Spielergebnis

101:89

Löwen feiern Start-Ziel-Sieg im „Vierpunktespiel“

Löwen feiern Start-Ziel-Sieg im „Vierpunktespiel“

08.04.
2023

Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung und fünf Spielern mit zweistelliger Punkteausbeute haben unsere Löwen am Ostersamstag das wichtige „Vierpunktespiel“ im Kampf um den Klassenerhalt gegen den Tabellenletzten medi bayreuth gewonnen. 101:89 (49:46) endete die Begegnung vor 3.029 Zuschauer:innen in der Volkswagen Halle, in der die Mannschaft von Headcoach Jesús Ramírez sich von Beginn an entschlossen präsentierte und einen verdienten Start-Ziel-Sieg landete. Dabei überzeugten die Löwen mit gutem Teamspiel (21 Assists), dominierten die Rebounds (30 zu 19) und trafen sehr gute 60 Prozent aus dem Feld. Nach einer noch engeren ersten Halbzeit und nur drei Punkten Vorsprung nach 20 Minuten, schalteten die Löwen nach der Pause offensiv wie defensiv einen Gang höher und erspielten sich im letzten Viertel einen Vorsprung von 22 Punkten. Nur etwas inkonsequenten Schlussminuten war es geschuldet, dass die Bayreuther noch einmal etwas näher herankamen. Dennoch war Ramírez insgesamt zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft und sagte nach dem Spiel: „Viele haben heute eine großartige Leistung gezeigt, wie David, der wahnsinnige Würfe getroffen hat. Aber auch andere Spieler haben durch viele kleine Details dazu beigetragen, dass wir gewonnen haben.“ Krämer traf 62 Prozent aus dem Feld und avancierte mit 23 Punkten einmal mehr zum Topscorer. Jilson Bango und Neuzugang R.J. Cole steuerten jeweils 16 Zähler bei, während bei den Gästen Brandon Childress am erfolgreichsten war.    


Die Löwen waren vor der Partie wieder einmal gefordert, umzudisponieren. Ausgerechnet in diesem Vierpunktespiel mussten sie auf Divine Myles verzichten (grippaler Infekt), der die Ramírez-Mannschaft in den vergangenen Spielen zusammen mit David Krämer offensiv angeführt hatte. Letztgenannter tat das auch sofort mit Beginn dieser Begegnung gegen medi bayreuth und legte los wie die Feuerwehr. Der beste Löwen-Scorer erzielte die ersten acht Punkte (8:2) und sorgte damit für den wichtigen guten Start in das brisante Spiel. Daraufhin diktierte seine Mannschaft das Geschehen im ersten Viertel größtenteils und überzeugte mit einer hohen Feldtrefferquote von 59 Prozent sowie der nötigen defensiven Intensität. Deshalb lagen die Löwen auch mit 17:9 vorne, ehe die Gäste vor allem über ihre Big Men und bereits acht Freiwürfen besser ins Spiel fanden.

Trefferquoten bleiben hoch

Durch einen Dreier mit Brett des starken David Krämer nahmen die Löwen aber eine 25:19-Führung mit ins zweite Viertel und durften ihre gute Verteidigungsarbeit darin bestätigt sehen, dass Bayreuths Topscorer Brandon Childress und sein ebenfalls gefährlicher Guard-Kollege Otis Livingston II nach zehn Minuten zusammen lediglich vier Punkte erzielt hatten. Aber Childress war jetzt seltener zu stoppen und hatte die Gäste auf 31:29 (13. Min.) herangeführt. Zudem griffen sich die Bayreuther mehrere Offensiv-Rebounds, steigerten ihre Dreierquote von 20 auf 43 Prozent und profitierten von Löwen-Ballverlusten. Dennoch hielt das Ramírez-Team seine Führung, weil der präsente und aktive Robin Amaize, aber auch Jilson Bango und RJ Cole in den entscheidenden Momenten die richtigen Antworten fanden, Mismatches nutzten sowie weiterhin bei guten Quoten trafen.

RJ Cole feierte mit 16 Punkten und sieben Assists ein gutes Heim-Debüt. Fotos: Christian Schlüter

So hatten sich die Löwen zwischenzeitig wieder eine Acht-Punkte-Führung geholt. In die Halbzeit waren sie aber nur mit drei Punkten Vorsprung gegangen und damit war es (noch) die enge Partie, die man wahrscheinlich erwarten durfte. Irgendwie passte es zur generellen Dramatik dieses Spiels, dass nach der Halbzeitpause die Technik ausfiel und der Wiederanpfiff mit mehrminütiger Verspätung erfolgte. Den Löwen schadete das allerdings nicht. Die waren fokussiert und starteten mit einem 8:0-Lauf. Offensiv wurde der Ball gut bewegt, RJ Cole fand häufig seine Mitspieler und die trafen nach wie vor bei starken Quoten. Vor allem von der Dreierlinie flutschte es: Fünfmal rauschte der Ball im dritten Viertel von Downtown durch die Reuse, was die Dreierquote auf 56 Prozent erhöhte. Aber auch in Korbnähe kam jetzt vor allem Benedikt Turudic aus dem Pick-and-Roll heraus vermehrt zu guten Abschlüssen und hatte das 71:58 erzielt. Die Löwen waren offensiv wie defensiv bestimmend und bauten ihren Vorsprung nach einem Dreier von Luc van Slooten sogar auf 16 Zähler aus (76:60, 29. Min.). Allerdings gehörte die Schlussphase des Viertels den Bayreuthern, die unter anderem durch zwei Dreier des treffsicheren Ahmed Hill auf 76:68 verkürzten.

