen nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge mit einem guten Auftritt am Samstag bei den Würzburg Baskets bestätigen und dort wie schon zum Ende der vergangenen Saison als Sieger das Parkett verlassen.
Das gleiche Ziel werden allerdings auch die Unterfranken verfolgen. Die haben am vergangenen Wochenende im Pokal-Wettbewerb fast noch einen Comeback-Sieg gegen ratiopharm ulm errungen, mussten sich trotz eines starken Schlussviertels aber mit 72:76 gegen den amtierenden deutschen Meister geschlagen geben. Headcoach Sasa Filipovski war zufrieden mit der kämpferischen Einstellung seiner Mannschaft, monierte jedoch das fehlerhafte Spiel: „Es war teilweise ein Desaster, wie wir den Ball direkt in die Hände der Ulmer geworfen und dann einen Korbleger kassiert haben“, sagte er nach dem Spiel. Eine hohe Anzahl an Ballverlusten (17,5) sowie eine geringe Anzahl an Assists (11) waren auch die Merkmale der ersten beiden Würzburger BBL-Spiele, in denen sie zuerst deutlich gegen die Veolia Towers Hamburg gewonnen (88:58) und dann klar gegen die MHP RIESEN Ludwigsburg verloren haben (60:78). Wenig Vorlagen hatte die Unterfranken auch in der vergangenen Saison verteilt, da waren es mit durchschnittlich 14,2 die wenigsten in der Liga.
Ein Grund dafür war das von Eins-gegen-Eins-Situationen geprägte Spiel der Würzburger. Und das ist auch in der neuen Spielzeit eine Qualität, die unter anderem bei Würzburgs Topscorer Darius Perry (15,0 PpS) und den bereits BBL-bekannten Spielmachern Otis Livingston II (13,0 PpS; 4,5 ApS) und Isaiah Washington (6,5 PpS; 3,5 ApS) hervorstechend ist. Die drei Guards nehmen zusammen 35 Würfe pro Spiel, was mehr als die Hälfte der Gesamtwürfe des Teams ausmacht. Max Ugrai drückt seltener ab, dafür aber hochprozentig. Der Forward ist aus Heidelberg zurück in seine Heimat Unterfranken gewechselt und zeigt bisher mit 14 Punkten bei 73-prozentiger Feldtrefferquote starke Leistungen. Zudem verfügt Sasa Filipovski mit Javon Bess (8,5 PpS, 4,0 SpS) über einen der besten Verteidiger der vergangenen BBL-Saison und hat in Zachary Seljaas einen sehr energetischen sowie reboundstarken Forward (6,5 RpS) in seinen Reihen, der im Frontcourt eine wichtige Unterstützung für den gerade wieder von einer Verletzung genesenen Ex-Löwen Owen Klassen bildet.
„Sie sind gut aufgestellt, aggressiv und sie spielen zu Hause“, sagt Jesús Ramírez über den Gegner und fordert von seinem Team deshalb nicht nur, auf den Punkt bereit zu sein, sondern auch die intrinsische Motivation, das Eins-gegen-Eins der Würzburger zu stoppen. „Unser Ziel muss darin bestehen, sie zum Passen und damit zu Fehlern zu zwingen. Wir sind auch gut und ich bin überzeugt davon, dass wir umkämpfte Spiele über unsere Verteidigung gewinnen können“, sagt der Löwen-Headcoach. Bei diesem Vorhaben würde natürlich der defensivstarke Ahmaad Rorie helfen. Ob der zuletzt mit einer Schulterverletzung fehlende, aber Fortschritte machende Spielmacher morgen wieder einsatzfähig ist, ist allerdings noch mit Fragezeichen versehen.