Nur drei Tage nach der Niederlage gegen den SYNTAINICS MBC treten unsere Löwen am Sonntag (17. Januar) bereits wieder an und empfangen ein Liga-Schwergewicht: Der Double-Sieger und Euroleague-Teilnehmer ALBA BERLIN ist zu Gast in der Volkswagen Halle. Tip-Off der Partie gegen den aktuellen Tabellenvierten, der in dieser BBL-Saison erst ein Spiel verloren hat, ist um 20.30 Uhr (live auf www.magentasport.de).
Nach der Quarantäne hatten unsere Löwen gestern gegen den SYNTAINICS MBC offensiv wie defensiv erwartungsgemäß wenig Rhythmus. Obwohl die Spieler von Headcoach Pete Strobl sich in den eigenen vier Wänden so gut wie möglich fit gehalten haben, machte sich das Fehlen von Trainingseinheiten mit dem Ball stark bemerkbar: Tempo und Physis, aber auch die sonst so vorbildliche Energie waren gegen den MBC weniger vorhanden als sonst. Das zeigte sich unter anderem bei den Rebounds, wo die Wölfe aus Weißenfels sich vor allem in der zweiten Halbzeit vermehrt zweite Chancen erarbeiteten. Aber auch der sonstige Motor Karim Jallow fand beispielsweise nicht richtig ins Spiel und Bryon Allen wie auch James Robinson trafen manch einen Wurf nicht, den sie vor der Quarantäne-Pause noch verwandelt haben. Zudem verloren die Löwen 17-mal den Ball – ebenfalls ungewöhnlich, wo sie doch vor diesem Spiel nur 11,25 Ballverluste im Schnitt hatten. Vieles passte in diesem ersten Spiel nach der Quarantäne noch nicht zusammen und deshalb wird für unsere Löwen jetzt eins ganz wichtig sein: „Wir müssen so schnell wie möglich in den nächsten Tagen und Spielen unseren Rhythmus finden, so dass wir wieder Braunschweiger Basketball spielen können“, blickt Strobl nach dem MBC-Spiel nach vorne und fügte nach der nun dritten Niederlage in Folge an: „Jetzt müssen wir als Mannschaft einen Weg finden, wieder Spiele zu gewinnen.“
Das wird am Sonntag allerdings eine Mammutaufgabe, wenn die Löwen auf das Top-Team ALBA BERLIN treffen. Der Double-Sieger war in den vergangenen Wochen stark von Verletzungssorgen geplagt. Es fehlten zeitweise vier bis fünf Leistungsträger gleichzeitig, zudem wurde Headcoach Aito Garcia Reneses an Weihnachten positiv auf den SARS-CoV-2 Erreger getestet und stand seitdem noch nicht wieder an der Seitenlinie. Die diversen Ausfälle hinderten die Berliner aber nicht daran, weiterhin mit starken Leistungen zu überzeugen, was ein klarer Beleg für ihre Qualität und ihre Kadertiefe ist. So zwang ALBA z.B. am 3. Januar den FC Bayern München im BBL-Spiel überraschend deutlich mit 85:72 in die Knie und gewann nur zwei Tage später gegen das spanische Top-Team Baskonia Vitoria in der Euroleague. „Natürlich fragt man sich manchmal schon, wo sie die Kraft hernehmen. Aber die Mannschaft ist tief besetzt und sehr gefährlich. Es ist eine Stärke von Berlin, dass alle punkten können. Und wenn ein Luke Sikma wegen einer Verletzung nicht da ist, dann kommt plötzlich ein Johannes Thiemann und punktet und verteilt Assists“, sagt Strobl über den Gegner.
Der durfte sich gestern bei der Euroleague-Niederlage gegen Armani Mailand immerhin über das Comeback des vielseitigen Sikma (12,3 PpS / 6,3 RpS / 3,4 ApS) freuen, zuvor war ebenfalls Spielmacher Peyton Siva (10,4 PpS / 4,8 ApS) zurückgekehrt. Dennoch fehlten mit Nationalspieler Niels Giffey (12,6 PpS) und Marcus Eriksson (12 PpS) weiterhin zwei Leistungsträger, die vor allem auch sehr gute Distanzschützen sind. Umso wichtiger war es in den vergangenen Wochen, dass andere Spieler in die Bresche gesprungen sind. Und das tat allen voran Spielmacher Jayson Granger, der sowohl in der Euroleague wie auch in der BBL mit starken Leistungen auftrumpfte. Er kommt im Liga-Wettbewerb auf 9,1 Punkte und 6,3 Assists pro Spiel und ist eine ganz wichtige Stütze des Teams. Aber auch die deutschen Nationalspieler Johannes Thiemann (12,2 PpS / 6,3 RpS), Maodo Lo (5,7 PpS / 4 ApS) und Louis Olinde (8,3 PpS / 5 RpS) überzeugten ebenso mit guten Leistungen wie der italienische Nationalspieler Simone Fontecchio (10,8 PpS) und der immer besser in Form kommende Center Ben Lammers (7,2 PpS).
Insgesamt überzeugt das ALBA-Spiel durch eine mannschaftsdienliche Offensive (23,4 ApS: BBL-Topwert) und schnelles Umschaltspiel. Für Letztgenanntes ist die gute ALBA-Defense die Basis: Die Berliner klauen dem Gegner durchschnittlich 8,8-mal pro Spiel den Ball und lassen zudem nur 75,5 gegnerische Punkte im Schnitt zu. Damit stellen sie derzeit eine der besten Verteidigungen der Liga und werden für die Löwen auf der Suche nach ihrem Rhythmus ein ganz harter Brocken sein.