Dieser sportliche Monat hat es in sich und doch gehen unsere Löwen nach dem eminent wichtigen Auswärtserfolg beim SYNTAINICS MBC mit etwas weniger Last auf den Schultern in diese zweite Märzwoche. Die hält für den morgigen Dienstag, 9. März (Tip-off: 19.00 Uhr, live auf www.magentasport.de), zunächst ein Duell mit dem FC Bayern München Basketball in der Volkswagen Halle bereit, ehe am Sonntag der Aufsteiger NINERS Chemnitz in der Löwenstadt gastiert. Die Rollenverteilung gegen die Bayern ist eindeutig, doch unser Headcoach Pete Strobl möchte sein Team mutig auftreten sehen: „Wir sind immer begeistert, uns mit einem solchen Topteam messen zu dürfen. Wir kennen ihre Spieler gut, da unsere Jungs viel Euroleague schauen und Bayern mehrmals in der Woche im TV zu sehen ist.“
Doch bevor unsere Löwen ihren Fokus auf das Bayern-Spiel richten konnten, wurde der Sieg beim MBC noch vollends analysiert. „Das Spiel hat wieder verdeutlicht, zu was wir imstande sind, wenn wir hundertprozentige Konzentration und Einsatz auf das Parkett bringen. Wir müssen einen Weg finden, über die vollen 40 Minuten immer alles zu geben. Es gab in dieser Saison schon einige Spiele, die wir so hergeschenkt haben – das können wir uns nicht leisten“, stellt Pete Strobl heraus. Hier sieht sich auch unser Kapitän Karim Jallow in der Verantwortung: „Wir hatten am Samstag wieder einige Entscheidungen, die nicht optimal waren, aus denen wir lernen müssen. Ich möchte als Vorbild vorangehen und gerade dann dürfen mir Leichtsinnsfehler wie am Ende der Partie nicht unterlaufen.“
Insbesondere gegen die absolute Elite der easyCredit BBL werden diese kleinen Nachlässigkeiten gnadenlos bestraft. Nicht nur in der nationalen Liga, sondern auch auf europäischem Parkett ist der FC Bayern mittlerweile ein echtes Schwergewicht. Als erstes deutsches Team überhaupt sind die Münchener stark auf dem Kurs in Richtung Euroleague-Playoffs: Bei noch sechs verbleibenden Spielen hat die Mannschaft von Trainer Andrea Trinchieri drei Siege Vorsprung auf die Nicht-Playoff-Plätze. In der BBL weisen die Bayern die drittbeste Bilanz auf und fuhren am letzten Sonntag in Vechta ihren 16. Saisonsieg ein. Aufgrund der hohen Belastung verzichtete Coach Trinchieri dort mit den US-Amerikanern Wade Baldwin (11,4 Punkte pro Spiel), Jalen Reynolds (13,1 PpS) und DJ Seeley (11,7) auf drei seiner besten Punktesammler in der BBL. Kein Problem, Guard Nick Weiler-Babb sprang mit 30 Punkten ein und darüber hinaus kann der Italiener eh aus einem Pool von neun Importspielern wählen.
Das macht die Vorbereitung gerade für die Gegner nicht einfacher: „Wir werden uns auf alle Eventualitäten vorbereiten – egal, wer morgen das Trikot der Bayern trägt“, betont Trainer Strobl. Der freut sich auf ein Wiedersehen mit David Krämer, der seit zwei Wochen den tiefen Kader der Bayern verstärkt und den er sowohl in Ulm als auch in seiner Scoring Factory in Pittsburgh trainierte: „Er hat es verdient, bei einem Euroleague-Team gelandet zu sein. Aber morgen darf er natürlich alle Würfe danebenwerfen“, erklärt Strobl mit einem Augenzwinkern. Neben dem Deutschland-Rückkehrer stehen auch Nationalspieler Paul Zipser, der Ex-Braunschweiger Robin Amaize, Center Leon Radosevic und Nihad Djedovic mit einem deutschen Pass im bayrischen Aufgebot. Djedovic ist aufgrund von Knieproblemen voraussichtlich nicht einsatzfähig. Die unglaubliche Tiefe des Münchener Starensembles unterstreicht ein Blick auf die noch nicht erwähnten Spieler: Vladimir Lucic, JaJuan Johnson, James Gist, Diego Flaccadori, Zan-Marko Sisko. Aus dieser Reihe hochveranlagter Akteure wählt Trinchieri seinen Kader für das fünfte Spiel innerhalb von zehn Tagen.
Eine Auswahl, die unsere Löwen nicht vorweisen können, die aber mit Arnas Velička und Benedikt Turudic wertvolle Verstärkung erhalten haben: „Beide sind gut integriert und haben unsere Systeme sehr schnell verinnerlicht. Gerade für einen Point Guard wie Arnas ist das nicht leicht. Ich denke, für die kurze Zeit könnte es kaum besser sein“, so Karim Jallow, der mit seinem Team die Entwicklung auch gegen die haushohen Favoriten vorantreiben will.