Spielergebnis

76:90

Löwen lassen Ulm spielen und verlieren mit 76:90

Löwen lassen Ulm spielen und verlieren mit 76:90

07.11.
2021

Die Vorfreude von unserem Headcoach Jesús Ramírez und David Krämer auf das Aufeinandertreffen mit ihrem ehemaligen Club ratiopharm ulm war groß, doch die Ernüchterung kam schnell. Unsere Löwen starteten am Samstagabend vor 2486 Zuschauern in der Volkswagen Halle schwach ins Spiel und lagen bereits im ersten Viertel mit 20 Punkten zurück. Zwar kamen sie über einen unglaublichen 23:0-Lauf zurück, agierten aber über die gesamten 40 Minuten mit zu wenig Biss und haben den Playoff-Kandidaten laut Ramírez sein Spiel spielen lassen – vor allem in Brettnähe. So reichte es für unsere Löwen trotz mehrfacher „Comebacks“ gegen die starken Ulmer nicht zum zweiten Saison-Heimsieg: Am Ende stand eine 76:90-Niederlage (37:42). Auf Seiten der Ramírez-Mannschaft waren Robin Amaize (15) und Martin Peterka (14) die besten Punktesammler, während bei den Gästen das Trio Jaron Blossomgame (22), Cristiano Felicio (19) und Karim Jallow (19) selten in Korbnähe zu stoppen war. Das nächste Heimspiel der Löwen findet am 13. November gegen die FRAPORT SKYLINERS statt – dann geht es im MagentaSport BBL Pokal-Viertelfinale um den Einzug ins TOP FOUR.   


Die Löwen hatten zu Beginn extreme Schwierigkeiten mit dem defensiven Druck der Ulmer. Offensiv ging deshalb wenig, was auch sieben Ballverluste im ersten Viertel verdeutlichten. Lediglich Nicholas Tischler sorgte für ein, zwei Highlights. Aber die Löwen ließen an beiden Enden des Spielfeldes vor allem Intensität vermissen. Headcoach Jesús Ramírez hatte nach dem Spiel erzürnt gesagt, dass sein Team weder fokussiert noch physisch gespielt habe. Und dafür gab es die Quittung: Die Gäste zogen erwartungsgemäß viel zum Korb und auch Fouls. Sie bekamen elf Freiwürfe, die sie zu 100 Prozent trafen und waren den Löwen nach einem 12:0-Lauf verdient auf 10:30 enteilt. Bis zum Ende des ersten Viertels konnten die Löwen noch auf 18 Punkte verkürzen (14:32) – und bliesen dann zur Aufholjagd.

Dem Ramírez-Team gelangen gleich zu Beginn des zweiten Spielabschnitts mehrere Stopps. Und als David Krämer den ersten von insgesamt nur fünf Dreiern (19 Prozent) seiner Mannschaft in dieser Partie zum 20:32 getroffen hatte, da machte es „klick“. Defensiv packten Amaize & Co. jetzt zu und offensiv fanden sie plötzlich gute Lösungen. So wurde zum Beispiel Martin Peterka freigespielt und traf zwei Dreier in Folge zum 31:32. Insgesamt gelang den entschlossener auftretenden Löwen viertelübergreifend ein unfassbarer 23:0-Lauf (35:32), der das Publikum zum Jubeln brachte. Doch dann erzielte der starke Ulmer Center Cristiano Felicio die ersten Gäste-Punkte in diesem Viertel. Auf diese folgten sechs weitere Ulmer Zähler in Folge und so ging es für die Löwen trotz des 23:10 gewonnenen Viertels mit fünf Punkten Rückstand in die Halbzeitpause (37:42).

