Es geht weiter in der knallharten Auswärtswoche unserer Löwen. Dafür kann das Team um Headcoach Pete Strobl zumindest für das morgige Spiel am Freitagabend, 12. Februar (Tip-Off: 20.30 Uhr, Arena Hohenlohe), beim Tabellendritten HAKRO Merlins Crailsheim in Baden-Württemberg verbleiben. Nur eine knappe Autostunde mussten die Löwen aus Ludwigsburg kommend zum nächsten Spielort bewältigen, ehe sie der Weg Freitagnacht zurück nach Niedersachsen und am Sonntag weiter nach Vechta führt. Dort steht ab 18.00 Uhr das wichtige Duell beim Tabellenvorletzten RASTA an, der zuletzt seine Partie beim Aufsteiger aus Chemnitz verloren hat. Beide Spiele überträgt MagentaSport live, die Berichterstattung beginnt wie gewohnt 15 Minuten vor Tip-Off.
Der Auftritt beim unangefochtenen easyCredit BBL-Tabellenführer Ludwigsburg hat den Löwen wieder einige Erkenntnisse über ihre Entwicklung geliefert. „Das Spiel hat die Mentalität der Mannschaft ganz klar gezeigt: Obwohl wir mit 17 Punkten gegen das beste Team der BBL zurückliegen, fighten wir und holen uns im dritten Viertel sogar die Führung. Die Jungs arbeiten hart, sie arbeiten gemeinsam und zeigen gemeinsam Fortschritte in ihrer Entwicklung“, erläutert Coach Pete Strobl. Der wird morgen aller Voraussicht nach erstmals auf Neuzugang Arnas Veli?ka zurückgreifen können, sofern dieser die Auflagen des Braunschweiger Gesundheitsamts erfüllt. „Es wäre wichtig, wenn Arnas die beiden Spiele am Wochenende bestreiten kann, um sich zu akklimatisieren und zu lernen, wie wir spielen. Wir werden ihm selbstverständlich Zeit einräumen, um sich anzupassen, denn aktuell konnte er in der kurzen Zeit gerade einmal die Namen seiner neuen Teamkollegen lernen“, bemerkt Trainer Strobl.
Nach Ludwigsburg werden die Löwen morgen erneut von einem offensivstarken Ensemble gefordert. So laufen die HAKRO Merlins mit 89,8 Punkten pro Spiel wie eine gut geölte Angriffsmaschine, die die Löwen im Hinspiel beim 75:108 zu spüren bekamen. Seitdem sorgten die Zauberer von Trainer Tuomas Iisalo für Aufsehen mit ihrem Erfolg beim FC Bayern Basketball (105:103), bekamen am vergangenen Mittwoch aber von ALBA BERLIN deutlich die Grenzen aufgezeigt (77:101). Bei der besagten Partie in München verletzte sich Leistungsträger Tim Coleman schwer (Schienbeinfraktur). Immerhin ist der langzeitverletzte Point Guard Nimrod Hilliard (9 Punkte pro Spiel, 4,8 Assists) zurück in der Rotation und teilt sich gemeinsam mit dem MVP-Kandidaten Trae Bell-Haynes (19,2 PpS, 8,1 ApS) die Spielmacherposition: „Bell-Haynes scort und gibt dem Team alles, was es benötigt. Und er verteidigt hart über die gesamte Zeit“, so Löwen-Coach Strobl, der betont: „Es wird wichtig sein, ihn und das ganze Team zu verlangsamen und den Dreier zu limitieren.“ Hier gilt es neben Bell-Haynes (42 Prozent Trefferquote) vor allem die Kreise des belgischen Guards Elias Lasisi einzugrenzen. Der gehört vom Perimeter zur Elite der BBL (55 Prozent) und erzielt von dort einen Großteil seiner 10,6 Punkte. Ebenfalls zweistellig punktet Center „Boggy“ Radosavljevic (12,2 PpS). Den Ausfall von Coleman kompensieren die Merlins über ihr tiefbesetztes Team, in dem Jamuni McNeace, Haywood Highsmith, Fabian Bleck oder auch Maurice Stuckey einen wichtigen Teil zur Gesamtstabilität beitragen.
Von Zauberern auf „Rasta-Männer“ müssen sich die Löwen dann am Sonntag umstellen, wenn es innerhalb Niedersachsens zum Duell beim BBL-Vorletzten aus Vechta kommt. Die Konstellation in der Tabelle spielt für Pete Strobl in der Vorbereitung auf das Spiel indes keine übergeordnete Rolle: „Sie sind ein Team, das schwierig zu spielen ist. Sie haben erfahrene Leute mit Josh Young oder Dennis Clifford, die wir nicht im Roster haben. Nicht nur deshalb erwarte ich ein hartes und umkämpftes Spiel – gerade nach zuvor drei Partien in wenigen Tagen.“ Die erwähnten Young (11,5 PpS) und Clifford (12 PpS) sind elementare Säulen im Team von Coach Thomas Päch. Ob dieser am Sonntag auf den BBL-Top-Rebounder Clifford (8,3 RpS) setzen kann, ist aufgrund einer Gehirnerschütterung noch fraglich – ein heißes Duell mit Löwen-Vorzeigerebounder Gavin Schilling (8,2 RpS) wäre mit Spannung zu erwarten. Definitiv ausfallen werden Topscorer Jean Salumu (14,5 PpS, 47 Prozent Dreier) und das deutsche Talent Philipp Herkenhoff. Im Hinspiel hatten sich die Löwen mit 96:78 durchgesetzt und hoffen nun in personell veränderter Aufstellung auf eine Wiederholung in Form eines Auswärtserfolgs, bevor es ins FIBA-Fenster geht.