Löwen ziehen auf und davon

Doch auch auf diesen Lauf zeigten die Löwen eine gute Reaktion, was insbesondere für den offensiv ungemein effektiven Jilson Bango galt. Der Center war in seinem zweiten Spiel nach seiner langen Verletzungspause sehr beim Rebound präsent, sorgte in dieser Phase für wichtige zweite Chancen und traf insgesamt 100 Prozent aus dem Feld. Er war im letzten Viertel zusammen mit dem insgesamt defensiv sehr aufmerksamen Dustin Sleva und dem offensiv immer besser ins Spiel findenden RJ Cole entscheidend für einen 18:4-Lauf (94:72, 35. Min.). Die 22-Punkte-Führung war in dieser Höhe absolut verdient, weil die Löwen mannschaftlich vorne wie hinten überzeugten und jeder Spieler seinen Beitrag dazu leistete. Auf der anderen Seite fanden die Bayreuther defensiv kaum Antworten, kamen aber nochmal näher heran, weil die Löwen zu früh den Fuß vom Gaspedal nahmen. Am absolut verdienten Start-Ziel-Sieg änderte das aber nichts mehr.

Trainerstimmen:

Jesús Ramírez (Basketball Löwen): „Es war ein sehr wichtiges Spiel für uns, in dem wir über den größten Teil einen guten Job gemacht haben. Über 35 Minuten haben wir versucht, auch die kleinen Dinge richtig zu machen, wie zum Beispiel unsere Vorteile zu suchen und entsprechend zu attackieren. Wir sahen außerdem mannschaftsorientierter aus als in den vorherigen Spielen. Das war eine geschlossene Teamleistung, auch defensiv. Da haben wir während des Spiels die nötigen Anpassungen vorgenommen und zwischendurch mit 20 Punkten geführt. Aber wir dürfen das Spiel nicht so beenden. Wir müssen unabhängig davon, wie hoch wir führen, bis zum Ende hungrig sein, haben aber stattdessen das Spielen etwas zu früh eingestellt. So oder so müssen wir auf diesem Spiel aufbauen. Viele Spieler haben heute eine großartige Leistung gezeigt, wie David, der wahnsinnige Würfe getroffen hat. Aber auch andere Spieler haben durch viele kleine Details dazu beigetragen, dass wir gewonnen haben. Nochmal vielen herzlichen Dank an die Fans, die uns wieder großartig unterstützt haben.“

Mladen Drijencic (medi bayreuth): „Glückwunsch an Braunschweig zum verdienten Sieg. Wir haben ein engeres Spiel erwartet und dass ein Ball vielleicht das Spiel entscheiden kann. Dementsprechend enttäuscht sind wir über den Spielverlauf und ich will mich bei unseren angereisten Fans dafür entschuldigen. Das war heute nicht der Basketball, den wir zeigen und mit dem wir in der Bundesliga bleiben wollen. Die Zahlen sehen nicht schlecht aus, aber wir hatten defensiv sehr viele Probleme. Beide Mannschaften spielen eine ähnliche Pick-and-Roll Verteidigung, aber die Braunschweiger haben immer wieder den abrollenden Mann gefunden. Uns ist das selten gelungen und ich glaube, deshalb haben wir unseren Spielrhythmus nicht wirklich gefunden. Die technischen Probleme in der Halle waren auch nicht ideal, aber damit hatten beide Teams zu kämpfen, weshalb es keine Entschuldigung sein soll. Für uns wird es jetzt immer schwieriger, aber wir schauen von Spiel zu Spiel und ich hoffe, dass unsere Spieler verstehen, welcher Weg zum Sieg führt.“

Basketball Löwen: Aydinoglu 2, Krämer 23, N. Tischler, van Slooten 5, Bango 16 (7 Rebounds), Fru 3, B. Tischler 2, Sleva 14 (4 Rebounds, 3 Ballgewinne), Cole 16 (7 Assists), Amaize 12 (4 Assists), Turudic 8.

medi bayreuth: Childress 23 (4 Assists), Hill 21 (6 Rebounds), Livingston II 18 (5 Assists), Rich 7, Diallo 7, Bruhnke 3, Doreth, Nikic, Young 3, Rowe 4, Grant 3, Kämpf n.e..

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