Spielergebnis

72:77

Löwen bieten Deutschem Meister stark Paroli

Löwen bieten Deutschem Meister stark Paroli

12.05.
2024

Die easyCredit BBL-Spitzenmannschaften lagen unseren Basketball Löwen Braunschweig in dieser Saison. Das war u.a. mit Siegen über den FC Bayern München sowie ALBA Berlin zu sehen und bestätige sich auch im heutigen letzten Saisonspiel gegen ratiopharm ulm. Zwar waren die Löwen dem amtierenden Deutschen Meister vor 3.931 Zuschauenden in der Volkswagen Halle mit 72:77 (32:45) unterlegen, hatten den Favoriten aufgrund einer starken zweiten Halbzeit aber bis in die Schlusssekunden am Rande der Niederlage. „Unser Hauptziel bestand heute darin, die Saison mit unserer Identität zu beenden. Wir wollten kämpfen und das haben wir getan“, lobte Headcoach Jesús Ramírez seine Mannschaft, die leider viele Freiwürfe vergab (15/26), nach der Halbzeitpause aber nur 32 Punkte gegen eines der besten BBL-Offensivteams zuließ. Brandon Tischler war Topscorer mit 21 Punkten, Jilson Bango folgte ihm mit 17 Zählern. Bei den Ulmern, die sich durch den Sieg das Playoff-Heimrecht gesichert haben, waren Trevion Williams und L.J. Figueroa mit je 14 Punkten am erfolgreichsten.


Brandon Tischler ging von Anfang an voran und legte mit 21 Punkten eine persönliche BBL-Bestleistung auf. Fotos: Christian Schlüter

Während Ferdinand Zylka im Laufe dieser Partie erstmals seit seiner Gehirnerschütterung wieder zum Einsatz kommen sollte, mussten die Löwen auf TJ Crockett Jr. verzichten (Fußprobleme). Aber das stand einem guten Beginn des Spiels nicht im Wege. Das Ramírez-Team war wach, bewegte den Ball schnell und hatte in Brandon Tischler einen Spieler, der entschlossen zu Werke ging. Nach sechs Minuten hatte der Forward sowohl über Fastbreaks als auch von der Freiwurflinie neun Punkte erzielt und seine Mannschaft zwischenzeitig zur Sieben-Punkte-Führung geworfen (15:8). Allerdings wurden die Ulmer langsam griffiger und arbeiteten insbesondere beim Offensiv-Rebound gut. Sieben Punkte aus zweiten Chancen hatten sie im ersten Viertel schon erzielt und kamen auch über ihre zunehmend bessere Verteidigung heran.

Löwen sind nach der Pause viel aggressiver

Kurz vor Beginn des zweiten Viertels lagen die Gäste schließlich vorne und bauten ihren Vorsprung Schritt für Schritt aus. Das hatte verschiedene Gründe. Zum einen taten sich die Löwen gegen die sehr defensivstarken Ulmer immer schwerer, offensiv gute Lösungen zu finden. So ging die Wurfquote runter und die Anzahl an Ballverlusten hoch. Zum anderen ließen der sonst gut aufspielende Barra Njie und Kollegen zu viele Freiwürfe liegen. Fünf an der Zahl verpassten sie im zweiten Viertel, während der Deutsche Meister durch leichte Punkte nach Ballgewinnen und seine weitere Rebound-Überlegenheit auf 32:45 zur Halbzeitpause davonzog.

Zwar kamen die Löwen defensiv viel bissiger zurück aufs Parkett und forcierten gleich mehrere Ulmer Turnover in Folge, gerieten aber dennoch erstmal mit 16 Punkten ins Hintertreffen. Aber das Ramírez-Team war dennoch viel präsenter. „Wir hatten die meiste Zeit den richtigen Spirit, haben Einsatz und unsere wilde Seite gezeigt“, sagte Jesús Ramírez und Gäste-Coach Anton Gavel attestierte den Löwen, dass sie in der zweiten Hälfte viel aggressiver als seine Mannschaft waren. So gelangen weitere Stopps und vorne kam auch wieder mehr Rhythmus rein. Ferdinand Zylka traf zwei Würfe, Brandon Tischler versenkte einen Dreier und Amar Sylla ließ es per Dunk krachen. Der Big Man setzte mit einem Block zum Viertelende noch ein weiteres wichtiges Zeichen und das zeigte: Die Löwen waren da!

