Gestern Abend haben unsere Löwen erst ihren Auswärtscoup über ALBA BERLIN gefeiert und heute reisen sie bereits nach Oberfranken, wo sie morgen auf medi bayreuth treffen. Headcoach Raoul Korner und seine „Burschen“ weisen dieselbe Bilanz wie das Team von Löwen-Trainer Pete Strobl auf (22:36), allerdings haben die „jungen Wilden“ das Hinspiel gewonnen (90:79) und stehen deshalb einen Platz vor den Bayreuthern auf Rang 11. Tip-off der Partie in der Oberfrankenhalle ist um 20:30 Uhr, MagentaSport überträgt wie immer live.
Direkt nach dem Erfolg über den Tabellenzweiten ALBA BERLIN war die Freude bei unseren Löwen natürlich riesig. Die hatten einmal mehr den Widrigkeiten getrotzt, die sich gestern in Form einer staubedingten verspäteten Ankunft in der Bundeshauptstadt zeigten und haben bereits zum zweiten Mal binnen elf Tagen auswärts ein Euroleague-Team geschlagen. Zuerst der FC Bayern und jetzt die Albatrosse. „Ich bin sehr, sehr stolz auf unsere Mannschaft“, sagte Strobl im Anschluss an die gestrige Partie. Allerdings währte die Freude nur für kurze Zeit, wie er heute sagte. Der Grund: „Wir hatten alle im Kopf, wie es nach unserem Sieg in München gegen Ludwigsburg gelaufen ist. Wir wollen daraus lernen und es gegen Bayreuth besser machen. Wir wissen aber auch, dass wir gestern alles als Team gegeben haben. Nicht nur physisch, sondern vor allem auch mental“, so unser Headcoach weiter. Ein Tag Regeneration, den die Löwen heute zum Großteil auch im Bus auf der Autobahn verbringen werden, erscheint da schon sehr wenig. Vor allem wenn man bedenkt, dass die Bayreuther ebenso wie die Ludwigsburger zuletzt ausgeruht ins Spiel gehen werden.
„Basti“ Doreth ist der Leader im Korner-Team
Die Mannschaft von Raoul Korner stand das letzte Mal am 13. April für ein BBL-Spiel auf dem Parkett und musste sich damals knapp mit 93:99 gegen ratiopharm ulm geschlagen geben. Shooting Guard Frank Bartley avancierte bei dieser Niederlage mit 25 Punkten zum medi-Topscorer und ist mit 14,8 Punkten pro Spiel auch über die Saison gesehen der erfolgreichste Punktesammler des Teams. „Er ist ein sehr gefährlicher Spieler, der sich seine Würfe selbst kreieren kann und stark im Eins-gegen-Eins ist“, charakterisiert der Löwen-Headcoach den Guard. Jedoch bestehe die gesamte Bayreuther Mannschaft aus vielen guten Spielern mit individuellen Stärken, die mitunter auch sehr erfahren sind. Da sind zum Beispiel der „spielintelligente, clevere und komplette“ Litauer Osvaldas Olisevicius (14,3 PpS; 56 Prozent Feldtrefferquote), wie auch der wurfstarke Power Forward Matt Tiby (10,1 PpS; 44 Prozent Dreierquote) zu nennen. Letztgenannten kennt Strobl bestens aus der von ihm gegründeten Basketballschule „Scoring Factory“. Zudem kann Raoul Korner mit Spielmacher Bastian Doreth (9,2 PpS; 5,4 ApS) und Nationalcenter Andreas Seiferth (9,2 PpS) auf zwei weitere Routiniers bauen, die ebenso wie der athletische Center Dererk Pardon (11,7 PpS; 5,8 RpS) und Small Forward David Walker (7,8 PpS) zu den wichtigen Stützen des Teams zählen. Vor allem für Bastian Doreth findet Pete Strobl viel lobende Worte, was in Anbetracht seiner starken Saison mehr als verdient ist. „Es ist beeindruckend, wie er das Team führt und für es kämpft. Er gibt einfach alles für das Team und wird mit zunehmendem Alter besser und besser“, sagt der Löwen-Headcoach über den 31-jährigen Leader der Bayreuther.
Grundsätzlich sieht Strobl die Bayreuther als eine Mannschaft, die sehr gut als Team zusammenspielt, über eine gute Struktur verfügt und defensive Prinzipien hat. „Wir werden versuchen, gegen sie das Beste von dem zu geben, was wir haben. Aufgrund dessen, dass wir gestern erst in Berlin gespielt und wenig Zeit zur körperlichen Erholung haben, wird unser mentaler Fokus von hoher Bedeutung sein“, so Strobl. Der muss weiterhin auf Bazou Koné verzichten, da der Guard nach wie vor an einer Kaspelverletzung in der Hand laboriert.