David Krämer spielte wegen eines Nasenbeinbruchs mit Maske und kam auf 12 Punkte. Fotos: Christian Schlüter
Ulmer Innenspiel konnte in entscheidenden Phasen nicht gestoppt werden

Wieder auf dem Parkett waren die Ulmer um den guten Karim Jallow (19 Punkte) zurück in der Spur und wurden zunehmend dominanter in Brettnähe. Hier waren Felicio und Blossomgame nur selten von den Löwen zu stoppen. Die hielten aber auch zu wenig dagegen, hatten mitunter Pech und gerieten erneut deutlicher in Rückstand. Nach 26 Minuten lagen sie mit 17 Punkten hinten, um sich dann wieder aufzubäumen. Nach einem Dreier inklusive Foul von Luc van Slooten schien ein Ruck durch das Löwen-Team zu gehen, das bis auf sieben Zähler an die Ulmer herankam. Die starken Gäste spielten aber solider, kamen in entscheidenden Phasen in Korbnähe zu leichten Punkten und hatten ihren Vorsprung nach 30 Minuten wieder in einen zweistelligen Bereich gebracht (55:66).

Ganz abschütteln ließen sich die Löwen aber noch nicht. Zwar verwandelten die Gäste gleich zu Beginn des letzten Viertels zwei Dreier, doch hatten Peterka und Kollegen dann mehrere gute Szenen in Folge und verkürzten auf sieben Punkte. Ein unsportliches Foul gegen David Krämer stoppte ihren 6:0-Lauf, verhinderte aber nicht, dass die Löwen drei Minuten vor dem Ende nur noch mit fünf Punkten zurücklagen (75:79). Doch genau in dieser Phase, in der wieder Hoffnung aufkam, sorgte Ex-NBA-Center Felicio für die Entscheidung: Er traf zunächst am Brett und im nächsten Angriff per Dreier zum 74:84 in der 38. Minute. Davon erholten sich die Löwen nicht mehr, die in den letzten drei Minuten nur noch zwei Punkte erzielten.

Trainerstimmen zum Spiel:

Jesús Ramírez (Basketball Löwen): „Ich versuche immer konstruktiv zu sein und die Dinge zu sehen, bei denen wir in die richtige Richtung gehen. Aber das haben wir heute nicht getan. Wenn wir ein Spiel gegen ein deutsches Top-Team wie Ulm so starten wie heute und weder fokussiert noch physisch spielen und wir auch keine Probleme für den Gegner kreieren, sondern ihn spielen lassen, dann können wir nicht zufrieden sein. Wir haben uns selbst in eine sehr schlechte Ausgangslage gebracht. Bislang haben wir jedes Spiel einen halben Schritt nach vorne gemacht, aber heute waren es zwei Schritte rückwärts. Unsere Big Men haben versucht, viel abzudecken. Aber wir helfen ihnen zu wenig und machen nicht unseren Job. Es ist ok, gegen eine gute, erfahrene und größere Mannschaft wie Ulm zu verlieren. Aber nicht so.“

Jaka Lakovic (ratiopharm ulm): „Ich möchte mich bei Braunschweig und allen involvierten Personen dafür bedanken, dass Pers letztes Spiel hier zu einem besonderen gemacht wurde. Das Spiel selber war wie eine Achterbahn, wie wir es bereits kennen. Wir hatten viele Höhen und Tiefen und wenig Konstanz. Am Ende hat wahrscheinlich der Dreier von Felicio das Spiel glücklich entschieden. Ich denke, Braunschweig hat ein solides und gutes Spiel gemacht. Sie sind besser als ihr Tabellenstand es aussagt und ich bin mir sicher, dass sie in vielen folgenden Spielen ein sehr harter Gegner sein werden.“

Basketball Löwen: Brown 2 (6 Rebounds, 8 Assists), Krämer 12, N. Tischler 6, van Slooten 6, Klassen 9 (5 Rebounds), B. Tischler 2, Peterka 14, Sehnal 8 (4 Assists), Amaize 15 (5 Rebounds), Turudic 2 (6 Rebounds, 3 Assists).

ratiopharm ulm: Christon (5 Assists), Felicio 19 (12 Rebounds), Blossomgame 22 (7 Rebounds), Günther 10 (3 Assists), Rataj 2, Bretzel, Herkenhoff 4, Klepeisz 6 (5 Assists), Krimmer n.e., Jallow 19 (6 Rebounds, 4 Assists), Zugic 8.

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