Barra Njie setzte seine Kollegen immer wieder gut in Szene und verteilte 11 Assists.
Bis zum Ende packend und eng

Der Ramírez-Mannschaft gelang zum Ende des dritten Viertels ein 10:0-Lauf (53:59) und genau den setzten sie zu Beginn der letzten zehn Minuten fort. Viertelübergreifend war es ein Braunschweiger 20:0-Run zum 63:59 – die Halle stand Kopf. Sollten die Löwen auf heimischem Parkett ein weiteres Mal in dieser Saison ein Top-Team in die Knie zwingen? Die Chance war da, aber die Löwen machten dann zu viele Fehler. Sie verloren gegen erhöhten Ulmer Druck viermal in Folge den Ball und dann kamen noch strittige Schiedsrichterentscheidungen hinzu. Die Gäste nutzten das aus und drehten die Partie zum 65:69. Diesem Rückstand liefen Jilson Bango und sein Team in den letzten Minuten hinterher und vergaben leider erneut wichtige Freiwürfe. Beim Stand von 72:75 gelang ihnen drei Sekunden vor dem Ende fast noch ein Ballgewinn. Doch landete der Ball unglücklich in Ulmer Händen, die das Spiel mit einem Korbleger schließlich entschieden. Durch diese Niederlage beenden die Löwen die easyCredit BBL-Saison 2023/24 mit 15 Siegen auf dem 12. Platz.

Trainerstimmen zum Spiel:

Jesús Ramírez (Basketball Löwen): „Unser Hauptziel bestand heute darin, die Saison mit unserer Identität zu beenden. Wir wollten kämpfen und das haben wir getan. Wir hatten ein paar Phasen, in denen das nicht der Fall war. Aber wir hatten die meiste Zeit den richtigen Spirit, haben Einsatz und unsere wilde Seite gezeigt. Es ist sicherlich nicht einfach, gegen Ulm zu gewinnen. Aber wir waren wie in Chemnitz nah dran und ich glaube, wenn wir heute ein paar Puzzleteile mehr gehabt hätten, dann hätten wir beide schlagen können. Insgesamt war es eine Saison, die wir stark begonnen und auch stark beendet haben. Leider haben viele Doppellizenzspieler während der Saison häufig im Training gefehlt, sonst wären heute einige von ihnen so weit gewesen, um Einsatzzeit zu bekommen. Aber alle anderen haben sich weiterentwickelt, sie sind jetzt bessere Spieler als im letzten Juni. Und auch wenn wir viele Höhen und Tiefen hatten, so war es grundsätzlich eine gute Saison. Dazu gehört auch die tolle Unterstützung, die wir immer bei unseren Heimspielen hatten. Das war großartig – vielen, vielen Dank dafür.“

Anton Gavel (ratiopharm ulm): „Braunschweig hat es uns in der zweiten Halbzeit sehr schwer gemacht, sie waren in jedem Fall aggressiver als wir. Unsere Performance ab Mitte des dritten Viertels war inakzeptabel. Das ist keine Playoff-Mannschaft, die wir heute vorgefunden haben. Es hätte auch in eine andere Richtung gehen können und so sollten wir uns vor den Playoffs nicht präsentieren. Wir haben zwar gewonnen, schön und gut. Aber wir müssen uns an die eigene Nase fassen und gucken, dass wir besser werden.“

Basketball Löwen: Hyangho n.e., N. Tischler 9, Aydinoglu 1 (3 Assists), Zylka 8, Bango 17 (6 Rebounds), Ejimofor n.e., B. Tischler 21 (7 Rebounds), Rorie, Peterka 5, Njie 3 (11 Assists), Sylla 8 (6 Rebounds).

ratiopharm ulm: Dadiet 7 (5 Rebounds), Jensen, Christen 7, Jessup 2, Bretzel 6, Nunez 6 (5 Assists), Klepeisz 2 (3 Assists), Figueroa 14, de Paula 10, Jallow 9, Williams 14 (11 Rebounds).

Galerie zum Spiel

DYN-Zusammenfassung

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